Brand im Zoo Krefeld

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Lee
Schmollmops
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der "das war heute gar nicht cool" -thread

Beitrag von Lee » 3. Jan 2020 09:50

Silke81 hat geschrieben:
3. Jan 2020 09:33
Es wurde gerade in den Nachrichten auf Sat1 gesagt, dass sich die 3 vermutlich schuldigen Frauen, die die Laternen steigen lassen haben, von sich aus bei der Polizei gemeldet haben. In Hinblick auf die drohenden Konsequenzen (Haftstrafen, Verschuldung in Mio.Höhe) finde ich das echt krass.
Wenn sie sich nicht gemeldet hätten, ist ja fraglich ob das jemals irgendwer rausgefunden hätte...
Andererseits wird es kaum möglich sein, herauszufinden welche Laterne genau den Brand ausgelöst hat und es könnte wohl nur die jenige belangt werden, die genau diese Laterne steigen lassen hat.

(da muss ich an einen Fall hier in der Nähe denken, da wurde nachts jemand angefahren. Der ist in Folge dessen verstorben, der Verursacher wurde nie gefunden)
Finde die Strafen überzogen weil es nur Dummheit war.
Gab ja keinerlei Vorsatz.
Muh!

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Silke81
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Beitrag von Silke81 » 3. Jan 2020 09:54

die Anklage wäre wohl fahrlässige Brandstiftung und dafür stehen mehrjährige Haftstrafen im Raum.
+ hohe Verschuldung für die Schäden, wenn nicht eine Versicherung vorhanden ist und einspringt.
mal sehen, was am Ende raus kommt dabei
don´t worry, eat curry!

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VegSun
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Beitrag von VegSun » 3. Jan 2020 10:24

Das Gebäude ist wohl noch aus den 70er Jahren!? Hatte keine Sprinkleranlage und dieses Plexiglas brennt wohl sehr gut.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 3. Jan 2020 12:36

dazu muss einem aber zumindest bewusst gewesen sein, dass man eine gefahr verursacht - aber darauf vertraut, dass schon nix passiert. ich würde davon ausgehen, dass sie es für komplett ungefährlich gehalten haben. kommt auch mittäterschaft in frage, steht aber auch auf wackligen füßen.

wurde übrigens schonmal richterlich entschieden, und da warens auch himmelslaternen und alle haben gehaftet: https://www.haufe.de/recht/weitere-rech ... 27220.html
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 3. Jan 2020 14:45

Das braucht definitiv eine Signalwirkung, dass bei den Menschen nicht hängenbleibt, Dummheit schützt vor Strafe.

Am Besten fand ich ein Kommentar auf IG: "Die haben es doch nicht böse gemeint".

"Herr Richter, es tut mir leid, dass Kind in der 30er Zone überfahren zu haben. Ich habe es doch nicht böse gemeint..."

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 3. Jan 2020 16:20

jein, oder?

deswegen ist "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" doch auch ein komisches Sprichwort. denn natürlich tut es das, es schützt vor einer weitaus höheren Strafe.

um bei dem Beispiel zu bleiben: fahrlässige Tötung bspw. juristisch nicht dasselbe wie Mord - und wird dementsprechend auch anders geahndet. insofern spielt es absolut eine Rolle, ob etwas bewußt getan wird oder nicht.

("jein" aber natürlich deshalb, weil es in der Hinsicht nicht vor Strafe schützt, daß man aufgrund der eigenen Unwissenheit zwangsläufig gänzlich straffrei ausgeht)
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somebody
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Beitrag von somebody » 3. Jan 2020 16:31

Mehr als gemeinnützige Arbeit oder 90 Tagessätze würde ich hier erwarten. Bei uneingeschränkter Schuldfähigkeit & keinen einschlägigen Vorstrafen zB zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 3. Jan 2020 16:33

"Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" bedeutet, dass man nicht wissen muss, inwiefern man juristisch belangt werden kann, also man muss den straftatbestand nicht kennen. es muss einem aber schon bewusst sein, dass man etwas unrechtes tut. wem die einsicht fehlt unrecht zu tun, der wird nur dann nicht bestraft, wenn ihm das unrechtsbewusstsein unvermeidbar fehlte, und das ist eher selten der fall, denn wenn man mal 2 sekunden drüber nachdenkt, dann kommt man auch drauf, dass es nicht in ordnung ist, zb steuern nicht zu zahlen, sex mit minderjährigen zu haben, leute zu beleidigen etc.

wie gesagt, strafverfahren würde man bei sowas gegen auflage einstellen, aber ungeachtet dessen gäbe es natürlich noch die zivilrechtliche forderung also schadenserstatz, und das dürfte da n hoher 5stelliger betrag sein
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Beitrag von somebody » 3. Jan 2020 16:37

Ein etwaig vorhandener Haftpflichtversicherer könnte seine Kundin bei Verurteilung wg fahrlässiger Brandstiftung in Regress nehmen.
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Beitrag von Vampy » 3. Jan 2020 16:39

fahrlässigkeit ist meistens mitversichert
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