Nutztierhaltung privat vs. kommerziell

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Saskia
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Re: Kaffee?

Beitrag von Saskia » 31. Jul 2011 15:50

Ich halte Katzen, liebe meine Katzen, die fressen nunmal Fleisch.
Warum soll ich dann anfangen mir einen riesen Kopf zu machen.
Nur weil ich es könnte, kontrolliere ich nicht die Ernährung meiner Tiere.
Tue ich bei meinen Freunden nicht, warum dann bei Haustieren?
Weil ich es kann?
Toller Grund ;-)

Das mit deiner Katze tut mir Leid,
normalerweise bekommen die wirklich absolut nichts mit sobald das Anästhetikum drin ist...

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untitled
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Beitrag von untitled » 31. Jul 2011 15:52

kiara hat geschrieben:Nicht wenn es Hobbyhaltung ist.
Auch dann. Du hast doch bereits verdeutlich, dass deine Bekannte die Tiere hält, damit sie damit aus ihnen Essen herstellen kann:
kiara hat geschrieben:Ja, klar, es ist halt n Hobby mit dem Ziel, Essen herzustellen, grob gesagt.
Dann sind die Tiere ohne Zweifel Mittel zum Zweck - auch wenn sie ihre Kühe besser behandelt, als dies in Massenbetrieben möglich ist.
Spoiler: Life is hard. And sad.
- John Green

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 31. Jul 2011 15:58

kiara hat geschrieben:
Zageism hat geschrieben:Im zweiten Fall ("Schlachtung"), ist das Tier nichts weiter als eine Ressource.
Nicht wenn es Hobbyhaltung ist. Um mal wieder so n äußerst fragwürdigen Vergleich zu bringen: beim Verkauf ist das Produkt eine Ressource, trotzdem kann ein Künstler ein Werk mit Liebe herstellen und dann verkaufen. Das ist dann wesentlich mehr als eine Ressource. Ähnlich wie bei Tierhaltung: der Hobbyhalter kann das Tier mit Liebe halten, dennoch am Ende schlachten und das Fleisch verkaufne. Das ist zwar ein anderes Verständnis von Tieren, als ich es habe, aber diese Einstellung gibt es durchaus.
Einspruch. zageistm hat schlichtweg Recht wenn er feststellt dass der Zweck des Handelns Fleischerzeugung ist. Daher ist das Tier auch eine Resource, ein Rohstoff der verarbeitet wird um ein veredeltes Endprodukt (Schnitzel) zu erhalten. Das Produkt ist das Schnitzel. Du wirst einiges durcheinander und praesentierst als Gegenbeispiel zur Privatproduktion ("Hobyhaltung") Warenproduktion. Das ist richtig, das Produkt ist hier aber eine Ware und keine Ressource (Resource waeren: Pinsel, Farbe, Leinwand: eben die Arbeitsmittel). Fuer den Warencharacter ist es vollkommen unerheblich ob da mit Liebe, Hass oder Aufopferung zur Sache gegangen wurde. Das sind moralische Titel die nichts zur Klaerung beitragen. Mit dem nun eingefuehrten Verkauf wird uebrigens auch die vorherige Privatproduktion zur Warenproduktion.
Wie man etwas lieben und dann schlachten kann wuerde mich noch interessieren! Liebt der Halter dann das Schnitzel oder das Geld einfach 'mehr' als die geliebte Kuh?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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kiara
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Beitrag von kiara » 31. Jul 2011 22:55

Akayi hat geschrieben:Einspruch. [...] der Zweck des Handelns [ist] Fleischerzeugung.
Nein, finanziell gesehen verdient sie sich ihr Geld durch ihre Tätigkeit als Tierarzt. Ihr Rindfleisch bezahlen wir, decken damit jedoch nur den Erzeugerpreis, sie macht also keinen Profit. Wiegesagt, es ist Hobbyhaltung, und das Ziel ist nicht der Profit.
Akayi hat geschrieben:Fuer den Warencharacter ist es vollkommen unerheblich ob da mit Liebe, Hass oder Aufopferung zur Sache gegangen wurde.
Das seh ich ziemlich anders... Für das Tier ist es absolut erheblich ob ein Hobbyhalter sich persönlcih kümmert oder ob sein Leben von anonymisierten Prozessen bestimmt wird, bei dem sein Wohlergehen nciht von Interesse ist. Und wie schon gesagt, das Ziel der Haltung ist nicht das Verdienen von Geld, sondern die Freude an der Haltung. Das ist ja das, was Hobbyhaltung von Profithaltung unterscheidet. Profithaltung ist profitgesteuert, Hobbyhaltung entsteht aus dem Interesse am Tier.
Akayi hat geschrieben:Wie man etwas lieben und dann schlachten kann wuerde mich noch interessieren! Liebt der Halter dann das Schnitzel oder das Geld einfach 'mehr' als die geliebte Kuh?
Es ist nicht mein Weltbild, ich würde das nicht können oder wollen, aber ich glaube das fußt auf einem fundamental anderen Verständnis von Tieren, als wir es hier im Forum pflegen. Ne Freundin von mir hat Schlangen gehalten und Mäuse, und die Mäuse dann an die Schlangen verfüttert. Trotzdem hat sie die Mäuse gerne gehalten. Ich halte das nicht für wiedersprüchlich, dass man Tiere hält und sie dann fürs Fleisch tötet, trotzdem aber Freude an den Tieren hat und möchte dass es ihnen gutgeht (abgesehen davon dass man sie am Ende schlachtet.)
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illith
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Beitrag von illith » 1. Aug 2011 04:27

kiara hat geschrieben:Für das Tier ist es absolut erheblich ob ein Hobbyhalter sich persönlcih kümmert oder ob sein Leben von anonymisierten Prozessen bestimmt wird, bei dem sein Wohlergehen nciht von Interesse ist.
so eine "persönliche" haltung mag zwar für sich betrachtet "besser" für das tier sein, aber vom ding her find ich das fast noch krank(machend)er, weil sich da, so vermute ich, ja auch ein gewisses vertrauensverhältnis aufbaut und dass die hand, die es die ganze zeit über gefüttert und vlt gestreichelt hat, es dann umbringt oder halt dem schlachter übergibt...

zu diesem paradox mit der fürsorge trotz vorbestimmtem schlachtende: das fand ich völlig verblüffend, wie bei der letzten großen vogelgrippe-epedemie mehrere berichte in TV und zeitung kamen von geflügelbauern, die geheult haben btw erzählten, dass sies getan hätten, als ihr kompletter bestand prophylaktisch gekeult wurde, den sie ja von klein auf aufgezogen hätten (und einer meinte, er hätte dann trotzdem bewusst dabei aktiv mitgeholfen, um seinen tieren auf die art sowas wie eine letzte ehre oder pflicht zu erweisen). und ich vermute mal, so ein geflügebauer ist von hause aus nicht allgemein besonders dicht am wasser gebaut, drum muss es für die schon richtig schlimm gewesen sein und das klang nicht, als ob es ihnen da nur um einen möglichen finanziellen verlust(?) gegangen wäre. verrückt...
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Saskia
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Re: Kaffee?

Beitrag von Saskia » 1. Aug 2011 16:20

Naja ich denke, dass viele Menschen, gerade die der etwas älteren semester,
einfach noch eine andere einstellung zur nutztierhaltung und zum schlachten haben.
Denke schon, dass einigen bauern ihre tiere wichtig sind und sie sie gut pflegen möchten.
Es soll ja noch leute geben, denen es nicht nur um kohle geht ;-)

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 1. Aug 2011 16:34

kiara hat geschrieben:
Akayi hat geschrieben:Einspruch. [...] der Zweck des Handelns [ist] Fleischerzeugung.
Nein, finanziell gesehen verdient sie sich ihr Geld durch ihre Tätigkeit als Tierarzt. Ihr Rindfleisch bezahlen wir, decken damit jedoch nur den Erzeugerpreis, sie macht also keinen Profit. Wiegesagt, es ist Hobbyhaltung, und das Ziel ist nicht der Profit.

Da steht auch das der Zweck der Angelegenheit Fleischerzeugung ist. Von Profit ist da erstmal nicht die Rede.
kiara hat geschrieben:
Akayi hat geschrieben:Fuer den Warencharacter ist es vollkommen unerheblich ob da mit Liebe, Hass oder Aufopferung zur Sache gegangen wurde.
Das seh ich ziemlich anders... Für das Tier ist es absolut erheblich ob ein Hobbyhalter sich persönlcih kümmert oder ob sein Leben von anonymisierten Prozessen bestimmt wird, bei dem sein Wohlergehen nciht von Interesse ist. Und wie schon gesagt, das Ziel der Haltung ist nicht das Verdienen von Geld, sondern die Freude an der Haltung. Das ist ja das, was Hobbyhaltung von Profithaltung unterscheidet. Profithaltung ist profitgesteuert, Hobbyhaltung entsteht aus dem Interesse am Tier.

Das aendert rein gar nichts am Warencharacter, wie ich bereits schrieb. Mit "Herz und Hand" schafft im uebrigen mein Dorfmetzger auch und auf gefuehlt jedem dritten Produkt im Supermarkt wird mir mitgeteilt dass es "mit Liebe gemacht" sei. Aendert alles nichts am Warencharakter um den es mir ging. Ill's Beispiel finde ich da auch interessant und Saskia wird auch nicht so Unrecht haben. Da du grundsaetzlich moralisch an die Sache rangehst musst du aber eine kuenstliche Trennung ziehen. Dann unterstellst du den einen "Liebe" und den anderen die Abwesenheit davon um zu beguenden, warum man das eine ablehnen muss das andere aber unterstuetzen kann.
Saskia hat geschrieben:Es soll ja noch leute geben, denen es nicht nur um kohle geht ;-)
Das ist wohl unerheblich.
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Saskia
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Beitrag von Saskia » 1. Aug 2011 17:25

Saskia hat geschrieben:Es soll ja noch leute geben, denen es nicht nur um kohle geht ;-)
Das ist wohl unerheblich.[/quote]


Naja unerheblich finde ich das nicht.
Mir ist es lieber die leute halten tiere und verkaufen die und machen es wenigstens mit "liebe und respekt" zum tier,
als das sie sie als reines objekt sehen mit dem sie möglichst viel kohle schäffeln!

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 1. Aug 2011 17:30

Unerheblich in dem Sinne, dass unter der Bedinung Profit machen zu muessen keine Garantie fuer diese "Liebe" besteht, dass sie weder Zweck noch ausschlaggebend fuer die Produktion ist und letzten Endes rein zahlenmaessig unbedeutend sein wird. Praktisch ist das Tier nur Rohstoff innerhalb einer auf Profit orientierten Wirtschaftsweise. Daran aendert jede ideologische Verbraemung nichts. Der Bauer des Mittelalters leistete sein Tagwerk auch im festen Glauben damit gottgefaellig zu sein, das aendert aber nichts an seiner objektiven Lage. Aehnlich ergeht es wohl dem Rind.
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kiara
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Beitrag von kiara » 2. Aug 2011 00:22

Akayi hat geschrieben:Praktisch ist das Tier nur Rohstoff innerhalb einer auf Profit orientierten Wirtschaftsweise. Daran aendert jede ideologische Verbraemung nichts.
hä? ich glaube du kapierst es immer noch nicht: die tiere werden bei hobbyhaltung nicht aus profit gehalten!
akayi hat geschrieben:
Saskia hat geschrieben:
Saskia hat geschrieben:Es soll ja noch leute geben, denen es nicht nur um kohle geht ;-)
Das ist wohl unerheblich.
Naja unerheblich finde ich das nicht.
Mir ist es lieber die leute halten tiere und verkaufen die und machen es wenigstens mit "liebe und respekt" zum tier,
als das sie sie als reines objekt sehen mit dem sie möglichst viel kohle schäffeln!
seh ich genau so.
corn + floor = cloorn?

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