Änderung der Landwirtschaft aufgrund Klimawandel???

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mervon
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Beitrag von mervon » 20. Aug 2018 14:47

“Einen halben Hektar hat Hausmann für seine Ernte zur Verfügung“, von insgesamt 20 ha Hoffläche.
Das hiesse, er baut auf 19,5 ha nur Gründünger an?
Alleine schon aus dem Erntertrag ist sichtbar dass das nicht stimmen kann.
Sicher nutzt er die gesamte Fläche für Nutz- wie auch Düngerpflanzen.
Das zeigt auch dass es ohne
Einträge von außen geht.

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illith
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Beitrag von illith » 20. Aug 2018 14:53

die Nutzung sterilisierter menschlicher Fäkalien wäre zwar grundsätzlich möglich, aber das Risiko ist zu hoch, dass aus Nachlässigkeit oder unlauteren Einsparmotiven die Durcherhitzung nicht gründlich genug durchgeführt wird und das wäre fatal.
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Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 20. Aug 2018 15:24

@ mervon

Vielleicht hat er auch noch Obstbäume (im Gemüsekarton scheinen Birnen zu liegen)? Oder verkauft selber Gründünger an die Nachbarn? Hat welche seiner Flächen verpachtet? Ich weiß es nicht.

5.000 qm sind eine ganz schön große Fläche, warum sollte er von dort nicht 50 Gemüsekisten pro Woche ernten können?
Leider erfährst du nichts darüber, wie groß die angebotenen M-, L-, XL-Kisten sind http://bio-hausmann.de/index.php auf dem Foto sieht es nicht gerade gewaltig aus und wenn er noch Salat reinpackt, dann ist der Karton aber ganz schnell voll.

Selbst wenn man Hobbygärtner-Verhältnisse zugrunde legt, könnte er von dieser Fläche alleine 15 bis 20 Tonnen Kartoffeln ernten. Und ich glaube schon, dass er seine Pflanztabellen gut verwirklichen kann, zumal er ja die in diesem Jahr genutzte Fläche im nächsten Jahr brach liegen lassen kann und statt dessen einfach einen anderen halben Hektar Grünfläche nutzt, der vielleicht bereits seit Jahren brach lag und nur zur Düngergewinnung genutzt wurde.
So hat er jedes Jahr ein ausgeruhtes Stück Land zur Verfügung, muß sich nicht mit ausgelaugten Flächen herumschlagen und kann statt dessen die maximale Ernte einfahren.

Aber du konntest es hier selber lesen und ich habe dir von ähnlichen Artikeln bereits berichtet - es bewegt sich alles im selben Rahmen und trotzdem willst du es nicht glauben, weil...? Du es dir nicht vorstellen kannst?
Gutes Argument, schau dich doch bitte mal auf einschlägigen Seiten um, ob die deinen Glauben oder die o.g. Zahlen bestätigen?


:?:

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somebody
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Beitrag von somebody » 20. Aug 2018 17:14

#Biotonne

Vor einigen Monaten las ich auf einer deutschen Nachrichtenseite (Presse oder Ökoorganisation) eine Meldung, wonach eine Institution/Behörde aus via Biotonne gesammelten Bioabfällen erzeugten Kompost stichprobenartig untersuchen ließ. Ergebnis war Feststellen von hoher Belastung mit Mikroplastik, wodurch die Verwendbarkeit dieses Komposts eingeschränkt sei.
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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 20. Aug 2018 18:26

Ich hab prinzipiell nix gegen seinen Ansatz:
Felix zu Löwenstein
Food Crash - Wir ernähren uns ökologisch oder gar nicht mehr

Und das mit dem Wald wurde wohl nicht verstanden... Es ist genau so, dass wo Wald war heute intensiv Landwirtschaft betrieben wird.
Das Soja für die Tierfütterung ist auch wirklich zu billig. Armer Bauer der darüber nachdenkt und mit dem billigen Glyphosat-getränkten Gensoja aus Südamerika konkurrieren will.
Tsts... Kopfschüttel
Auch bei den Preisen für landwirtschaftliche Produkte stimmt ja was nicht. Auch das verzerrt die Situation.

Warum sich biovegane Landwirtschaft nicht durchgesetzt hat, liegt auf der Hand. Es war früher nicht akzeptiert genug. Bis 1990 gab es in Deutschland sogar ein Verbot der Tofuherstellung bzw. Verarbeitung von Sojabohnen. Ziemlich krank, wenn ihr mich fragt.
----------------
We live in an age of insanity and confusion - Our existence is senseless without direction - Yet these times of many changes offer us also big chances - To face the future escape our self-destruction by returning to our true values.

Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 20. Aug 2018 18:36

@ somebodys Biotonne

Es kann doch aber nicht sein, dass diese hohe Belastung vom Abrieb der Biotonne selber stammt? Oder löst sich diese unter dem Bioabfall auf? Aber dann wäre es ja kein Mikroplastik?

Hat daraufhin niemand untersucht, wie es mit dem Kompost vom klassischen Haufen aussieht, ob dieser ebenso mit Mikroplastik durchsetzt ist?

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Beitrag von somebody » 20. Aug 2018 18:52

Ixodes ricinus, Abrieb der Biotonne halte ich als Quelle für sehr unwahrscheinlich.

Wer weiß, was die Menschen außer Bioabfall in die Tonne schmeißen. :kk:

Ich frage mich, ob sich unter Kompostierungsbedingungen Kunststoff Müllbeutel schnell zu Mikroplastik zersetzen können. Kann mir das nicht vorstellen, bin allerdings kein Chemiker.

Mikroplastik in Kompost vom Komposthaufen würde ich unter normalen Bedingungen verneinen. Ich packe nur Gemüse-/Obstabfall in meinen Biomülleimer in der Küche, den ich mindestens 1 x wöchentlich auf meinen Komposthaufen im Garten kippe. Wo soll da Mikroplastik herkommen?
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Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 20. Aug 2018 19:26

@ RoB

Da biologische und bio-vegane Landwirtschaft gleichzeitig starteten, weshalb sollte die eine akzeptiert worden sein, die andere aber nicht?
Vom konventionellen Standpunkt her wurden beide gleich stark abgelehnt, niemand erhielt Hilfe, Unterstützung und Subventionen.
Waren also die Bio-Landwirte "besser" oder ist bio-vegane Landwirtschaft eine Luftnummer, die einfach nicht funktioniert?

Und ich höre immer wieder, Veganer würden gar nicht so viele Soja-Produkte essen, jetzt machst du praktisch das Scheitern der bio-veganen Landwirtschaft am deutschen Verbot der Tofuherstellung fest?
Das hätte der biologischen Landwirtschaft aber auch nur 10 zusätzliche Jahre gegeben, die bio-vegane hatte 30 weitere Jahre um ihre Tauglichkeit zu beweisen und hat sie nicht genutzt.

Übrigens ist die deutsche Sojabohne auch nicht bio-vegan erzeugt worden, sondern nur in Bio-Betrieben - sonst hätte der VEBU ja endlich ein paar Betriebe mehr, die er in seiner Liste der bio-veganen Betriebe aufführen könnte.
Schrecklicher Gedanke, Veganer vergiften sich evtl. an Bio-Tofu, der mittels Kuhdung erzeugt wurde?

Und nein, die Urwaldrodung in Südamerika erzeugt keine Ackerflächen, die intensiv genutzt werden - das ist praktisch ein Wegwerfartikel, sobald der Boden ausgelaugt ist, wird neue Fläche gerodet.
Allerdings werden zwischenzeitlich weniger Urwaldflächen gerodet, neue Flächen werden mehr aus Buschland gewonnen - es gibt wohl zwischenzeitlich genügend ex-Urwald, der sich von seiner ersten Nutzung als Soja-Pflanzung soweit erholt hat, dass er jetzt wieder zur Verfügung steht?

Übrigens, hast du schon mal davon gelesen, dass der Soja-Import in die EU seit über 30 Jahren fast gleichbleibend ist, der Import Chinas aber inzwischen auf den dreifachen Wert der EU-Importe anstieg?
China alleine importiert inzwischen über ein Viertel der weltweiten Soja-Produktion.
http://www.sojatoaster.com/hintergrundi ... enstroeme/
https://www.transgen.de/lebensmittel/10 ... chnik.html
Warum sich biovegane Landwirtschaft nicht durchgesetzt hat, liegt auf der Hand. Es war früher nicht akzeptiert genug. Bis 1990 gab es in Deutschland sogar ein Verbot der Tofuherstellung bzw. Verarbeitung von Sojabohnen...
So?
Das haben die hier https://www.sojafoerderring.de/wp-conte ... Ackers.pdf wohl nicht gelesen: 1940 gab es in D bereits eine Soja-Anbaufläche von 1.800 Hektar, 1933 wurden in D 1,18 Millionen Tonnen Sojabohnen verarbeitet, 1966 1,7 Mio to, 2009 4,6 Mio to.
Ja, das liest sich wirklich so, als sei Soja in Deutschland schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine völlig unbekannte und nicht akzeptierte Pflanze gewesen. Nicht.

Mal sehen ob ich etwas dazu finde, ob Tofuherstellung in D wirklich mal verboten war. Du hast nicht zufällig eine Quelle?


:kaffee:

Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 20. Aug 2018 19:29

somebody hat geschrieben:... Wer weiß, was die Menschen außer Bioabfall in die Tonne schmeißen...
Das scheint mir das größte Problem dabei zu sein.

mervon
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Beitrag von mervon » 20. Aug 2018 19:48

#Biotonne
Ich habe geschrieben “nach Reinigung“ (der Abfälle von unbiologischen Stoffen)
Wenn diese heute noch nicht möglich ist,dann hoffentlich in der Zukunft.
Es geht ja nicht dass durch Fremdstoffe große Mengen unbrauchbar werden

#Hof Hausmann
Aus den Angaben geht nicht genau hervor wieviel Fläche
der braucht um eine bestimmte Menge an Gemüse,Obst und Getreide zu erzeugen.
Und es soll ja auch nicht die größtmögliche Menge dabei rauskommen...

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