Wenn ich etwas für moralisch richtig halte, will ich andererseits aber auch davon künden. Halbheiten sind mir in dieser Hinsicht zuwider. Ich würde zwar keinesfalls jeden Menschen, mit dem ich mich unterhalte, damit zutexten, dass ich vegan esse und wie gut das tut und ist, aber wenn die Rede darauf kommt, fange ich mit dem texten an, egal ob Interesse besteht oder Abneigung vorherrscht. Meistens ist das durch die üblichen falschen Aussagen induziert, die immer noch über vegane Ernährung in der Mehrheitsgesellschaft herumgeistern.
Aber mal ein Gedankenspiel: nehmen wir an, wir hätten eine Regierung gewählt, die vegan inspiriert ist und nun das gesamte deutsche Volk dazu anhalten will, seinen Fleischkonsum drastisch zu reduzieren, indem sie eine Fleischsteuer erhebt, die jeden Monat um 1% erhöht wird. Das würde sowas wie eine Zwangsmissionierung/-veganisierung darstellen. Würden wir dann sagen, dass dies schlecht sei und man die Fleischesser nicht missionieren dürfe? Ich würde das nicht sagen, sondern diese Maßnahme lobenswert finden. Und ich würde behaupten: wer das gut fände, kann nicht zugleich etwas gegen (vegane) Missionierung haben...
