RoadOfBones hat geschrieben:Vor vielen hundert Jahren war Deutschland noch zu einem Großteil bewaldet - wer hätte gedacht, dass man da so intensive Viehzucht drauf betreiben kann?
Wo vorher Wald war, wächst manchmal nach der Rodung nicht viel mehr als Gras.
Denn die Bäume mit ihrem riesigen Wurzelwerk, ziehen Wasser und Nährstoffe auch aus großen Tiefen und weiter Entfernung. Waldbestand bedeutet nicht automatisch, dass genügend Mutterboden für guten Acker vorhanden ist.
RoadOfBones hat geschrieben:Vor gut 30 Jahren wurde in Deutschland kaum oder gar kein Soja angebaut, heute gibt es solche Felder (Bioqualität) ein paar hundert Meter von mir.
Und nur Bioqualität und die damit zu erzielenden Preise lohnen sich, denn der Ertrag ist so viel geringer als in Asien oder Südamerika, konventionelle Ware hätte keinerlei Chance auf dem Weltmarkt.
RoadOfBones hat geschrieben:Es ist einfach ein komplett neuer Zweig, der da erforscht werden muss, aber mit rumjammern, und wiederholen von alten Argumenten wird das nix...
Im Artikel der SZ wird auch erwähnt, dass sich Pioniere der bio-veganen Landwirtschaft bereits seit 1978 damit beschäftigten - um diese Zeit begann aber auch die Bio-Landwirtschaft mit ihrem Treiben und diese konnte sich durchsetzen.
Warum wohl gelang es dem bio-veganen Landbau nicht?
Es liegt nicht z.B. auch an dem Problem, das man bei Biohof Hausmann so anschaulich erkennen kann?
Einen halben Hektar hat Hausmann für seine Ernte zur Verfügung.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/erna ... -1.3730360
Seitdem wirtschaften wir auf unseren 20ha Acker- und Grünland nach den Richtlinien des Gäa Verbandes.
http://bio-hausmann.de/index.php/single ... /ueber-uns
RoadOfBones hat geschrieben:Bei der Weinbereitung wird zur Konservierung "Schwefel" verwendet - der auch den Geschmack ändert.
Ein Pionier hat in den 80ern begonnen, ungeschwefelten Wein zu produzieren. Er wurde ausgelacht - und hat aber direkt vermarktet. Es gibt ihn heute noch, er bietet auch viel Biowein mittlerweile an - ich bin seit den 90ern bei ihm Kunde und er informiert die Kunden immer über die aktuellen Entwicklungen. Die Industrie und die Behörden arbeiten immer noch dagegen, aber mittlerweile denken auch große traditionelle Winzer über schwefelfreien Wein nach. (habe den Artikel, der irgendwo in einem deutschen Onlinemagazin erschien, aber nicht mehr).
Das zeigt, dass man einfach nur bereit sein muss, neue Wege zu gehen. Nur dann wird das alles Erfolg haben.
Nun, wie lange ist sein Wein haltbar? Und wie hoch ist der natürliche Schwefelgehalt seines Weines?
Und nein, nur weil man einen neuen Weg geht, hat man nicht automatisch Erfolg damit.
Die bio-vegane Landwirtschaft ist doch der beste Beweis dafür, sie entstand zeitgleich mit der Bio-Landwirtschaft, hat sich aber nie entwickelt. Und wenn 40 Jahre nicht ein ausreichender Testzeitraum sind, wie viele hundert Jahre soll dieses Prinzip noch erprobt werden?
Warum also hier nicht lieber die bestehende Landwirtschaft von ihren Fehlern befreien, statt einen "neuen" aber falschen Weg zu gehen?