Zwei Dinge dazu:Palmesel hat geschrieben: Vorausgesetzt, dass die Alternative, den Hund aus dem Heim zu holen, dann vom Interessenten genutzt worden wäre. Davon ist nicht unbedingt auszugehen (etwa, wie beim angeblichen Schaden durch Videopiraterie, dessen Berechnung stets davon ausgeht, der Pirat hätte das Video kaufen müssen, wenn er es nicht gekapert hätte).
1.) Dieser Einwand kann lediglich die Zahlen entschärfen, jedoch nicht das Prinzip an sich widerlegen. Wenn der Kauf bei einem Breeder moralisch ausgeschlossen wird, wird ein bestimmter Prozentsatz auf die Alternative Tierheim zurückgreifen. Genau wie ein bestimmter Teil der Leute, die einen Film kostenlos schauen würden, auch einen Kauf in Betracht zögen, wenn keine kostenlose Alternative verfügbar wäre.
2.) Unabhängig davon bringt der Kauf von Tieren Probleme mit sich, die ich ja bereits angesprochen habe: "aber das Endziel sollte sein, Tierhaltung zu beseitigen" und "Als Veganer dem Haustiermarkt irgendwelche Incentives zu geben halte ich für inkonsequent"
Nein, mein Argument ist unabhängig davon, ob einzelne Individuen ein erfülltes Leben haben können. Es geht um das System an sich, in dem zwangsläufig durch Mismatches oder Überproduktion Tiere auf der Strecke bleiben. Und Reformationsideen für diese Industrie halte ich für genauso unpraktikabel wie für alle anderen Industrien, in denen Tierausbeutung ein essentieller Bestandteil ist.Palmesel hat geschrieben:Dann bist Du also überzeugt, dass ein leidfreies Zusammenleben von Mensch und Tier in einer Gemeinschaft nicht möglich ist? Wieso? Symbiosen sind im Tierreich nicht sonderlich selten.
Der Vergleich mit Symbiosen halte ich nicht für zutreffend. Das ist etwas freiwilliges, was in der Natur zustande kommt, wenn beide Seiten daraus etwas gewinnen, nicht das Verhältnis einer zivilisierten, dominanten Spezies zu Lebewesen, die in eine Situation hineingebrütet werden, in der sie keine anderen Optionen haben. Man könnte sonst die Nutzung von Tieren zur Nahrungsmittelproduktion auch als Symbiose bezeichnen (wie es manche Karnisten tatsächlich tun).