(Haus-)Tiere einschläfern lassen & Sterbehilfe bei Menschen

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SxEric
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(Haus-)Tiere einschläfern lassen & Sterbehilfe bei Menschen

Beitrag von SxEric » 16. Jan 2010 17:30

warum sollte man eurer meinung nach ein tier einschläfern lassen? bzw.. warum sollte man es nicht tun? in welchen fällen würdet ihr es ein schläfern (lassen)?
warum schläfert man menschen nicht ein?

ich schreib später noch meine sicht dazu.. erstma abwarten was so kommt :)
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Jan 2010 17:38

SxEric hat geschrieben:warum sollte man eurer meinung nach ein tier einschläfern lassen? bzw.. warum sollte man es nicht tun? in welchen fällen würdet ihr es ein schläfern (lassen)?
Wenn das Tier unheilbar krank ist. Z.B. bei Krebserkrankungen.
SxEric hat geschrieben:warum schläfert man menschen nicht ein?
"Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. "
Art. 2 II 1 Grundgesetz
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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SxEric
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Beitrag von SxEric » 16. Jan 2010 17:40

mir gings jetzt aber nicht darum, warum man das nicht darf.. sondern was für ethische gründe hat..
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kaddoe
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Beitrag von kaddoe » 16. Jan 2010 17:50

Also ich musste meine Jessy vor fast einem Jahr einschläfern und auch wenn mir die Entscheidung extrem schwer fiel, weiß ich, dass es die richtige war. Es fing mit einer harmlosen, aber notwendigen Zahnsanierung an, da ihr Zähne sich schon entzündeten. Aus der Narkose ist sie zwar wieder aufgewacht aber sie war nichtmehr die alte. Ich habe sie den ganzen Tag gepäppelt, bis sie dann abends hohes Fieber bekam, also eine NAcht in der Tierklinik, dort entdeckten sie dann einen Tumor an der Niere. Als wir sie am nächsten Tag holen konnten ging es ihr soweit ganz gut, aber sobald die Medikamente nachliesen fing sie an zu schwächeln, bekam kaum noch Luft und bekam wieder Fieber. Wir riefen unseren Haustierarzt an und fuhren in seine Praxis (20 Uhr, ich rechne es ihm hoch an, dass er nochmal für uns in die Praxis gekommen ist). Er zeigte mir, dass sich ihre Schleimhäute schon verfärbten was auf ein Nierenversagen hindeutete. Hätten ich sie an diesem Tag nicht einschläfern lassen, wäre sie wahrscheinlich erstickt oder innerlich vergiftet.

Mein Tierarzt sagte "9 von 10 Menschen wünschen sich auch so sterben zu können" und ich sehe es auch so. Ich musste letztes Jahr ein Projekt über Sterbehilfe machen und habe mich daher mit solchen Gedanken wie "warum darf man Menschen nicht auch einschläfern" beschäftigt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich FÜR die aktive Sterbehilfe bin wenn diese natürlich geregelt ist und selbstverständlich nur in bestimmten Fällen.

Ich halte zum Beispiel nichts davon zu sagen "ich kann meinen Hund nicht halten und bevor er ins Tierheim kommt schläfere ich ihn ein" Das ist für mich einfach inakzeptabel aber bevor das Tier einen qualvollen Tod stirbt oder einfach nurnoch Schmerzen hat (einer meiner Lieblinge im Tierheim hatte Knochenkrebs und ist - mit sehr starken Schmerzmitteln - schreiend vor Schmerzen aufgewacht).

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that_way
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Beitrag von that_way » 16. Jan 2010 17:51

Schwierige Sache... aber ohne je ein Tier gehabt zu haben und das alles so zu kennen, würde ich erstmal sagen dass ich ein Tier unter Umständen schon einschläfern lassen würde.
Beispielsweise halte ich es für 'besser' dies zu tun, wenn das Tier schwer krank ist und man weiß, dass es eh 'bald' sterben wird und sich die Stunden bzw. Tage bis dahin weiter quält (denk da so an Dinge wie nach Unfällen mit Blut in der Lunge oä wo man weiß, dass der Tod das Lebewesen in kurzer Zeit holt und dass die Zeit da hin schlimm wird).
Natürlich ist das eine ziemliche Gradwanderung und ich hoffe, dass ich solche Entscheidungen nie treffen muss, aber bei Wildtieren würde ich da irgendwie instinktiv anders vorgehen.
Würde ich zB ein Kitz finden, welches durch einen Mähdrescher stark verletzt wurde... würd ich den Dingen warscheinlich ihren Lauf lassen und das Kitz vom Fuchs holen lassen.

Mag alles komisch klingen, aber das wär irgendwie so mein erstes Gefühl dazu.

Weshalb man Menschen nicht einschläfert?
Man ua. vielleicht auch daran liegen, dass man bei Menschen allgemein mehr Möglichkeiten nutzt um das Leben zu erhalten bzw. wieder hin zu bekommen (denke da an jahrelange Komapatienten, die es dann irngedwie doch schaffen).
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PrincessFuture
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Beitrag von PrincessFuture » 16. Jan 2010 21:52

Für mich hat es teilweise was mit Intuition zu tun...also was ich fühle, was ich wahrnehme beim Tier. Der andere Teil sind Fakten über den Gesundheitszustand, ich hole da auch mal die Meinungen mehrerer Tierärzte ein, google und bin inzwischen selbst recht belesen, was diverse Krankheiten angeht.

Es gibt klare Indikationen wie z.B. Schmerzen, die man durch Schmerzmittel nicht in den Griff bekommt und die ein Leben qualvoll machen. Bei einer Ratte von mir wars so, die hatte nen Tumor in der Achsel und als sie nicht mehr klettern konnte und mehrfach schon umgefallen war, hab ich sie erlösen lassen.
Mein Pattex z.B. hat nicht mehr gefressen, gelben Schaum gekotzt alle paar Stunden und ist nur noch auf einem Kissen gelegen. Er stand nichtmal auf, wenn wir Gassi gehen wollten. Da war klar, dass er sich aufgegeben hat und ich muss ihn dann nicht qualvoll dahinvegetieren lassen.

Bei Menschen wäre ich sehr dafür, dass die das selbst entscheiden dürfen, ob durch vorherige Patientenverfügung oder auch durch eigene Äusserung. Ich habe durch mein FSJ in der Behindertenbetreuung jemanden kennengelernt, der eigentlich lieber tot sein wollte. Aber 5 Suizdversuche scheiterten an Zivis/dem Rollstuhl, der den heranfahrenden Bus so blockierte, dass ihm nichts passiert ist usw.

LG
Das Licht am Ende des Tunnels kann auch nur n Idiot mit ner Kerze sein!

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Veganize_It
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Beitrag von Veganize_It » 17. Jan 2010 22:04

viele ham einfach nich die kohle die teure op zu zahlen und die meisten holn sich keine krankenversicherung für ihr haustier.
hoffe das stand da nich schon, muss noch ca 200 beiträge vom we lesen...

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Lyla
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Beitrag von Lyla » 22. Jan 2010 15:44

Unser erster Hund litt im Alter von 9 Jahren leider unter einem Trachealkollaps der u.a. dann zur Folge hatte, dass sich sein Herz extrem vergrößerte und er Wasser in den Lungen bekam.
Nach mehreren Monaten der Behandlung, und fast 2000€ Kosten, wobei das wirklich egal gewesen wäre wenn er wieder gesund geworden wäre, meinten die Tierärzte in der Klinik eines Morgens, nachdem er Nachts wieder einen Atemnotanfall hatte und ich schon dachte dass er stirbt, dass sie nicht mehr wüssten was sie noch machen könnten, ich hatte auch etwas recherchiert, aber die Behandlungsmöglichkeiten waren ausgeschöpft. Ein weiteres Röntgenbild zeigete,dass seine Lungen, trotz entsprechender Medikation, voller Wasser waren.Und da meine Mutter Asthmatikerin ist und ich somit zumindest aus ihren Erzählungen weiß was für ein schlimmes Gefühl Atemnot ist, und mir nur ausmalen konnte, wie viel schlimmer das für Tobi gewesen sein muss, weil er ja nicht verstand was da vorging, wurde er dann eingeschläfert. Und ich würde das immer wieder machen, wenn sämtliche Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind und wünsche mir im Übrigen für mich selbst eine ähnliche Option.
Wenn man aber nur noch eine Meinungsfreiheit zulassen will, die geschmacklose[...] schmerzhafte Inhalte nicht umfasst, sollte man [...] nicht mehr von Meinungsfreiheit sprechen. Von Demokratie vielleicht auch nicht mehr.[Udo Vetter, Lawblog]

DMT

Beitrag von DMT » 12. Mär 2010 22:54

Ich finde es ist sogar eine ethische Pflicht, unheilbar leidende Tiere einzuschlaefern.
Richtig gemacht (zuerst Narkose!) ist dies absolut schmerzlos.
Oft muessen Tiere viel zu lang leiden weil sich keiner entscheiden will.

Viel schwieriger ist die Frage der Masseneuthanasien in auslaendischen Tierheimen zu beantworten.

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nichts
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Beitrag von nichts » 12. Mär 2010 23:07

ich bin auch dafür, menschen "einzuschläfern", die zu lang leiden oder unheilbar krank sind (also mir persönlich wär das lieber)

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