Die Zukunft der Nutztiere

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Laudano
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Beitrag von Laudano » 1. Okt 2022 11:18

Marbesie hat geschrieben:
30. Sep 2022 23:16
Ich habe dieses holzige Gespräch jetzt nicht von Anfang an verfolgt, wollte aber nur mal eben anmerken, dass nicht jedes Haustier abhängig ist und seinem Herrchen trotz schlechter Behandlung treu bleibt.
Das ist völlig richtig. Allerdings habe ich meine ursprüngliche Frage, wie schlüssig belegt werden könne, dass (Nutz-)Tiere die bloße Gefangenschaft als "Qual" empfinden, nicht auf eine - möglicherweise dann folgende - "schlechte Behandlung" abgestellt.

Dass ein (Nutz)-Tier sich allein durch Gefangenschaft als gequält empfindet, ist aus meiner Sicht nicht objektiv verifizierbar. Vor allem nicht, wenn dabei die eigene menschliche Sichtweise aus grundsätzlichen Erwägungen heraus als Maßstab angelegt wird. Als Mensch kann ich - für mich selbst betrachtet - wahrheitsgemäß darlegen, dass eine reife Himbeere rot ist. Ein Rind z. B. hätte damit allerdings schon erhebliche Schwierigkeiten.

Deshalb ist meiner Ansicht nach das Argument für eine vegane Lebensweise, gefangene Tiere würden Qualen leiden, für sich allein betrachtet nicht stichhaltig.

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illith
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Beitrag von illith » 1. Okt 2022 17:53

für mich auch nicht (auch wenn das in der konkreten Praxis in aller Regel doch der Fall ist). aber die ganze andere "Nutzung" ist halt nicht ohne Leid, Gewalt und/oder Interessenverletzung möglich.
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Marbesie
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Beitrag von Marbesie » 1. Okt 2022 19:52

Ja, so gesehen stimmt das. Im Grunde ist eine liebevoll gehaltene Hauskatze ja auch ein gefangenes Tier. Peta zum Beispiel ist sogar gegen Haustierhaltung und befürwortet nur frei lebende Tiere.
Allerdings....eine gut gehaltene Katze hat als Haustier ein weitaus besseres Leben als als freies Tier. Als Haustier bleibt die Katze unversehrt,...keine Katerkämpfe und zerbissenen Ohren, keine Verletzungen durch Kämpfe, kein Überfahren mit dem Auto oder Futtern von Gift. Eine Katze die draußen lebt, lebt im Durchschnitt nur halb so lang. Den einzigen Vorteil, den sie hat, sind saftige Wiesen und Bäume. Aber ob das alles wett macht?
Ich hatte eine Haustierkatze, die 18 Jahre alt wurde (und das sogar, obwohl ich die Katze als Welpen gegen meinen Willen geschenkt bekam. Die haarte für 1000 Mann....aber ich behielt sie. Ich dachte immer, dass die merken könnte, dass ich sie nicht ganz freiwillig habe) und später einen Freigänger, der bissig wurde, fürchterlich zerbissen aussah und mit dem ich wegen Bisswunden ständig zum Arzt mußte. Einmal hatte er sogar ein gespaltenes Augenlid.
Also wäre ich Katze und müßte wählen, dann auf jedenfall ein Leben als Haustier.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, solange müssen Tiere fühlen, das MENSCHEN NICHT DENKEN ...

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Qendi
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Beitrag von Qendi » 1. Okt 2022 19:57

Ich finde auch, es gibt "Haustiere" und "Haustiere". Hund oder Katze, liebevoll versorgt und gepflegt mit Familienanschluss, ist etwas anderes als sich Vogel, Kaninchen, Meerschweinchen usw. in einem Käfig/Gehege zu halten.

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Marbesie
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Beitrag von Marbesie » 1. Okt 2022 21:06

Qendi hat geschrieben:
1. Okt 2022 19:57
Ich finde auch, es gibt "Haustiere" und "Haustiere". Hund oder Katze, liebevoll versorgt und gepflegt mit Familienanschluss, ist etwas anderes als sich Vogel, Kaninchen, Meerschweinchen usw. in einem Käfig/Gehege zu halten.
Da stimme ich zu und denke dabei an meine Schwester, die sich Wellensittiche hielt, die niemals fliegen durften, weil die Käfigtür geschlossen blieb. Sie sagte (war bestimmt Lüge), dass die Wellensittiche immer vor die Wand fliegen, also blieben sie angeblich zu ihrem Schutz im Käfig, was ich nicht glaube. Die wird es gestört haben, dass diese Tiere im Flug kacken und gerne auch oben auf Schränken. Ich weiß das noch, da als Kiki meine ersten Tiere auch 2 Wellensittiche waren. Tür stand immer auf. Mir war egal, dass die überall hinmachen. Das kann man ja wieder beseitigen, aber wer halt eine sterile Spießerbude hat, der sollte sich lieber ein Stofftier anschaffen. Dann hatte meine Schwester einen Hasen, dessen Käfig fast nur so groß war, wie der Hase selbst, und der war auch immer in seinem Kabuff.
Bei den Wellensittichen wurde auch oft auf den Käfig geschlagen, wenn die Vögel gerade piepsten, wenn ihr Freund die Nachrichten im TV hören wollte, kurzum, wenn die Tiere halt mal störten.
Also, wenn das keine Familienangehörigen gewesen wären, hätte ich den Tierschutz benachrichtigt.
Da bin ich Schwein. Ich kenne eine Frau aus dem Netz, die ihre Katzen im fünften Stock auf dem Balkon frei laufen lässt und sich weigerte, Netze anzubringen. Da habe ich auch den Tierschutz benachrichtigt. Ich wußte, wo die wohnt. Kurze Zeit später waren Netze am Balkon.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, solange müssen Tiere fühlen, das MENSCHEN NICHT DENKEN ...

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illith
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Beitrag von illith » 1. Okt 2022 21:45

einfach unglaublich, was da alles legal möglich ist... 💔
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Laudano
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Beitrag von Laudano » 2. Okt 2022 11:25

Marbesie hat geschrieben:
1. Okt 2022 21:06
Bei den Wellensittichen wurde auch oft auf den Käfig geschlagen, wenn die Vögel gerade piepsten, wenn ihr Freund die Nachrichten im TV hören wollte, kurzum, wenn die Tiere halt mal störten.
Also, wenn das keine Familienangehörigen gewesen wären, hätte ich den Tierschutz benachrichtigt.
Das wäre auch die adäquate Vorgehensweise gewesen. Aber ich verstehe dich.

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Beitrag von Laudano » 2. Okt 2022 11:27

illith hat geschrieben:
1. Okt 2022 21:45
einfach unglaublich, was da alles legal möglich ist... 💔
Hier irrst du, illith. Es ist zwar möglich, aber nicht legal. Aber wo kein Kläger, ist auch kein Richter.

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Beitrag von Laudano » 2. Okt 2022 15:24

illith hat geschrieben:
1. Okt 2022 17:53
für mich auch nicht (auch wenn das in der konkreten Praxis in aller Regel doch der Fall ist). aber die ganze andere "Nutzung" ist halt nicht ohne Leid, Gewalt und/oder Interessenverletzung möglich.
Richtig, Leid und Gewalt sind auch für mich kein geeignetes Mittel, um als Mensch mit Tieren (aller Art!) umzugehen. "Interessenverletzung" ist allerdings ein sehr schwammiger Begriff und nahezu universell auszulegen. Auch sog. Nutztiere haben ein instinktives Interesse daran, ihre Art zu erhalten und nicht getötet zu werden. Die Natur hat dies nun einmal so "geregelt", und wir Menschen bilden diesbezüglich keine Ausnahme. Und wenn man es ganz genau nähme: Auch Pflanzen haben ein naturgegebenes "Interesse" daran, ihre Art zu erhalten.

Ich sehe - ebenso wie die Mehrheit der User hier - selbstverständlich für uns Menschen die Möglichkeit, sich grundsätzlich von Pflanzen ernähren zu können. Ich gestehe auch zu, die globalen Auswirkungen einer solchen Ernährungsumstellung nicht gänzlich überblicken und einschätzen zu können. Damit dürfte ich aber wohl nicht allein dastehen...

Zu dieser Thematik habe ich deshalb hier einen interessanten Artikel des Ernährungswissenschaftlers Prof. Dr. Wilhelm Windisch verlinkt. Seine Erkenntnisse berücksichtigen in erster Linie die Effizienz von Maßnahmen zur Ernährung künftiger Generationen und beleuchtet keine moralisch-ethischen Aspekte. Das mag hier sicherlich nicht jedem gefallen.
Zuletzt geändert von Laudano am 2. Okt 2022 18:56, insgesamt 1-mal geändert.

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illith
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Beitrag von illith » 2. Okt 2022 15:50

Laudano hat geschrieben:
2. Okt 2022 11:27
illith hat geschrieben:
1. Okt 2022 21:45
einfach unglaublich, was da alles legal möglich ist... 💔
Hier irrst du, illith. Es ist zwar möglich, aber nicht legal. Aber wo kein Kläger, ist auch kein Richter.
es ist illegal, Kleintiere in einem Käfig zu halten?
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