Elefanten Jagd in Botsuana

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Mervon2
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Elefanten Jagd in Botsuana

Beitrag von Mervon2 » 5. Apr 2024 04:01

Dass in vielen Ländern Wildtiere für Trophäenjaeger gegen Bezahlung zum Abschuss freigegeben werden ist schon seit langem bekannt.Nun soll nach dem Plan des dt.Umweltministeriums die Einfuhr von Jagd Trophäen verboten werden .Das war schon längst fällig.Andere europ.Laender wie FR und NL haben schon Verbote erlassen.
Aber von der botsuanischen Regierung wird das geplante Verbot als Einmischung in innere Angelegenheiten und Fortsetzung des Kolonialismus bezeichnet!
Es wird behauptet dass eine Über population von Elefanten zuviele Schäden anrichte .Genauso wie man es in DE bezüglich von Rehen,Wildschweinen,Wölfen und Füchsen behauptet, um damit den Abschuss als einzige Lösung zu rechtfertigen. Alternativen wie zB.die Abzäunung von landwirtschaftlichen. Flächen sind wohl zu anstrengend.Da macht das Abknallen gegen Geld doch mehr Spaß!
Unfassbar: ein minimaler Schritt um dieses schmutzige Geschäft mit wehrlosen Wildtieren etwas einzudämmen wird als Einmischung dargestellt.
Daraufhin hat der botsuanische Präsident wohl angeboten 20000 Elefanten nach DE zu schicken("dann nehmt Ihr sie doch")
Und die Grünen werden aufgrund dieses angedachten Verbots auch von Deutschen mit Häme überzogen.
(s.zB. Artikel in der WELT )

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 5. Apr 2024 07:32

Wenn man einem Land vorschreiben möchte wie es seine inneren Angelegenheiten zu regeln hat ist das eine Einmischung. Ganz unabhängig davon wie man das inhaltlich bewertet.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 5. Apr 2024 09:27

Es geht doch nur um ein Einfuhrverbot in DE, und das bezeichnet der Präsident schon als Einmischung weil dann evtl. ein paar Jagdkunden wegbleiben.
Ausserdem gibt es ja schon viele internationale Abkommen zum Artenschutz, die auch in die Rechte von Ländern eingreifen.Man sollte eigentlich annehmen dass Elefanten generell geschützt sind.
Und sollte der dt. Staat auch sonst in DE nicht eingreifen wenn es um Tierschutz/Artenschutz geht ?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 5. Apr 2024 09:54

Ich denke die Aussage ist im Kontext mit anderen Maßnahmen zu verstehen. Jetzt kommt noch was oben drauf. Bei einem internationalen Abkommen verpflichtet man sich ja freiwillig auf etwas. Das ist was anderes als wenn die EU oder die BRD Handelspolitik betreiben die sich negativ auf andere Länder auswirkt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 5. Apr 2024 10:10

Um es auf einen Nenner zu bringen: der freie Handel muss Regeln bezüglich Menschenrechten,Artenschutz ,Urwaldschutz u.a.unterworfen sein.Darueber wird jetzt schon seit Jahren geredet.
Darum wurde auch das Lieferkettengesetz geschaffen (was der FDP aber zu weit geht)
Wenn das dann negative Auswirkungen auf den Handel hat, müssen diese Länder halt was ändern. Sonst wird sich ja nie etwas bessern.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 5. Apr 2024 10:22

Oder sie ändern das halt nicht. Und was wäre dann gewonnen?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 5. Apr 2024 11:35

Angenommen DE verbietet die Einfuhr von bestimmten Produkten,dann hat es zumindest unakzeptable Produktionsweisen nicht unterstützt (das ist zumindest der Anspruch)

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 5. Apr 2024 12:32

Wenn man das so von der Wirkung trennt bleibt es reine Symbolpolitik zur Gewissensberuhigung.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

hansel
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Beitrag von hansel » 13. Apr 2024 22:37

Das mit den Elefanten ist wohl in manchen Regionen Afrikas tatsächlich ein Problem. Stellenweise sind sie selten, an anderen Orten vermehrten sie sich stark und konkurrieren mit der dortigen bäuerlichen Bevölkerung. Diese hat kein Verständnis für Schutzmaßnahmen, die ihre Existenz gefährden. In einer einzigen Nacht kann die gesamte Jahresernte eines Bauern vernichtet werden. Elefantensichere Zäune sind unbezahlbar. Umsiedlung von betäubten Elefanten mittels Hubschraubern sind nur in begrenztem Maß möglich und auch teuer. Mit der "Opferung" von einigen wenigen Elefanten für deren Abschuss reiche Spinner irre Summen zahlen, werden einige Schutzmaßnahmen überhaupt erst möglich und finanziert und die dortige Bevölkerung hat dann ein Interesse an dem Erhalt einer naturverträglichen und dabei einträglichen Population. Andere Länder wie Kenia setzen zwar auf einträglichen Fototourismus; die haben aber auch riesige fast menschenarme Regionen, wie z.B. die Masai Mara bzw. die Serengeti in Tansania. Diese Savannen eignen sich weniger zum Ackerbau und es besteht hier keine Nahrungskonkurrenz.

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 22. Apr 2024 10:09

Der Bestand an Elefanten,Nashörnern,Giraffen, Löwen u.a.Wildtieren hat in Afrika insgesamt enorm abgenommen .Das sollte u.a.ein Grund sein,die noch vorhandenen umso mehr zu schützen. Ja,es gibt wohl regionale Unterschiede.Deshalb sollte man den Aufwand,der mit einer Umsiedlung verbunden ist,in Kauf nehmen. Wäre nicht auch ein Transport auf dem Landweg möglich?
Hier handelt es sich nicht um Ratten,sondern hochentwickelte Tiere,die unter natürlichen Bedingungen eine lange Lebensdauer hätten,und die insgesamt schon extrem dezimiert wurden.
Ob es keine einfachen Methoden gibt,landwirtschaftliche Flächen zu schützen sollte man mal genauer untersuchen.
Und grundsätzlich herrscht wohl eine Einigkeit darüber, dass es beim Geld verdienen moralische Grenzen geben sollte.
Früher wurden auch Menschen als Sklaven gehandelt...

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