Hunde-Ess-Verbot

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 12. Mai 2008 07:15

.:M:. hat geschrieben:aber Pferde schmecken besser als Dachse ? *vermut*
pferdefleisch fällt auch öfter an als dachsfleisch ;)

betr. hundefleisch: ich finds irgendwie blöd. ich bin eigentlich ziemlich spezisistisch, aber ob hund oder huhn ist doch eigentlich ziemlich latte... ich seh da keinen andern grund als "wau-waus sind flauschig-niedlich und ein schwein nicht". das argument auf wiki
Kritiker argumentieren auch damit, dass Hunde als Fleischlieferanten eine Ausnahme bilden: das Fleisch von landlebenden Beutegreifern, hier von Raubtieren, ist so gut wie nie als Nahrung verwertet worden. Auch Wölfe wurden üblicherweise nicht verzehrt. Da Raubtiere, so auch Hunde, eine sehr hochwertige Nahrung benötigen um zu gedeihen, ist Hundefleisch außerdem nicht wirtschaftlich. Zu beachten wäre auch, dass das Fleisch von Beutegreifern sehr hoch in der Nahrungskette steht, Schadstoffe sich also sehr schnell anreichern.
find ich nicht wirklich plausibel, schließlich werden auch raubfische gegessen, und wenn schlachtvieh tiermehl gefüttert wird, stehen die was die nahrung angeht auch nicht niedriger in der nahrungskette als ein hund - mit dem einzigen unterschied dass schweine eher aas fressen anstatt sich wie beutegreifer ihr zeug selbst zu fangen.
gibt übrigens nen wiki-artikel zum thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch

edit: (wiki ist wirklich toll) das Hygienegesetz ist net mehr so ganz aktuell...
In der EU war das Schlachten von Hunden sowie der Handel mit Hundefleisch seit 1986 zeitweilig verboten. In Deutschland gilt dies auch weiterhin: Zwar wurde die Rechtsgrundlage des Verbotes, das Fleischhygienegesetz, 2005 außer Kraft gesetzt, jedoch wird das Verbot gemäß §1 I Nr. 4 Gesetz über den Übergang auf das neue Lebensmittel- und Futtermittelrecht (LFÜG)[17] bis zu einer expliziten Neuregelung der Materie weiterhin angewendet. In der Schweiz ist nur der Handel verboten, private Schlachtungen werden toleriert
edit2: *grade nen wiki-flash hat* http://de.wikipedia.org/wiki/Nahrungstabu auch interessant :)
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 12. Mai 2008 11:27

ich hab mal in den archiven gewühlt:

1985 entwurf der bundesregierung - gesetz zur änderung des fleischbeschaugesetzes: http://dip.bundestag.de/btd/10/032/1003279.pdf

-> enthält das verbot noch nicht

noch im gleichen jahr gesetzesinitiative des landes hessen im bunesrat:

"Es ist ethisch nicht länger vertretbar, Hunde und Katzen, die durch ihre enge häusliche Gemeinschaft mit dem Menschen eine besondere Stellung einnehmen, als Schlachttiere anzusehen, die zu menschlichen Verzehr oder zur Gewinnung von Tierfutter getötet werden können. Auch das Töten dieser Tiere zum Zwecke der Fell- oder Fettgewinnung für vorgeblich medizinische Anwendungen ist verwerflich."
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/do ... 183-85.pdf

-> vom bundesrat abgelehnt

bei der beratung des gesetzesenwturfes des bundesregierung im ausschuss für jugen, familie & gesundheit des bundestag verbot in §1 angefügt und gesetz in fleischhygienegesetz umbenannt: http://dip.bundestag.de/btd/10/044/1004410.pdf

"Hervorgehoben sei die vom Auschuß einmütig gebilligte Empfehlung, künftig auch das Schlachten von Hunden und Katzen zu verboieten und unter Strafe zu stellen.
...
Für ein Schlachtverbot von Hunden und Katzen liegen ausreichend gesundheitliche Gründe vor. Diese Tierarten leben heute in einem besonders engen Kontakt mit dem Menschen. Deshalb kommen zunehmend Krankheiten bei ihnen vor, die bereits zum Zeitpunkt des Schlachtens eine Gefahr für das Schlachtpersonal darstellen können. Für das übrige Fleisch in den Schlachtstätten würde darüber hinaus eine Kontaminationsquelle entstehen."

und das wurde dann auch gesetz. die regierung in hessen war die erste rot-grüne landesregierung, berichterstattende im bt-auschuss war frau wagner von den grünen. scheint sich also um einen der ersten großen erfolgen der grünen zu handeln.

:laugh:

die im bundesrat vorgebrachte begründung war sicher das eigentliche motiv, die begündung des bt-aussschusses hingegen scheint mir ja eher an den haaren herbeigezogen zu sein. der komplette ablauf des verfahrens: http://dip.bundestag.de/gm/10/10214.htm

wann das importverbot des §15 und die biber und affen da reingeraten sind, ist mir unklar. wird wohl vor 1976 gewesen sein - soweit reicht die datenbank des bundestages zurück. dieses gesetz http://dip.bundestag.de/btd/11/043/1104309.pdf von 1989 enthält zwar das importverbot, laut begründung handelt es sich aber nur um eine sprachliche korrektur.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 12. Mai 2008 12:23

Für ein Schlachtverbot von Hunden und Katzen liegen ausreichend gesundheitliche Gründe vor. Diese Tierarten leben heute in einem besonders engen Kontakt mit dem Menschen. Deshalb kommen zunehmend Krankheiten bei ihnen vor, die bereits zum Zeitpunkt des Schlachtens eine Gefahr für das Schlachtpersonal darstellen können. Für das übrige Fleisch in den Schlachtstätten würde darüber hinaus eine Kontaminationsquelle entstehen."
lol. hunde und katzen leben beim menschen und sind deswegen "verseucht"? :laugh: und deswegen sind sie auch totaaaal oft krank? *megalol*
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illith
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Beitrag von illith » 12. Mai 2008 16:36

ich würde sogar fast sagen: atomrofl.
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Beitrag von .:M:. » 12. Mai 2008 20:29

Vampy hat geschrieben:
(...)die bereits zum Zeitpunkt des Schlachtens eine Gefahr für das Schlachtpersonal darstellen können. Für das übrige Fleisch in den Schlachtstätten würde darüber hinaus eine Kontaminationsquelle entstehen."
wtf? wie geil ey, statt dass die pisser einfach ma auf die Idee kommen, dass Leichenfressen und den Rest einfach scheiße ist, machen sie hinrlose Gesetze, damit sie den Rest noch fressen können und entwickeln "lactosefreie Kuhmilch"... ey, manchmal könnt ich echt kotzen ... (warum gibt es kein Kotzsmiley?)
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lotta
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Beitrag von lotta » 17. Mai 2008 16:07

bitte nen atomkotzsmiley!

ist das krank...
kann Spuren von Ironie enthalten

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 13. Jul 2008 20:33

in China ist jetzt für die Dauer der olympischen spiele Hundefleisch verboten: *klick zum Spiegel-artikel*
Kommentar zum Thema in der SZ:
Es ist kein Akt der Tierfreundlichkeit: Die Regierung in Peking hat für Olympia ein Hundefleischverbot verhängt - damit sich die Gäste nicht gestört fühlen.
Für die Dauer der Olympischen Spiele müssen die Chinesen ihre Essgewohnheiten ändern. Während der Sommerspiele müssen Restaurantbesitzer in Peking Hundefleisch von ihren Karten streichen. Mit Tierliebe hat das sicher nichts zu tun, das ist im Reich der Mitte für die meisten ein absolutes Fremdwort.
Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass das Verbot die 112 offiziellen Restaurants für die Sommerspiele betrifft und auch andere Gaststätten dazu aufgefordert werden. So soll das Empfinden der ausländischen Besucher nicht gestört werden. Bei Verstößen sollen die entsprechenden Restaurants auf eine schwarze Liste gesetzt werden. Während der Olympischen Spiele 1988 in Seoul gab es bereits ein ähnliches Verbot.
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Chrysalis
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Beitrag von Chrysalis » 13. Jul 2008 22:16

Hmm, die Meldung hatten wir in einer Sendung (Radio), und da kam hinterher von nem chinesischen Hörer die erboste Reaktion "Unverschämt, in China essen sie doch keine Hunde!" :ehm:

Komisch mit dem Hunde/Katzenessen finde ich übrigens, dass man ohne Probleme Hasen und Kaninchen essen kann, obwohl die auch in total vielen Haushalten leben. Und was ist mit Meerschweinchen? Eichhörnchen? Is doch irgendwie alles merkwürdig.

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illith
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Beitrag von illith » 13. Jul 2008 22:24

die hund-mensch-beziehung ist halt schon ne besondere. bei pferdefleisch gibt es ja auch oft große empörung.
allerdings kommts mir auch strange vor, carnivoren zu essen. ist in der tierwelt mW auch nicht sehr verbreitet, oder?
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Chrysalis
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Beitrag von Chrysalis » 13. Jul 2008 22:30

Hm. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Tiere ihre Nahrung danach aussuchen, ob sie vorher andere Tiere gegessen hat. Woher wissen die denn das? Oder schmecken Carnivoren einfach nicht? :D Aber ich bin kein Zoologe, deswegen ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich dachte immer, z.B. Raubtiere und Aasfresser wären da eh nicht so wählerisch.

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