Das "kleinere Übel"? :\ (Katzenfutterauswahl)

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illith
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Das "kleinere Übel"? :\ (Katzenfutterauswahl)

Beitrag von illith » 25. Aug 2013 05:03

nachdem sich der anfängliche hoffnungsschimmer, unseren katzen zumindest teilweise veganes futter unterzuschieben, zügig zerschlagen hat, dachte ich, ich könnte wenigstens partiell auf bio-futter umsteigen (normalerweise ist raubtierfütterung BF-resort).
als ich dann vor dem regal im bioladen stand, war für mich die frage, welche sorte - schwein gibt es für katzen ja nicht, das versuch ich immer am ehesten zu vermeiden, wenn ich mal gezwungen bin, fleisch zu kaufen, weil ich davon ausgeh, dass da die leidensfähigkeit besonders hoch ist. hab dann erstmal zu fisch gegriffen, aber da hatte ich auf einmal bilder von "ertrinkenden" fischen an deck vor augen - das wird immer so gemacht, oder?! :(

gibt es irgendein graduell kleineres übel in dieser frage?

und bei trockenfutter konnte ich immernoch nicht eruieren, ob die biovariante einen höheren fleischgehalt hat als das konventionelle one -.-

ach verdammt.
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TheAbolitionist
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Re: Das "kleinere Übel"? :\

Beitrag von TheAbolitionist » 25. Aug 2013 08:34

Vielleicht wäre das kleinere Übel, das vegane Feuchtfutter zu pürieren, und mit einem Futter dass sie gerne essen, zu vermengen. Als Brei lässt es sich nicht mehr aussortieren, vielleicht geht’s so nach und nach mit durch....?

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Vampy
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Re: Das "kleinere Übel"? :\

Beitrag von Vampy » 25. Aug 2013 13:57

n bekannter von mir mischt ins hunde-trofu 1 löffel Leberwurst, die billige ausm Supermarkt. weiß nicht ob da schwein drin ist, aber bestimmt gibt's auch welche ohne. wär vllt auch ne Option?
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 25. Aug 2013 18:02

illith hat geschrieben:hab dann erstmal zu fisch gegriffen, aber da hatte ich auf einmal bilder von "ertrinkenden" fischen an deck vor augen - das wird immer so gemacht, oder?! :(
Ja, bei Fischfarmen freilich nicht an Deck aber eine andere Art Fische im großen Stile umzubringen gibt es nicht.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

larissa
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Beitrag von larissa » 26. Aug 2013 07:29

Hi,

Du hast die Verantwortung für Deine Katzen übernommen und musst sie nun halt ernähren. Als tierlieber Veganer ernähr sie halt artgerecht und kauf ihnen Fleisch. Entweder bestellen im I-net (TK Fleisch) oder halt im Supermarkt. Bis zum natürlichen Ableben der Tiere irgendwann würde ich die Gewissensbisse hinten an stellen. Danach hälst Du halt keine Katzen mehr und gut.

Ich versteh immer gar nicht, wie man darauf kommt, Fleischfresser vegan ernähren zu wollen. Das wäre ungefähr so, als wenn meine Hündin bestimmen würde, ich dürfte nicht mehr vegan leben sondern müsste ihre toten Tiere mitessen- und das würde ich echt entsetzlich finden :geek:

In Onlineshops bekommst Du auch oft Biofleisch - ich bestell meist bei das-tierhotel.de - wenn man nur Katzen ernähren muss und nicht große Hunde, geht preislich auch tackenberg.de - da ist das Fleisch wirklich super.

Alles Gute für Deine Kitties.

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 26. Aug 2013 07:42

larissa hat geschrieben: Ich versteh immer gar nicht, wie man darauf kommt, Fleischfresser vegan ernähren zu wollen. Das wäre ungefähr so, als wenn meine Hündin bestimmen würde, ich dürfte nicht mehr vegan leben sondern müsste ihre toten Tiere mitessen- und das würde ich echt entsetzlich finden :geek:
nein. weil du hier die kognitive Fähigkeiten, die aber eigentlich Voraussetzung für die ethische Entscheidung "Fleichverzicht" ist, völlig außen vor läßt.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

larissa
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Beitrag von larissa » 26. Aug 2013 17:34

Was hat das mit dem Leben der verschiedenen Arten auf der Welt zu tun (Fleischesser = benötigen Fleisch um adäquat und gesund zu überleben / Veganer = leben gesund mit Pflanzlichem)

Und wie kann man als denkender Veganer einem ausgelieferten Lebewesen seine Denkweise aufzwingen? Als Veganer lebt man ja danach: Jedes Leben = gleich große Wertigkeit. Wenn man kein Fleisch verfüttern will, sollte man halt keine Fleischfresser halten. Alles andere ist nun mal Augenwischerei. Es würde doch auch keiner auf die Idee kommen, in die Wildnis zu fahren und Säcke voller veganer Hunde-und Katzenfutter für die Wölfe, Luchse, Wildkatzen zu karren (na, die würden sich bedanken 8-) - wäre mal interessant, ob die, bei großem Hunger das denaturierte Zeug anrühren würden?

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kiara
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Re: Das "kleinere Übel"? :\

Beitrag von kiara » 26. Aug 2013 17:39

Fleischfressern (Katzen) veganes Essen aufzuzwingen findest du doof, weil unnatürlich - aber Nutztieren(Rinder etc) unnatürliches Essen UND unnatürliche Umgebungen UND Leid UND Schmerzen UND etcdenganzenanderenmüll aufzuzwingen findest du ok bzw blendest du aus?

Ich mein, das eine geht nun mal nicht ohne das andere. Das Argument von Natürlichkeit und Leidfreiheit beim fleischfressenden Tier macht vollkommen Sinn. Aber das Argument von Natürlichkeit und Leidfreiheit beim Nutztier macht exakt genausoviel Sinn, und, wie wir wissen, werden Nutztiere weder natürlich noch auch nur annähernd leidfrei gehalten.
Und warum hat die Katze mehr Recht auf Leidfreiheit als das Rind? Macht für mich überhaupt keinen Sinn, tierrechtlich gesehen. Persönlich gesehen schon - mir persönlich ist meine KAtze halt wichtiger als andere Tiere.

Meiner Meinung nach ist Fleischfresser halten halt unvegan und ich finds insoweit nachvollziehbar, dass man das Tier halt persönlich(!) mag und daher das Tier einem wichitger ist. Es ist aber sowie unvegan wie auch speziesistisch. Das muss einem halt leider klar sein, dass es tierrechtlich keinen Sinn macht, carnivore Tiere zu halten.


@Ill: Soweit ich weiß, sind die "Geschmackssorten" halt hauptsächlich das: Geschmackssorten. Die Hauptfleischanteile bleiben eh gleich, wenn da "Rind" draufsteht ist halt 4% mehr Rind drauf oder sowas.

Ich persönlcih würd die Katzen halt durchfüttern weils deine persönlichen Tiere sind die dir wichtiger sind als andere Tiere, akzeptieren dass es halt unvegan ist, und mir in der Zukunft eventuell überlegen, ob ich mir wieder carnivore Tiere anschaffen möchte. (Ich persönlich werd mir definitiv keine Katzen in Zukunft mehr anschaffen, solang man nicht Katzennahrung bzw Fleisch künstlich herstellen kann. N Hund kann man ja in vielen Fällen noch halbwegs vegan/vegetarisch ernähren - ne Katze anscheinend praktisch nicht oder gar nicht.)

Was du dir überlegen könntest, wäre ein bisschen in Richtung Barf und Eintagsküken verfüttern. Das fressen viele Katzen gerne, hat alle Nährstoffe, und die Küken werden eh produziert und kommen sonst oft in den Müll, daher ist es billig. Du musst allerdings gucken, dass du den Dottersack entfernst, weil da sonst zuviel Vitamin A oder E (weiß ich nicht mehr genau D: drin ist. Die Frage ist, ob das "noch" unmoralischer ist als normales Dosenfutter; ich halte das für möglich, aber ganz sicher bin ich mir nicht.

TheAbolitionist hat geschrieben:Vielleicht wäre das kleinere Übel, das vegane Feuchtfutter zu pürieren, und mit einem Futter dass sie gerne essen, zu vermengen. Als Brei lässt es sich nicht mehr aussortieren, vielleicht geht’s so nach und nach mit durch....?
katzen sind da sehr pingelig, wenn du was untermischst was die nicht mögen, dann fressen die halt manchmal auch das Ganze nicht. Aber ne Idee wär's.
corn + floor = cloorn?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 26. Aug 2013 18:08

larissa hat geschrieben: Ich versteh immer gar nicht, wie man darauf kommt, Fleischfresser vegan ernähren zu wollen.
Weil es die Möglichkeit dazu gibt und man man beim Konsum Tierleid vermeiden möchte. Das macht doch Sinn?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 26. Aug 2013 18:31

larissa hat geschrieben: Und wie kann man als denkender Veganer einem ausgelieferten Lebewesen seine Denkweise aufzwingen?
Das kannst du so oder so nicht vermeiden. Ich entscheide, ob - in meinem Fall der Hund - wann, wo und wie lange er raus darf, ich entscheide, ob und wie er Kontakt zu Artgenossen hat, wieviel geistigen Input er bekommt, ich entscheide schlicht und ergreifend alles für ihn. Und ganz ehrlich, was die (Hunde-)Haltung angeht, finde ich so vieles für den Hund entscheidender als das Futter, bspw. glaube ich persönlich, dass es für den Hund entscheidender ist, ob ich 2h oder 4h mit ihm rausgehe, als das, was er abends in 30 Sekunden wegspachtelt.
kiara hat geschrieben:Macht für mich überhaupt keinen Sinn, tierrechtlich gesehen. Persönlich gesehen schon - mir persönlich ist meine KAtze halt wichtiger als andere Tiere.
So, dann mach ich das Fass mal auf. Selbst wenn mein Hund aufgrund der veganen Fütterung - sagen wir mal 2 Jahre früher ins Gras beißt - wurde dadurch immer noch vielfach weniger Leid erzeugt, als wenn ich ihn gebarft hätte, zumal meiner Meinung nach er mit seinem Abtreten auch dem nächsten armen Teufel Platz macht.

@Aki: da geh ich sogar mal d'accord.

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