Elefanten Jagd in Botsuana

Diskussionen pro & contra
hansel
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Beitrag von hansel » 23. Apr 2024 13:02

Da Wildtiere herrenlos sind, gehören die von Ihnen verursachten Schäden zu den normalen Betriebsrisiken des Bauern oder Waldbesitzers.
Da in D. das Jagdrecht zunächst an den Bodenbesitz gebunden ist, kann er entweder zur Schadensbegrenzung selber jagen (Eigenjagd) - oder er verpachtet das Jagdrecht und wälzt in den Pachtbedingungen die Kosten für Jagdschäden auf den pachtenden Jäger ab.
Da können in einer Nacht (Sauen im Mais) mal schnell einige Tausend € den Bach runter gehen.
Wie streng die Zahlung bei Jagdschäden durchgedrückt wird, ist durchaus verschieden.

Ich weiß das, weil ich in Brandenbg. ein kleines Stückchen Wald geerbt habe. Es ist viel zu klein für eine eigenständige Jagd (müssen mind. 75 ha sein) . Deshalb wird es lt. Gesetz mit den anderen kleinen Flächen des Ortes zusammengelegt und als Ganzes verpachtet.

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 23. Apr 2024 15:14

Ja, das Jagdrecht ist an den Besitz gebunden.Also weil sich ein Tier zufällig auf dem Grundstück von Eigentümer X befindet ,darf dieser es töten.Hier wird das Tier wieder nur als Sache gesehen,das Eigentumsrecht steht über dem Tierrecht. Das sollte nicht sein,und auch nicht dass der Jagdberechtigte für Schäden aufkommen muss! Deshalb der Vorschlag eine Versicherung einzuführen.
Man kann heute eine Befreiung eines Grundstücks von der Bejagung beantragen.Weiss
nicht ob hierfür eine Mindestgröße gilt.
Meine Vorfahren besaßen auch Wald.Den hab ich leider nicht geerbt ,versuche aber noch Jäger fernzuhalten.

hansel
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Beitrag von hansel » 23. Apr 2024 16:29

Mervon2 hat geschrieben:
23. Apr 2024 15:14
Ja, das Jagdrecht ist an den Besitz gebunden.Also weil sich ein Tier zufällig auf dem Grundstück von Eigentümer X befindet ,darf dieser es töten.
Nun, dazu muss er erstmal einen Jagdschein haben, zweitens muss sein Grundstück groß genug sein und drittens muss das Tier jagdbar sein.
Ich erlebe ja nun die Jagd hier fast hautnah mit. Einer unserer Jäger wohnt zwei Häuser weiter.
Um mitreden zu können, bin ich mehrmals mitgegangen. (Wie hier ja schon bekannt lebe ich nicht vegan, sondern fast vegetarisch. Fleisch esse ich selten und dann eben nur Wild)
Da bin ich überzeugt, dass (jedenfalls bei uns hier) das Wild viel weniger leidet als Schlachtvieh oder wenn es gar von einem Raubtier gerissen wird.
Deswegen werde ich meinen Fussel Wald auch nicht aus der Jagd herausnehmen.
Weil ich der Meinung bin, dass man zwar einiges bei der Jagd verbessern kann, es aber ganz ohne Jagd nicht geht.

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 23. Apr 2024 18:24

Au, Wildfleisch zu essen ist mMn in der heutigen Zeit noch unmoralischer als Fleisch aus der Tierhaltung. Habe das in andern Foren schon begründet.
Hier fange ich nochmal an:
Viele wissen es noch nicht:. Man lebt nicht mehr in der Steinzeit! Damals gab es nur wenige Menschen und unzählig viele Wildtiere.Und man kannte eine rein vegane Ernährung auch noch nicht.Heute ist das Verhältnis Mensch/Wildtiere umgekehrt. Die Populationen der Wildtiere gingen wohl in den letzten 50 Jahren um ca.60% zurück.
Der Anteil der Wild-Wirbeltiere an der Gesamtmenge der Wirbeltiere beträgt nur noch ca.4%. Alles andere sind vom Menschen gehaltene Tiere und Menschen(die auch zu den Wirbeltieren gehören).Und das Verhältnis verschlechtert sich jeden Tag weiter zu Ungunsten der Wildtiere.Sollte man da nicht die letzten 4℅ endlich in Ruhe lassen und diese nicht auch noch essen wollen?
Aber die Jäger haben wohl einen sehr beschränkten Horizont und sehen nicht über den Radius ihres Hochsitzes hinaus.Lokal gibt es vielleicht noch ein größere Zahl Wildtiere,doch nur aus Jagdlust behaupten sie dass es zuviele sind und diese reguliert werden müssen.
Wenn jetzt Millionen/Milliarden Fleischesser sich alle auf die "glücklichen" Wildtiere stürzen würden,waeren diese schon nach wenigen Wochen ausgerottet bzw.sie müssten dann auch wie in der Tierhaltung künstlich vermehrt werden.
Bei der heutigen Bevoelkerungszahl ist eine Umstellung auf Wildfleisch nicht möglich.
Die Massentierhaltung ist durch die Menschenmassen bedingt und die wird nicht aufhören,solange die Mehrheit Fleisch isst.
Und dass Wildtiere viel glücklicher leben können als Haltungstiere,ist auch eine falsche Annahme.
Man sollte bei der Tierhaltung auch nur die traditionelle Art (mit freiem Auslauf) zum Vergleich mit dem Leben der Wildtiere heranziehen (weil die Massentierhaltung eben nur an der Konsumentenzahl liegt,und die nimmt durch Ernährung mit Wildfleisch nicht ab!)

hansel
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Beitrag von hansel » 23. Apr 2024 20:25

Ich weiß, dass gerade für ein Vegan-Forum meine Meinung fast unerträglich ist und ich rechne es diesem Forum hoch an, dass es auch andere Meinungen zulässt. Danke dafür.
Mervon2 hat geschrieben:
23. Apr 2024 18:24
Au, Wildfleisch zu essen ist mMn in der heutigen Zeit noch unmoralischer als Fleisch aus der Tierhaltung. Habe das in andern Foren schon begründet.
Hier fange ich nochmal an:
Viele wissen es noch nicht:. Man lebt nicht mehr in der Steinzeit! Damals gab es nur wenige Menschen und unzählig viele Wildtiere. Und man kannte eine rein vegane Ernährung auch noch nicht.
Sagen wir mal: Sie wäre damals undenkbar gewesen und ist erst in aller jüngster Zeit möglich.
Heute ist das Verhältnis Mensch/Wildtiere umgekehrt. Die Populationen der Wildtiere gingen wohl in den letzten 50 Jahren um ca.60% zurück.
Der Anteil der Wild-Wirbeltiere an der Gesamtmenge der Wirbeltiere beträgt nur noch ca.4%. Alles andere sind vom Menschen gehaltene Tiere und Menschen(die auch zu den Wirbeltieren gehören).Und das Verhältnis verschlechtert sich jeden Tag weiter zu Ungunsten der Wildtiere.Sollte man da nicht die letzten 4℅ endlich in Ruhe lassen und diese nicht auch noch essen wollen?
Aber die Jäger haben wohl einen sehr beschränkten Horizont und sehen nicht über den Radius ihres Hochsitzes hinaus.Lokal gibt es vielleicht noch ein größere Zahl Wildtiere,doch nur aus Jagdlust behaupten sie dass es zuviele sind und diese reguliert werden müssen.
Hier stellt sich ein ähnliches Problem wie bei den Elefanten: Der Verlust von Tierarten an einer Stelle kann nicht durch eine Überpopulation an anderer Stelle ausgeglichen werden. Trotz der Jagd (manche sagen auch gerade wegen) explodieren einige Wildbestände geradezu bei uns.
Und es sind ja nicht nur "die Jäger", die das wollen: In allen vergleichbaren Ländern wird die Jagd durch Abschlusspläne vom Staat auf der Grundlage forstwissenschaftlicher Erkenntnisse geregelt. Rehe waren in D im 19. Jhdt. eine Seltenheit, der Schwarzwildbestand hat sich in den letzten 20 Jahren in D verdoppelt. Wenn ein Pächter nicht genug schießt, kann auf seine Kosten ein Berufsjäger bestellt werden.
Wenn jetzt Millionen/Milliarden Fleischesser sich alle auf die "glücklichen" Wildtiere stürzen würden,waeren diese schon nach wenigen Wochen ausgerottet bzw.sie müssten dann auch wie in der Tierhaltung künstlich vermehrt werden.
Bei der heutigen Bevoelkerungszahl ist eine Umstellung auf Wildfleisch nicht möglich.
Die Vorstellung, dass alle auf Wild umsteigen, ist wohl unrealistisch.

Die Massentierhaltung ist durch die Menschenmassen bedingt und die wird nicht aufhören, solange die Mehrheit Fleisch isst.
Richtig, man kann aber einiges verbessern.
Und dass Wildtiere viel glücklicher leben können können als Haltungstiere,ist auch eine falsche Annahme.
Imho geht man gerade in veganen Kreisen davon aus.
Man sollte bei der Tierhaltung auch nur die traditionelle Art (mit freiem Auslauf) zum Vergleich mit dem Leben der Wildtiere heranziehen (weil die Massentierhaltung eben nur an der Konsumentenzahl liegt, und die nimmt durch Ernährung mit Wildfleisch nicht ab!)
Da beginnt man schon umzudenken: Weidetierhaltung mit qualfreier Tötung und Schlachtung auf der Weide.

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 24. Apr 2024 03:25

Ja, nur die Weidehaltung mit Schlachtung auf der Wiese wäre der Maßstab für Vergleiche.
Und was das Leben der Wildtiere heutzutage vermiest,ist doch gerade die ständige Bedrohung durch Jäger. Die sind ständig auf der Flucht.
Und im Gegensatz zu den Haltungstieren müssen sie sich um ihre Ernährung unter oft schwierigen Bedingungen selbst kümmern, und sie haben immer größere Schwierigkeiten noch ungestörte Plätze für ihren Nachwuchs zu finden.
Hinzu kommt das Problem mit dem Autoverkehr, was die Haltungstiere nicht haben.

Zu den angeblichen Überpopulationen und Wildschäden :
1.Auch ohne Fressfeinde (zB.Wolf) vermehren sich die Tiere in einem Gebiet nicht unendlich.
Es ist mMn anzunehmen dass sie in freie Gebiete abwandern,wenn's in einem Gebiet zu voll wird.
Und auch Krankheiten,an denen die Tiere sterben,wie zB.die Schweinepest,tragen zur Regulation bei. Über die Kadaver würden sich dann Aasfresser freuen,wenn man sie in der Natur ließe. Aber die Jäger knallen schon vorsorglich alle ab.
Und zur Vermeidung von Wildschäden wie zB.den Verbiss von Bäumen oder Schäden durch Wildschweine gäbe es Alternativmethoden (weiteres Thema)

hansel
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Beitrag von hansel » 24. Apr 2024 12:22

Auf die Schnelle:
Könntest du mal davon weg kommen, Krankheiten, egal ob für Mensch oder Tier positiv zu finden? Oder Ihnen einen Sinn zu unterstellen?
Seit deinem: "Grundsätzlich sind Epedemien wie diese Schweinepest ein Mittel der Natur um Populationen zu regulieren."
hast du nichts über "die Natur" gelernt.

hansel
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Beitrag von hansel » 24. Apr 2024 14:41

So, und nun zu deinen anderen Argumenten:
Mervon2 hat geschrieben:
24. Apr 2024 03:25
Und was das Leben der Wildtiere heutzutage vermiest,ist doch gerade die ständige Bedrohung durch Jäger. Die sind ständig auf der Flucht.
Woher glaubst du das zu wissen?
Ich vermute mal, du hältst dich nicht viel in der Natur auf. Bei Bewegungsjagden mag das kurzzeitig der Fall sein, aber die sind ehr selten. Die meisten sind Ansitzjagden. Mit Erlaubnis meines Jägerbekannten habe ich schon oft auf einem Hochsitz gesessen. Plötzlich treten 30 m neben dir Rehe aus dem Wald - und in weiterer Entfernung noch mehr. Du gehst durch einen Wald und glaubst gar nicht, dass um dich herum mehrere Rehe stehen, die anscheinend ahnen, dass du sie nicht siehst. Und wenn der Jäger auf dem Feld ein Reh schießt, schauen die anderen in der Regel nur kurz auf und äsen dann weiter. Erst wenn der Jäger sichtbar das Feld betritt, flüchten sie. Rehe sind ausgesprochen standorttreu. Meist hat der Jäger das Reh schon mehrfach beobachtet, bevor er sich zum Schuss entschließt. Nur, wenn der Jäger ständig durch das Revier schleicht meiden die Rehe dieses Gebiet. Ebenso natürlich, wenn sich ständig Wölfe dort aufhalten.
Und im Gegensatz zu den Haltungstieren müssen sie sich um ihre Ernährung unter oft schwierigen Bedingungen selbst kümmern, und sie haben immer größere Schwierigkeiten noch ungestörte Plätze für ihren Nachwuchs zu finden.
Auch das entspricht nicht der Wahrheit: Nahrungsmangel wäre die stärkste Ursache für eine Minderung der Population. Stattdessen wächst diese ständig.
Wenn du im Juni an einem Wiesenrand entlanggehst, ahnst du nicht, dass sich 10m neben dir ein Kitz drückt, das seine Mutter dort abgelegt hat.
viele Jäger sind zur Zeit der Mahd ständig unterwegs, um mit allen Bekannten, die sie greifen können, vor der Mahd die Wiesen abzugehen um die dort abgelegten Kitze aus der Wiese zu schaffen. Daran darfst du dich gerne beteiligen.
Zu den angeblichen Überpopulationen und Wildschäden :
1.Auch ohne Fressfeinde (zB.Wolf) vermehren sich die Tiere in einem Gebiet nicht unendlich.
Richtig. Dann treten Hunger und Krankheiten auf, die dir nach deiner Aussage nur Recht wären.
Dagegen schreibt aber der Gesetzgeber den Jägern vor, einen gesunden und angepassten Wildbestand zu erhalten: Also lieber 500 gesunde Tiere, als 1000 kranke.
Es ist mMn anzunehmen dass sie in freie Gebiete abwandern,wenn's in einem Gebiet zu voll wird.
Hm, nach meiner Meinung sind schon alle Gebiete in Europa mit dem dort passenden Wild besetzt. Mit Ausnahme bedrohter Arten.
Und auch Krankheiten,an denen die Tiere sterben,wie zB.die Schweinepest,tragen zur Regulation bei.
Zu diesem verurteilungswerten Vorschlag habe ich oben schon was geschrieben.
Und zur Vermeidung von Wildschäden wie zB.den Verbiss von Bäumen oder Schäden durch Wildschweine gäbe es Alternativmethoden (weiteres Thema)
Welche?

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 24. Apr 2024 14:59

Thema Seuchen:
Angenommen, der Mensch würde nicht eingreifen,dann würden solche Krankheiten zur Verringerung der Population führen.
Da kann man zu sagen " das ist Natur"
Der Mensch hat andere Fähigkeiten als Tiere und das Recht diese bei sich anzuwenden (Medizin)
Aber Wildtiere sollte er grundsätzlich sich selbst überlassen,ausser wenn er durch diese bedroht angegriffen oder geschaedigt wird.
Hierbei gibt es aber meistens Alternativen zur Tötung .
( Thema Rehe,Baumschutz,
,Wildschweine, Füchse, Waschbären oder halt in Afrika Elefanten--hatte hier im Forum in andern Beiträgen schon einiges angesprochen)

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Beitrag von Rüsselkäfer » 24. Apr 2024 15:16

Geht es dir um Tierleid oder Natur?
An dem Punkt stoße ich häufiger in Gesprächen mit Veganer:innen über die Finalität einer veganen Welt.

Wie stirbt ein Wildtier? Schon mal überlegt wie ein Wildtier stirbt, dass nicht das Glück hat gerissen oder geschossen zu werden? Die Natur ist grausam.

@hansel
Gegen Wildschweine helfen im Prinzip Elektrozäune.

Kosten mindestens 2000€ pro Hektar und müssen so hoch eingestellt werden, dass es dir die Eier in den Bauch zieht, sonst gehen die Sauen da durch. Kinder darf man da nicht hinlassen. Unsere Jagdgenossenschaft (da wirst du Mitglied, wenn du ein wenig Land besitzt) hat sich da trotz der Schäden wegen der Kosten und durch die Nähe der Felder zum Dorf dagegen entschieden. Zum Vergleich ein Hektar Silagemais bringt deutlich unter 2000€ Ertrag pro Hektar.
Hail Seitan!

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