Haustiere & "artgerechte Haltung"

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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 4. Sep 2017 18:45

Wir umgeben uns mit unseren Kindern. Warum sollen wir uns nicht mit Tieren umgeben? Wieso sollten Tiere per se darunter leiden, ein Familienmitglied zu sein? Das erschließt sich mir nicht und deckt sich nicht mit meinem erfahrenen Eindruck. Bei Tieren, deren Haltung nur unter beengten und einschränkenden Bedingungen erfolgt, ok. Der klassische Familienhund fällt aber nicht zwingend unter diese Abgrenzung. Die Bedürfnisse dieser Tiere sind durch jahrhundertelange Zucht geprägt. Es sind längst keine Wildtiere mehr. Sie können durchaus ein glückliches und erfülltes Leben in menschlicher Gesellschaft haben.

Zu den Züchtern: ok, kommerzielle Züchter, die davon leben, ihre Tiere zu Gebärmaschinen zu machen: zum Teufel mit Ihnen! Aber: die Tiere aus dem Tierheim zu holen - bedient das nicht gerade das Second-Hand-Hund-Prinzip und die Menschen, die ihre Hunde in den Sommerferien an den Raststätten aussetzen - weil sich dann schon irgendwer finden wird? Wenn man die Tiere aus prekären Verhältnissen retten kann, z. B. Osteuropa, dann ist das nobel, und für erfahrene Hundehalter sicherlich gut zu machen. Familien mit kleinen Kindern abzuverlangen, dass sie das Risiko, das darin steckt, einen möglicherweise psychisch geschädigten Hund zu halten, tragen sollen, halte ich für überzogen. Aber wenn es im Viertel einen Wurf Welpen gab - wieso keinen zu sich nehmen? Das hat nicht unveganes, imho.

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 4. Sep 2017 18:57

Das ist so viel Bullshit, dass ich mir später direkt die Zeit nehmen muss, darauf zu antworten.

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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 4. Sep 2017 19:02

Beeil Dich lieber! Sollte ich etwas hier politisch Unkorrektes gesagt haben, wird es vermutlich in der Zensur verschwinden, ehe Du einen Piep dazu sagen kannst. ;)

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illith
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Beitrag von illith » 4. Sep 2017 22:31

praktischerweise könnte Rosiel das selber übernehmen.
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 4. Sep 2017 23:14

Palmesel hat geschrieben:Wir umgeben uns mit unseren Kindern.
Ist das jetzt ein 'zurück zur Natur'-Argument?
Palmesel hat geschrieben:meinem erfahrenen Eindruck
Oha!
Palmesel hat geschrieben:Bei Tieren, deren Haltung nur unter beengten und einschränkenden Bedingungen erfolgt, ok. Der klassische Familienhund fällt aber nicht zwingend unter diese Abgrenzung.
Lebt der Familienhund jetzt beengt und eingeschränkt oder nicht?
Palmesel hat geschrieben:Die Bedürfnisse dieser Tiere sind durch jahrhundertelange Zucht geprägt.
Der Familienhund? Der wurde eher 20.000 Jahre domestiziert, das ist so ziemlich das Gegenteil von einem Wildtier.
Palmesel hat geschrieben:die Tiere aus dem Tierheim zu holen - bedient das nicht gerade das Second-Hand-Hund-Prinzip und die Menschen, die ihre Hunde in den Sommerferien an den Raststätten aussetzen
Und was ist die Alternative? Gleich einschläfern?
Palmesel hat geschrieben:Wenn man die Tiere aus prekären Verhältnissen retten kann, z. B. Osteuropa, dann ist das nobel, und für erfahrene Hundehalter sicherlich gut zu machen.
Oder einfach alle töten. Dann kommt auch nix mehr nach. Siehe oben.
Palmesel hat geschrieben:Familien mit kleinen Kindern abzuverlangen, dass sie das Risiko, das darin steckt, einen möglicherweise psychisch geschädigten Hund zu halten, tragen sollen, halte ich für überzogen. Aber wenn es im Viertel einen Wurf Welpen gab - wieso keinen zu sich nehmen? Das hat nicht unveganes, imho.
Aus dem Ausland gibt es nämlich nur gestörte Hunde. Welpen kommen da quasi gar nicht vor.
Und die Welpen aus der Nachbarschaft, die sind schließlich einfach so passiert. Da kann man nix dagegen machen - das ist schon fast wie in Osteuropa.
Welpen sind auch nur gaaaanz schwer vermittelbar, dass ist dann so vegan wie das Frühstücksei vom glücklichen Huhn und Kuhmilch von Mutti.

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Beitrag von Palmesel » 5. Sep 2017 05:59

Rosiel hat geschrieben:Ist das jetzt ein 'zurück zur Natur'-Argument?
Nein. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis.
Rosiel hat geschrieben:Oha!
mein erfahrener Eindruck = der Eindruck, den ich erfahren habe. War doof formuliert.
Rosiel hat geschrieben:Lebt der Familienhund jetzt beengt und eingeschränkt oder nicht?
Nicht, wenn er mit Verstand ausgewählt wurde. Ich gestehe zu: die Praxis zeigt viel zu viele andere Beispiele.
Rosiel hat geschrieben:Der Familienhund? Der wurde eher 20.000 Jahre domestiziert, das ist so ziemlich das Gegenteil von einem Wildtier.
Ok, ich hatte eine konservative Schätzung, aber in der Sache widerspricht das ja nicht.
Rosiel hat geschrieben:Und was ist die Alternative? Gleich einschläfern?
Natürlich ist es ein Dilemma. Es ist wie der Kauf von Schlachttieren, um sie zu retten. Für das einzelne Tier ein Glück, stützt es soch das System und seine Profiteure.
Rosiel hat geschrieben:Oder einfach alle töten. Dann kommt auch nix mehr nach. Siehe oben.
Wieso willst Du mir das in den Mund legen?
Rosiel hat geschrieben:Aus dem Ausland gibt es nämlich nur gestörte Hunde. Welpen kommen da quasi gar nicht vor.
Das hat nichts mit dem Ausland zu tun, sondern mit den Verhältnissen, in denen die Tiere z. T. leben. In so ein Tier kann man nun mal nicht hineinschauen. Wenn man keinen Hundeverstand hat, dann sollte man auf keinen Fall einen schwierigen Hund zu halten versuchen, weil das Scheitern vorprogrammiert ist. Am Ende muss dann ein Hund eingeschläfert werden, der in anderen Händen ein prima Leben hätte führen können. Das ist nicht der Normalfall, aber diese Fälle kommen nun mal vor.
Rosiel hat geschrieben:...dass ist dann so vegan wie das Frühstücksei vom glücklichen Huhn und Kuhmilch von Mutti.
Es gibt glückliche Hühner in privater Haltung. Natürlich kann man deren Eier i. A. nicht kaufen. Ich erzähle nix von romantisierten Verhältnissen. Wenn ein Welpe da ist, und eine Familie will aus o.g. Gründen keinen Heimhund - warum, noch mal, sollen ihn nicht aufnehmen? Machen das alle, dann werden die Welpen halt statt dessen ertränkt, oder was?

Ich sehe immer noch nicht, welchen Bullshit ich schrieb. Bitte konkretiesieren!

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 5. Sep 2017 07:33

Palmesel hat geschrieben:Nein. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis.
Da die Domestikationsgeschichte schon so lange geht, behaupte ich dann auch einfach mal, dass das Umgeben mit wolfsartigen Tieren ein menschliches Grundbedürfnis ist.

Ich sehe nicht, wie durch Tierheimtiere das System unterstützt wird, durch den Kauf von Ups-Würfen aber nicht. Auch nicht, an welcher Stelle der Ups-Wurf dem richtigen Tierschutzwelpen vorzuziehen ist. Zumal auch wieder eine Nachfrage generiert wird. Warum die Nachbarshündin kastrieren, wenn die Welpen weggehen, wie warme Semmeln?
Palmesel hat geschrieben: Wenn ein Welpe da ist, und eine Familie will aus o.g. Gründen keinen Heimhund - warum, noch mal, sollen ihn nicht aufnehmen? Machen das alle, dann werden die Welpen halt statt dessen ertränkt, oder was?
Welpen entstehen ja nicht einfach so, man muss schon ziemlich verblödet sein, damit eine Hündin trächtig wird. Gäbe es keinen Markt für süße Welpen, würde wahrscheinlich nicht so ein Reibach damit veranstaltet werden.

Zu Noblesse oblige: man könnte auch argumentieren, dass durch die Abnahme ausländischer Tierschutzhunde, das Problem vor Ort entschärft wird und so das Problem nicht grundsätzlich angegangen wird. Zumal auch das mittlerweile ein Business ist, schöne Hündinnen werden teilweise frühestens nach einem Wurf kastriert, weil auch für einen Tierschutzwelpen locker bis 200€ kassiert werden können, ohne großen finanziellen Aufwand. *

Außerdem, warum soll man die deutschen Welpen nicht ertränken, erwachsene Hunde aber am besten gleich einschläfern. Und ja, dass ist summa summarum für mich Bullshit. Ich halte es auch für sehr gewagt, dass Familien per se nicht in der Lage sein sollen, sich in die Materie "Problemhund" einzuarbeiten, zumal ja nicht jeder Tierschutzhund angstaggressiv ist.
Ein nicht unerheblicher Anteil an Straßenkötern hat auch dadurch überlebt, dass er freundlich zu Menschen war. Darüber hinaus gehst du auch davon aus, dass ein Ups-Hund niemals nie verhaltensauffällig werden kann. So ein Hund kann ja dann in deiner Welt easy peasy um die Ecke gebracht werden, um ihn durch einen neuen Ups-Welpen zu ersetzen.



*natürlich bin ich nicht generell gegen den Auslandstierschutz, vieles ist nur mMn deutlich verbesserungswürdig und jeder potentielle Abnehmer ist gut beraten, die Orga sorgfältig auszuwählen.

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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 5. Sep 2017 09:08

Rosiel hat geschrieben:Da die Domestikationsgeschichte schon so lange geht, behaupte ich dann auch einfach mal, dass das Umgeben mit wolfsartigen Tieren ein menschliches Grundbedürfnis ist.
Wieauchimmer. Ob es ein Bedürfnis ist, oder eine Leidenschaft, spielt eigentlich keine Rolle, wenn es nicht dem Tierinteresse widerspricht. Und darüber diskutieren wir ja gerade. Das Leben als Familienmitglied für einen Hund per ser als Quälerei und lebensunwert einzustufen wäre ein Standpunkt, der imho sehr gut begründet werden müsste. Ich sehe das gerade nicht so - mein Hund hat ein prima Leben.
Rosiel hat geschrieben:Ich sehe nicht, wie durch Tierheimtiere das System unterstützt wird, durch den Kauf von Ups-Würfen aber nicht. Auch nicht, an welcher Stelle der Ups-Wurf dem richtigen Tierschutzwelpen vorzuziehen ist. Zumal auch wieder eine Nachfrage generiert wird. Warum die Nachbarshündin kastrieren, wenn die Welpen weggehen, wie warme Semmeln? (...) Welpen entstehen ja nicht einfach so, man muss schon ziemlich verblödet sein, damit eine Hündin trächtig wird. Gäbe es keinen Markt für süße Welpen, würde wahrscheinlich nicht so ein Reibach damit veranstaltet werden.
Reden wir jetzt von professioneller Hundezucht oder von Ups? Für Dich scheint es keinen Unterschied zu geben, und Kastration jeder Hündin das Gebot der Stunde. Tierschützerdenke, ok. Tierrechtlerisch eher: naja. Hundwelpen sollten überhaupt nicht verkauft werden. Man kann sie unterbringen, und eine evtl. Aufwandsbeteiligung durch die neue Familie vereinbaren bezüglich der angefallenen Kosten. Tierhandel ist nicht besser, als Menschenhandel.
Rosiel hat geschrieben:Außerdem, warum soll man die deutschen Welpen nicht ertränken, erwachsene Hunde aber am besten gleich einschläfern. Und ja, dass ist summa summarum für mich Bullshit.
Natürlich ist es Bullshit, Hunde umzubringen (aber damit hast Du angefangen). Deshalb ist es auch Bullshit, Hundehaltern per se die Verantwortung für Tierleid zu unterstellen - sogar, wenn sie einen Hund aus Züchtung haben.
Rosiel hat geschrieben:Ich halte es auch für sehr gewagt, dass Familien per se nicht in der Lage sein sollen, sich in die Materie "Problemhund" einzuarbeiten, zumal ja nicht jeder Tierschutzhund angstaggressiv ist.
Hundelaien mit kleinen Kindern können das möglicherweise nicht leisten. Es kommt auf den Einzelfall an. Natürlich ist es vorzuziehen, "Tierschutzhunde" aufzunehmen (kannte den Begriff bis heute gar nicht), wenn wir im Wünsch-Dir-Was-Paradies leben. Man darf aber auch andere Entscheidungen respektieren, imho.
Rosiel hat geschrieben:Darüber hinaus gehst du auch davon aus, dass ein Ups-Hund niemals nie verhaltensauffällig werden kann.
Müssen wir jetzt wirklich darüber streiten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Psychose bei einem Ups-Welpen erheblich geringer ist, als bei einen Straßenhund? Wohl eher nicht.
Rosiel hat geschrieben:So ein Hund kann ja dann in deiner Welt easy peasy um die Ecke gebracht werden, um ihn durch einen neuen Ups-Welpen zu ersetzen.
Woher Du so Deine Unterstellungen nur nimmst? Ich halte überhaupt nichts davon, Hunde einzuschläfern, wenn nicht als Lösung einer gesundheitlichen Extremsituation, in der auch ein Mensch für sich keine andere Lösung als diese wünschen würde.

Irgendwie war Dein Hinweis auf den angeblich von mir verzapften Bullshit immer noch nicht konkret genug, als dass ich ihn nachvollziehen könnte. Mir scheint, Dein Vorwurf war einfach unbedacht.

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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 5. Sep 2017 12:03

Nein Palmelse, der Vorwurf war nicht unbedacht, aber wie ich das schon im anderen Thread mitbekommen habe, quatschst du dich einfach so lange um Kopf und Kragen bis deinem Gegenüber einfach die Zeit (nicht die Argumente!!) ausgehen.
In was für einer Welt lebst du eigentlich? In der es nur glückliche Familien gibt, und der Nachbar die Strasse runter einen Wurf Welpen zu verschenken hat und und hurra, die glückliche Familie durch einen Hund komplett wird?
Und was ist ein menschliches Grundbedürfnis? Sich mit wolfartigen Tieren zu umgeben?
Einen größeren Schwachsinn hab ich schon lange nicht mehr gelesen.
Und nein, du musst jetzt meine Antwort nicht Wort für Wort auseinander nehmen und deinen Kram drunter setzen. Ich les das heute sowieso nicht mehr.
Sei ganz du selbst!
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 5. Sep 2017 14:25

Na, habt ihr wieder einen Faden erfolgreich an die Wand gefahren?

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