Milch - Argumente dafür und dagegen

Diskussionen pro & contra
Benutzeravatar
Gerlinde
alte Scheier
Beiträge: 1538
Registriert: 01.11.2013

Schadstoffkonzentration

Beitrag von Gerlinde » 11. Dez 2014 20:56

mal wieder zeigt sich, dass sich in der Milch die Umweltschadstoffe anreichern,
und wieder sieht man, Schadstoffe gehen auch durch Verdünnung (gleichmäßiges Verteilen) nicht verloren,
die Milch reichert es wieder an.

http://derstandard.at/2000009272871/Lan ... -fungierte
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Benutzeravatar
Anders
Mairübchen
Beiträge: 2508
Registriert: 19.12.2012

Beitrag von Anders » 12. Dez 2014 10:38

Habe "Milch" gerade als Berufsschulthema (Warenkunde) und werde da regelmäßig mit (teilweise echt übler) pro-Milch-Propaganda konfrontiert.
Auf die Anmerkung hin, dass diese ganzen "Milch ist so unglaublich gesund und heilt eigentlich alles!"-Aussagen unsinnig und bitte kritisch zu betrachten sein, meinte die Lehrerin, ich solle doch nächste Woche mal über die kritischen Punkte sprechen, bitte schön mit seriösen Quellen und so (nicht, dass sie es jemals für nötig gehalten hätte, seriöse Quellen zu verwenden... >.<).
Jetzt würde ich das gerne sinnvoll angehen und dazu belastbare Quellen haben.
Es geht mir nicht darum, Milch als giftiges Teufelszeug darzustellen, aber diesen "Die Milch macht´s!"-Mythos zu widerlegen bzw. zu schwächen.
Also... worauf sollte ich dabei besonders achten? Welche Quellen sind dafür zu empfehlen?
(Dass ZdG und Kopp völlig panne sind, ist klar. Aber gibt´s belastbare Aussagen zu Übersäuerung, Prostata- und EIleiterkrebs o.ä., Osteoporose? Und was davon sollte lieber weggelassen werden?)
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30363
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 12. Dez 2014 11:28

Les Dir mal die hier x-fach verlinkte Website vom Harvard durch. Die fand ich sehr ausgewogen. V.a. weil sie die Wunderwirkung von Milch kritisieren ohne zu versuchen Milch zu verteufeln. Und der Name zieht auch immer.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
Anders
Mairübchen
Beiträge: 2508
Registriert: 19.12.2012

Beitrag von Anders » 12. Dez 2014 12:29

An der bin ich schon dran.

Habe eben folgendes gelesen, kann dafür in der Quelle jedoch keinen Beleg finden. Ist der einfach nicht da, hab ich ihn nur nich gefunden und/oder ist mein Englisch doch zu schlecht?*
http://www.vegane-inspiration.com/Calcium.html hat geschrieben: Außerdem verschiebt Milchprotein den pH-Wert des Blutes in Richtung sauer (Quelle: Harvard School Of Public Health). In der körpereigenen Anstrengung, den pH-Wert wieder basischer zu machen, werden Mineralien, darunter auch Calcium, aus den Knochen und ins Blut freigegeben. Dadurch kann reichlicher Milchproteinkonsum Osteoporose sogar begünstigen.
e:
ähnliches hier:
http://www.ugb.de/calciummangel/calciumbedarf-calciummangel-calciumpraeparate/ hat geschrieben:Wichtig für eine gute Calciumausnutzung ist auch das Verhältnis von Calcium und Phosphor in der Nahrung. Phosphor bzw. Phosphat wird zu 60 Prozent resorbiert und ist Calcium in dieser Hinsicht überlegen. Wird wesentlich mehr Phosphat als Calcium aufgenommen, steigt der Phosphatgehalt des Blutes an. Da der Körper bemüht ist, ein ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis im Blut aufrechtzuerhalten, mobilisiert er Calcium aus den Knochen, um das Mißverhältnis auszugleichen. Zudem wird durch viel Phosphat in der Nahrung die Resorption von Calcium vermindert. Deshalb sollte der Phosphatgehalt der Nahrung nicht wesentlich über dem von Calcium liegen. Bei einer ausgewogenen, naturbelassenen Ernährung ist dies kein Problem. Durch die heutigen Ernährungsgewohnheiten mit viel Fleisch und Wurst, Fertigprodukten und Erfrischungsgetränken wird jedoch häufig mehr Phosphat zugeführt als Calcium.

*e2:
Korrektur im ersten Absatz. Hab´s doch gefunden.
Geht hier aber um Proteinaufnahme.
► Text zeigen

e3:
A recent pooled analysis of 12 prospective cohort studies, which included more than 500,000 women, found that women with high intakes of lactose—equivalent to that found in 3 cups of milk per day—had a modestly higher risk of ovarian cancer, compared to women with the lowest lactose intakes. The study did not find any association between overall milk or dairy product intake and ovarian cancer
Wie ist das zu verstehen?
Ich lese da: Frauen mit einer hohen Aufnahme von Laktose haben ein mittelmäßig erhöhtes Risiko Eierstockkrebs zu bekommen, verglichen mit Frauen mit der niedrigsten Laktose-Aufnahme.
Und dann: Die Studie fand keinen Zusammenhang zwischen der generellen Aufnahme von Milch oder Milchprodukten und Eierstockkrebs.
Wie passt das?
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

Benutzeravatar
Kakifuchs
Beiträge: 741
Registriert: 10.12.2014
Wohnort: Berlin

Beitrag von Kakifuchs » 12. Dez 2014 13:39

der milchmann^^ kommt aus südafrika, sein deutsch ist nicht perfekt. macht fiese experimente mit tieren.

https://www.youtube.com/watch?v=jKz3PkM49QM
Der Depressive richtet seine Aggressionen in feindlicher Absicht gegen sich selbst. - Rüdiger Dahlke

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30363
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 12. Dez 2014 17:33

@Anders, das heißt dass es keinen generellen Zusammenhang gibt, sondern nur diesen sehr spezifischen, der da geschildert wurde. Man kann eben nicht sagen "Milchkonsum führt zu erhöhtem Krebsrisiko".
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Alexey
Beiträge: 55
Registriert: 05.05.2014

Beitrag von Alexey » 12. Dez 2014 19:55

Etwas von der ARD - 45min: Die Milch Lüge
https://www.youtube.com/watch?v=R-7oCPZddqU

"Die Milch steht unter Verdacht, Krankheiten wie Neurodermitis, Asthma oder Diabetes auszulösen. "
eine bestehende Osteoporose kann sich u.U. verschimmern statt verbessern.

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 12. Dez 2014 20:44

naja, verdacht. und die milch-lüge ist leider auch kein seriöses Format, auch wenns in der ard ausgestrahlt wurde
Think, before you speak - google, before you post!

donnershag
Beiträge: 38
Registriert: 17.01.2015

Beitrag von donnershag » 17. Jan 2015 15:22

Hallo zusammen,

da im Verlauf der Diskussion angemerkt wurde, dass ein Rinderhalter im Forum ganz nützlich wäre, um Fragen rund um Enthornung usw. im Detail klären zu können, habe ich mich entschlossen mich dafür zur Verfügung zu stellen, wenn das gewünscht ist. Ich habe mich durch einige Themen hier im Forum gelesen und bin positiv beeindruckt wie viel Wert hier auf korrektes diskutieren mit stichhaltigen Quellen usw gelegt wird, deshalb denke ich dass wir vernünftig diskutieren können, auch wenn mein Beruf für viele hier moralisch anstößig sein mag. Ich lebe weder vegan noch vegetarisch, das Konzept eines veganen Lebens erscheint mir jedoch durchaus einleuchtend und ich kann die Gründe gut nachvollziehen, auch wenn ich persönlich kein Problem damit habe Tiere zum Verzehr zu schlachten.

Zu mir: Ich bewirtschafte einen konventionellen Milchviehbetrieb in Süddeutschland mit 90 Kühen und dazugehöriger weiblicher Nachzucht. Die männlichen Kälber werden im Alter von 3 Wochen an spezialisierte Mäster verkauft und werden zum Großteil im Alter von 18 Monaten dann geschlachtet. Einige landen bei Kälbermästern, die schon im Alter von 4 Monaten schlachten. Kalbfleisch verliert jedoch in Deutschland immer mehr an Bedeutung.
Im Alter von 2 Wochen werden die Kälber enthornt, außer sie sind genetisch hornlos, was vor allem bei Fleckvieh(dominierende Rasse in Süddeutschland) immer häufiger der Fall ist. Hierzu werden die Kälber vom Tierarzt sediert und anschließend mit einem Elektrobrennstab die Hornansätze verödet. Die Prozedur dauert etwa 30 Sekunden pro Horn. In den 2 Tagen nach dem Enthornen werden Schmerzmittel verabreicht. Enthornungen werden von nahezu allen Betrieben vorgenommen, die ihre Tiere im Laufstall halten, auch Biobetriebe(außer Demeter). Anbindeställe sind wie hier schon angemerkt wurde seit Jahrzehnten nicht mehr zeitgemäß und schlimm für die Tiere und kommen nur noch in auslaufenden Betrieben vor. Die Enthornung ist sicher keine angenehme Behandlung für die Tiere, aber unter dem Strich wird aus meiner Sicht mit dem Enthornen mehr Leid verhindert als geschaffen. Grund ist die hohe Verletzungsgefahr für die Tiere. Kühe veranstalten intensive Rangkämpfe und sehr oft geht das so lange, bis eine mit blutenden Hornstümpfen dasteht, was sehr schmerzhaft ist. Dazu kommt natürlich die Verletzungsgefahr für die Menschen, die Kontakt zu den Tieren haben.

Das mal fürs erste, vllt schreibe ich heute Abend noch was zu Trennung von Kalb und Mutter, Besamungen und natürlicher Lebenserwartung einer Kuh. Über Fragen würde ich mich freuen, ich denke von einer Unterhaltung können hier beide Seiten profitieren.

Alexey
Beiträge: 55
Registriert: 05.05.2014

Beitrag von Alexey » 17. Jan 2015 18:26

Hallo Donnershag,
donnershag hat geschrieben: Das mal fürs erste, vllt schreibe ich heute Abend noch was zu Trennung von Kalb und Mutter, Besamungen und natürlicher Lebenserwartung einer Kuh.
ja gerne, vor allem der erste Punkt interessiert mich. Danke.

Antworten