Meist steht da etwas von "keine Aussicht auf Genesung/Besserung" und das stimmt halt fast nie.
Bei Demenz und Krebs stimmt es fast immer, und das sind mit die häufigsten Probleme.
Die Würde des Menschen ist unantastbar und es steht dir und keinem anderen zu darüber zu urteilen ob das Leben bestimmter Menschen noch lebenswert ist.
Und DIR, lieber Gary, steht DIR das zu, darüber zu urteilen, ob jemand weiterleben will oder nicht? Egal, sie sollen weiterleben, weil du es willst? Auch wenn sie nicht mehr wollen, wenn sie fühlen, es ist Zeit zu gehen? Ich kenne deinen persönlichen Fall nicht und denke daher, ihr werdet alles tun, was ihr für richtig haltet - doch aus deinem Fall zu verallgemeinern halte ich nicht für richtig.
Möglicherweise hast du mich falsch verstanden. Ich möchte Menschen nicht ein Recht auf Leben absprechen, sondern ich möchte ihnen ein Recht auf bestmöglichste und selbstbestimmte Behandlung zusprechen, und wenn letzteres nicht mehr möglich ist (dement), so sollte entschieden werden, ob man weiter lebensverlängernde Maßnahmen einsetzt oder ob der Mensch sein Leben nicht mehr fortsetzen möchte.
Ich kann nur sagen, wenn ich jemals in solch einer Lage bin, dann hoffe ich dass die Leute um mich den Mut besitzen, mein Leiden zu beenden und mich nicht noch monatelang angekabelt halten.
Meine Oma war schwer dement und war schon monatelang im Heim. Die letzten Wochen hat sie (auch verkabelt) auf der Intensivstation verbracht. Wundliegen, verschlucken, abmagern, alles mit drin. Dann wurde sie krank. Wir hätten es behandeln können, aber wir sahen es nicht ein, ihr Leiden zu verlängern und haben nicht behandelt, nur palliativ. Mein Vater hat eine Fortbildung in Palliativmedizin und hat daher die Behandlung übernommen.
Als wir unsere Katze eingeschläfert haben (kurz nachdem wir rausgefunden hatten, dass sie nur noch 2-3 Wochen gehabt hätte und unter starken Schmerzen wegen ihrem Krebs litt) hat mein Vater geweint und gesagt, es verzweifle ihn manchmal, dass er seiner Mutter und seinen Patienten nicht auch auf diese Art helfen konnte und kann, und man sie weiter leiden lassen muss, auch wenn das Ende sichtbar ist und das Leben nur noch Schmerz ist.
Der Tod gehört zum Leben dazu.