la cucaracha, la cucaracha...

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Eacon
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la cucaracha, la cucaracha...

Beitrag von Eacon » 8. Apr 2010 08:07

Hallo!
Ich habe seit etwa einem Monat Kakerlaken in meiner Wohnung. Sehen tu ich sie meist morgers direkt nach dem Aufstehen. Meistens nur eine, die beim Lichtmachen über die Küchenabdeckung huscht - ich bezfweifle aber dass es die einzige ist. Anfangs waren sie noch etwa 1cm gross. Einmal habe ich aus versehen eine heisse Pfanne auf eine draufgestellt. Ansonsten hab ich sie immer laufen lassen und gehofft, dass sie nur zu Besuch da sind :drop1:
Jedenfalls habe ich heute morgen eine dickere gesehen, gute 2,5 cm lang. Ich ekle mich nicht so vor sog. "Ungeziefer", aber so eine fette Kakerlake hat schon was unheimliches. Ich wollte sie nicht töten, aber ich wollte das Vieh auch nicht ihn meiner Küche. Also mit einem Glas eingefangen. Eingesperrt hockte sie dann im Glas, putzte ihre langen Fühler und wartete der Dinge, die da kommen sollten. Spätestens jetzt war klar, dass ich die Kakerlakis nicht töten konnte. Schliesslich haben sie mir nichts getan. Die dicke hab ich dann aus dem Fenster geschmissen.
Mir ist aber klar geworden, dass ich ein Kakerlakenproblem habe.
- Ich habe schon vor zwei Wochen angefangen, immer alles zu putzen nach dem Kochen, keine Lebensmittel offen herumstehenzulassen und die Krümel am Boden regelmässig aufzuwischen, aber es bringt anscheinend nichts.
- In der Ecke von der Chromstahlabdeckung zum Kühlschrankkasten ist die Silikon-Abdichtung ab. Ich vermute, dass sie hiner dem Kühli wohnen, sie mögens nämlich dunkel, trocken und warm. Soll ich die Abdeckung erneuern?
- Mein Mietvertrag verpflichtet mich, bei Ungezieferbefall den Vermieter zu kontaktieren. Die lassen dann bestimmt den Kammerjäger à la Inesktizid-Mann kommen. Soll ich damit noch warten?
- Ganz allgemein: wie kann man gegen Kakerlaken vegan vorgehen?

Grüsse Eacon

msau
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Re: la cucaracha, la cucaracha...

Beitrag von msau » 8. Apr 2010 10:56

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Zuletzt geändert von msau am 21. Apr 2010 16:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Eacon
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Beitrag von Eacon » 8. Apr 2010 11:26

Könnte problematisch werden... die Silikonfüllung bei der Küche liesse sich zwar erneuern, aber im Sockel des Kühlschranks ist ein Gitter drin. Das muss wohl auch so, der Kühli braucht ja ne Lüftung weil er hinten warm wird.
Ich habe mich mal schnau gemacht; bei dem Tier heute morgen handelte es sich offenbar um eine weibliche Blattella germanica (Deutsche Schabe). Die Viecher legen überall in Ritzen und Spalten ihre Eier, deshalb empfiehlt es sich, alles abzudichten nachdem man die lebenden Schaben mit Fressködern oder Sprays gekillt hat...
Aber was genau heisst schabendicht machen bzw mit was (lebe in Mietwohnung)? Und kann man die lebenden Tiere auch anders beseitigen als mit Gift?

lalala
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Beitrag von lalala » 8. Apr 2010 12:43

Ja mit einem Gürteltier, aber sonderlich Vegan ist das auch nicht.

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Eacon
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Beitrag von Eacon » 8. Apr 2010 15:54

Das wäre etwa gleich vegan wie Katze ausleihen bei Mäusen in der Wohnung...
Ausserdem distanziere ich mich von der Haltung exotischer Tiere (= die in unseren Breitengraden nicht überleben könnten), obwohl mir die Idee der Nutzung von natürlichen Nahrungsketten gefällt... Ich dachte ausserdem Gürteltiere essen Würmer und Schnecken? Sind wohl sind so wählerisch ;)

PS: grad Gürteltier gegoogelt und das zweite Bildchen ist n halbes gegrilltes Gürteltier mit Gemüsereis... *kotz*

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Eacon
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Beitrag von Eacon » 8. Apr 2010 16:16

Hm bin bisher auch nur auf solchen Kram gestossen... aber solange die Leute das kaufen und n gutes Gewissen haben, gibt es keinen Grund, die Unlogik zu beseitigen. Evt ist aber auch gemeint, dass der Köder für Menschen unschädlich ist (falls irgend ein deppertes Kind sich das in den Mund schiebt)...

Auch so n Fehlschluss sind die Mottenbekämpfungskleber, bei denen die männlichen Motten per Pheromon-Lockstoff auf eine Klebstofffläche gelockt, wo sie verenden. Die Hersteller werben dafür, dass sie die Motten nicht töten, sondern lediglich ihre Fortpflanzungskette unterbinden... jaja is klar, Mottenmännchen sind schliesslich keine Motten 8-)

Mal theoretisch: wäre ein Fressköder mit Wirkstoff, welcher die Fruchtbarkeit der Kakerlaken einschränkt, hemmt oder unterbindet, ein veganes "schädlings"-bekämpfungsmittel? o.O oder ist das Recht auf Nachkommen gleichgestellt mit dem Recht auf Leben?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 8. Apr 2010 16:22

Ich würde sagen, dass sind unterschiedliche Dinge. Man lässt sie leben, dämmt aber den Ärger den man mit ihnen hat ein und beseitigt sie dadurch im Endeffekt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Eacon
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Beitrag von Eacon » 8. Apr 2010 16:52

Hmm, demfall wäre ein Fertilitätshemmer für Kakerlaken eine Marktlücke. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es sowas schon gibt. Andererseits ist die Nachfrage nach ethischer Schädlingsbekämpfung wohl nicht sonderlich gross... :(

Ich glaub ich hab da was gefunden:
...Das ultimative Mittel jedoch ist Pommesschalen mit Rübenkraut (Zuckerrüben Sirup) aufzustellen. Die Viecher stehen da voll drauf, und stürzen sich da drauf wie ein Verdurstender aufs Wasser. Das Problem ist nur, dass es wie ein Sumpf wirkt und die da nicht wieder heraus kommen. Morgens dann die Schalen wegwerfen und neue aufstellen. Im Laufe weniger Tage werden sich immer kleinere Schaben darin finden, und bald keine mehr. Dennoch weiterhin Schalen aufstellen, denn es werden immer noch Eier vorhanden sein.
von http://www.frag-mutti.de

Das klingt einigermassen vernünftig. Mit Schnecken gibt es auch sowas: man lockt sie an einen bestimmten Punkt und siedelt sie dann um (weil Schnecken nicht besonders schnell unterwegs sind, müssen sie auch nicht festkleben). Rübensirup hab ich im Haus, kompostierbare Pommesschalen hol ich mir morgen. Die Schalen deponiere ich nicht im Kericht sondern vielleicht in einem Kompost. Kakerlaken sind nämlich an Menschen gebunden und können nicht im Wald oder so überleben (ausser die einheimische Waldschabe).

Irgendwie ist es komisch: vor einem Jahr hätte ich über so eine "ultratierliebe Kuschel-Umsiedlungsaktion" noch gelacht. Aber Veganismus zieht Konsequenzen mit sich. Ich kann nicht glaubhaft bleiben wenn ich zwar Tierausbeutung ablehne, aber Tiere die ungefragt in meinen Lebensraum kommen gnaden- und gedankenlos umbringe. Es gibt Leute die behaupten, Insekten fühlen keinen Schmerz und keine Emotionen, weil sie kein Gehirn wie Wirbeltiere haben. Tatsächlich ist ihr Zentralnervensystem über den ganzen Körper verteilt und in verschiedenen Ganglien (Nervenknoten) organisiert. Jede 2 Ganglien des Strickleiternervensystems sorgen für ihr Segment - was auch der Grund ist, warum beispielsweise Kakerlaken ohne Kopf noch 7 Tage überleben, umherlaufen und sich paaren können, bevor sie dann verhungern... :ghost:

Vielleicht liegt es daran, dass ich überdürchschnittlich über sie weiss, aber ich nehme mir nicht heraus, einem Tier Emotion und Schmerzempfinden abzusprechen, bloss weil es anders ist als ich und die Welt anders erlebt. :heart:

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illith
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Beitrag von illith » 8. Apr 2010 21:48

wenn du die pommes-schalen aussetzt, musst du dir aber noch was überlegen, dass die kaerklaken da auch wieder rauskommen. vlt nr gieskanne mit warmem wasser mitnehmen oder so? *kreativ*

oh mann - wenn ich mir die gesichter einiger bekannter vorstell, wenn die diese diskussion hier lesen würden.... :xd:

aber ich find schaben - wie auch hummeln, ameisen, grillen... - cool 8-) (wünsch sie mir aber trotzdem nicht bei mir^^)
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 8. Apr 2010 23:36

Also 'lakis (das Wort!) stehen bei mir weit weniger in der Gunst wie Hummeln oder Ameisen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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