(Haus-)Tiere einschläfern lassen & Sterbehilfe bei Menschen

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kiara
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Beitrag von kiara » 4. Mai 2010 18:16

DMT hat geschrieben:Viel schwieriger ist die Frage der Masseneuthanasien in auslaendischen Tierheimen zu beantworten.
Das hab ich früher auch gedacht, aber inzwischen finde ich Einschläfern sehr viel tierfreundlicher. Oder will mir jemand erzählen, dass die aus Spanien geretteten Hunde alle vegan gefüttert werden?


Ansonsten: Ich hoffe sehr, dass, wenn ich dieses Alter erreiche, sich angemessene Sterbehilfe endlich durchgesetzt hat und der Tod nicht als etwas krankes, unnatürliches gesehen wird, der um jeden Preis aufgehalten werden muss.

Ich würde gerne in Ruhe sterben, und nicht nach monatelanger Verkabelung und Medikamenten und bla.
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Gary
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Beitrag von Gary » 10. Mai 2010 11:37

kiara hat geschrieben:Ich würde gerne in Ruhe sterben, und nicht nach monatelanger Verkabelung und Medikamenten und bla.
Wo ziehst du da die Grenze? Willst du einfach nie Operiert werden? Der ersten Schlaganfall hatte mein Opa vor 20 Jahren und lag damals auf der Intensivstadion. Er lebt heute noch.
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kiara
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Re: (Haus-)Tiere einschläfern lassen

Beitrag von kiara » 10. Mai 2010 18:57

Die Grenze zu ziehen ist schwierig, das sehe ich auch so, aber das Gesamtproblem bleibt.

Klar will ich operiert werden wenn ich krank bin, aber wenn Tausendene Patienten auf geriatrischen Stationen gefesselt (!) (weil dement) mit Schläuchen und Kabeln da liegen, und sie vor sich hin jammern vor Schmerzen und sich wundliegen und man nur auf die Lungenentzündung wartet, die sie dann erlöst, dann fühlt sich das für mich einfach pervers an.

(das ist kein möglicher Schauderzustand, sondern in Altenheimen ein Normalfall - man wartet auf die Lungenentzündung.)
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Beitrag von Gary » 11. Mai 2010 11:08

kiara hat geschrieben:Klar will ich operiert werden wenn ich krank bin, aber wenn Tausendene Patienten auf geriatrischen Stationen gefesselt (!) (weil dement) mit Schläuchen und Kabeln da liegen, und sie vor sich hin jammern vor Schmerzen und sich wundliegen und man nur auf die Lungenentzündung wartet, die sie dann erlöst, dann fühlt sich das für mich einfach pervers an.
Für mich liest es sich pervers, dass du diesen Menschen weniger Lebensrecht zusprichst als einem jungen und gesunden Menschen.
Bei so einer menschenverachtenden Scheisse kommt mir das kotzen.
Für wen hälst du dich zu beurteilen, ob man sie nicht lieber töten sollte?
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Re: (Haus-)Tiere einschläfern lassen

Beitrag von kiara » 11. Mai 2010 13:10

Bitte??? *sprachlos*

Du hast wohl noch nie jemanden in deiner Familie gehabt, der mal in dieser Situation war.

Diesen Menschen werden jegliche Rechte genommen! Auch eine Patientenverfügung, die lebenserhaltende Maßnahmen ableht, wird im Zweifelsfall ignoriert. (!)

Ich bitte dich außerdem, mir höflicher und respektvoller zu antworten.
Finde es etwas merkwürdig, dass du Mod bist, denn du hast eine Grenze überschritten, bei der ich User normalerweise melde.
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Beitrag von Gary » 11. Mai 2010 13:33

Mein Opa liegt seit Februar auf verschiedenen Intensivstationen. Er ist mal im Koma und mal muss er auch festgebunden werden, damit er sich nicht den Schlauch aus dem Hals zieht (hat er schon gemacht und wäre fast daran gestorben). Ab und an hat er mal ein paar Tage an denen er reden kann und möchte nichts lieber als nach Hause zu meiner Oma. Du kommst mir mit ihn zu "erlösen". Die Würde des Menschen ist unantastbar und es steht dir und keinem anderen zu darüber zu urteilen ob das Leben bestimmter Menschen noch lebenswert ist. Das Lebensrecht steht nicht zur Debatte und ein Recht auf Selbstmord gibt es (zum Glück) nicht.

Das Problem ist doch eher wie die Patientenverfügungen formuliert sind. Meist steht da etwas von "keine Aussicht auf Genesung/Besserung" und das stimmt halt fast nie.
Jegliche Rechte werden diesen Menschen erst genommen, wenn du sie tötest, bis dahin wird nur unter den Rechten abgewogen, welche schwerer wiegen.
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Beitrag von kiara » 11. Mai 2010 14:03

Meist steht da etwas von "keine Aussicht auf Genesung/Besserung" und das stimmt halt fast nie.
Bei Demenz und Krebs stimmt es fast immer, und das sind mit die häufigsten Probleme.
Die Würde des Menschen ist unantastbar und es steht dir und keinem anderen zu darüber zu urteilen ob das Leben bestimmter Menschen noch lebenswert ist.
Und DIR, lieber Gary, steht DIR das zu, darüber zu urteilen, ob jemand weiterleben will oder nicht? Egal, sie sollen weiterleben, weil du es willst? Auch wenn sie nicht mehr wollen, wenn sie fühlen, es ist Zeit zu gehen? Ich kenne deinen persönlichen Fall nicht und denke daher, ihr werdet alles tun, was ihr für richtig haltet - doch aus deinem Fall zu verallgemeinern halte ich nicht für richtig.

Möglicherweise hast du mich falsch verstanden. Ich möchte Menschen nicht ein Recht auf Leben absprechen, sondern ich möchte ihnen ein Recht auf bestmöglichste und selbstbestimmte Behandlung zusprechen, und wenn letzteres nicht mehr möglich ist (dement), so sollte entschieden werden, ob man weiter lebensverlängernde Maßnahmen einsetzt oder ob der Mensch sein Leben nicht mehr fortsetzen möchte.

Ich kann nur sagen, wenn ich jemals in solch einer Lage bin, dann hoffe ich dass die Leute um mich den Mut besitzen, mein Leiden zu beenden und mich nicht noch monatelang angekabelt halten.

Meine Oma war schwer dement und war schon monatelang im Heim. Die letzten Wochen hat sie (auch verkabelt) auf der Intensivstation verbracht. Wundliegen, verschlucken, abmagern, alles mit drin. Dann wurde sie krank. Wir hätten es behandeln können, aber wir sahen es nicht ein, ihr Leiden zu verlängern und haben nicht behandelt, nur palliativ. Mein Vater hat eine Fortbildung in Palliativmedizin und hat daher die Behandlung übernommen.

Als wir unsere Katze eingeschläfert haben (kurz nachdem wir rausgefunden hatten, dass sie nur noch 2-3 Wochen gehabt hätte und unter starken Schmerzen wegen ihrem Krebs litt) hat mein Vater geweint und gesagt, es verzweifle ihn manchmal, dass er seiner Mutter und seinen Patienten nicht auch auf diese Art helfen konnte und kann, und man sie weiter leiden lassen muss, auch wenn das Ende sichtbar ist und das Leben nur noch Schmerz ist.

Der Tod gehört zum Leben dazu.
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Beitrag von Gary » 11. Mai 2010 14:15

Jetzt hast du mich überzeugt, am besten überlassen wir die Entscheidung der Krankenkasse. :roll:
Warum eigentlich bei einer Oma aufhören? Am besten gleich die Behinderten und den 16jährigen mit Liebeskummer. :roll:


Man kann keine Grenze ziehen, deswegen darf man gar nicht erst damit anfangen.
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Beitrag von Akayi » 11. Mai 2010 14:35

Dieser Gary scheint hier ja familiär nicht nur derart belastet zu sein, dass er für manche User seine Kompetenzen als Mod über Board wirft, sondern auch inhaltlich dein ein oder anderen Kracher bringt:
Die Würde des Menschen ist unantastbar und es steht dir und keinem anderen zu darüber zu urteilen ob das Leben bestimmter Menschen noch lebenswert ist.
Die Würde des Menschen ist unantastbar stellt er fest, ob es die Würde antastet, wenn man gegen den eigenen Willen bis zum qualvollen Tod enrechtet wird scheint ihn nicht zu kümmern. Wenn er das unter Würde versteht erscheint sie mir nocht sonderlich schützenswert.
Das Lebensrecht steht nicht zur Debatte und ein Recht auf Selbstmord gibt es (zum Glück) nicht.
Und auch wenn er ja scheinbar so viel von Menschenwürde hält, will er doch (anscheinend gilt das Urteilsverbot für alle anderen, aber nicht für Gary) niemandem zubilligen selbsbestimmt das eigene Leben zu beenden. Mehr noch: Für ihn ist das breits ein Verbrechen. Warum eigentlich?

Solche Ausrutscher sind in dieser Verfassung mehr als verständlich, gleichwohl muss man auf sie hinweisen, wenn sie Grenzen überschreiten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Gary » 11. Mai 2010 14:45

Ich in hier schion sehr lange kein Mod mehr und habe Illith auch schon mal darum gebeten mir die Rechte zu nehmen. Das ich das mit meinem Opa erwähnte, hat nichts mit meiner Meinung zu tun, sondern nur, weil Kiara behauptete ich hätte noch nie einen solchen Fall in meiner Familie.

Du benutzt diese private Äußerung um mich zu beleidigen. Damit sagst du allerdings mehr über dich als über mich.

Sollte ich wirklich solche Probleme mit der Situation haben, dass meine Urteilsfähigkeit beeinträchtigt sein sollte, dann wäre deine Aussage um so unangebrachter.

Ich habe nicht behauptet es wäre ein Verbrechen. Man hat das Recht nur einfach nicht um sich darauf zu berufen. Wenn du dich einmal umbringen möchtest wird man dich davon abhalten, aber du wirst keine Strafe dafür bekommen.
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