Puh, verheerend simplistisch, aber nicht unbedingt falsch. Aber trotzdem völlig ohne Aussage, denn:DarkInsanity hat geschrieben: "Also, wenn wir von einem in Bezug auf Wohlbefinden netto-positiven Leben (mehr gute als schlechte Reize) ausgehen, dann bedeutet das, dass jeder einzelne wahrnehmbare Reiz statistisch gesehen netto-positiv ist.
Nein. Wie bereits gesagt, subjektive Bewusstseinsinhalte lassen sich prinzipiell nicht objektiv vergleichen. (lies den Link) Als kleines Beispiel die uralte Frage nach der Qualia von Farbe: Ist dein Rot das selbe wie mein Rot? Haben wir beide die gleiche subjektive Rotwahrnehmung innerhalb unseres Bewusstseins, wenn wir einen roten Gegenstand anschauen? Woher weiß ich dass dein subektiv wahrgenommenes Farbenspektrum nicht invertiert oder völlig anders ist als meines? Alles was ich objektiv festellen kann, ist dass wir beide gelernt haben unsere subjektive Wahrnehmung mit einem objektiven Reiz zu verknüpfen und uns darauf einigen können, ob ein Gegenstand rot ist oder nicht. Aber unseren subjektiven Bewusstseinsinhalt (Qualia) können wir niemals objektiv vergleichen. Und das gilt für alles weitere genauso, Schmerz, Freude, Wohlgefühl, etc.DarkInsanity hat geschrieben: Daraus folgt, dass eine höhere Menge an wahrnehmbaren Reizen zu mehr Wohlbefinden führt.
Und genau das ist hier nicht der Fall. Qualia ist weder testbar, noch vorhersagbar, ja überhaupt noch nicht einmal beschreibbar oder erfassbar. (nochmal, lies den link) Darauf kannst du kein objektives Vergleichsmodell aufbauen.DarkInsanity hat geschrieben: Also, wir haben keine Möglichkeit zu beweisen, dass Solipsismus falsch ist. Heißt das, dass jeder Aspekt unseres Verhaltens irrelevant ist und nichts Sinn macht? Oder ist es eine gute Idee, die Realität soweit zu beurteilen, wie die besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse es erlauben? Ich stelle das deshalb in den Raum, weil ich mir nicht sicher bin wie weit du dich gerade an philosophisches Urgestein heranbewegst, wenn du behauptest, das worüber ich rede sei nicht naturwissenschaftlich zu erfassen. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden anerkannt, wenn sie testbar sind und vorhersagbare Resultate erzielen.
Nochmal: Äpfel und Birnen. Woher weisst du dass sich das eine Insektenjahr nicht für das Insekt selbst anfühlt wie 1000 Menschenjahre?DarkInsanity hat geschrieben: Es fällt auch auf, dass du nur auf Kognition eingehst. Scheinbar weil du es für den am leichtesten angreifbaren Aspekt hältst (wo ich zustimmen würde). Welche Erklärung hast du dafür, dass Lebenslänge nicht moralisch relevant sein soll? Wieso sollte es das gleiche sein einen Menschen umzubringen, der 100 Jahre alt werden kann und ein Insekt, was womöglich nichtmal ein Jahr alt wird?
Welche genau war das nochmal?DarkInsanity hat geschrieben: Außerdem, wenn "die Problematik meiner Argumentation" tatsächlich stehen bleiben sollte, nachdem du ehrlich auf meine Position eingegangen bist, was ist dann? Du bist noch nicht auf meine Ausführungen dazu eingegangen, warum Speziesismus nicht logisch konsistent ist.
Mein Punkt abschließend ist eigentlich, dass jeder Mensch am Ende sich speziesistisch verhält, weil es die Welt nicht anders zulässt. Wir können innerhalb unserer Möglichkeiten versuchen, so gerecht wie möglich zu leben, aber wir müssen auch unsere Grenzen erkennen. Und zu behaupten man würde weder speziesistisch denken noch handeln, liegt einfach unermesslich weit hinter der Grenze des Menschen Möglichen, das es schlicht falsch ist.