Schnabel kupieren ( stutzen ) bei Bio-Hühnern

Diskussionen pro & contra
Benutzeravatar
slartibartfaß
★FoodPornStar★
Beiträge: 11303
Registriert: 09.05.2013

Beitrag von slartibartfaß » 28. Mai 2014 23:37

Alexey hat geschrieben:Aber wenn das artgerecht ist, (...)
Wie kommst Du denn darauf?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

Alexey
Beiträge: 55
Registriert: 05.05.2014

Beitrag von Alexey » 29. Mai 2014 07:29

Journalisten sagen das.

Wie billig kann bio sein? - ARD-Doku bei Min. 27:12

Wie gut ist Bio eigentlich? Phönix Min. 21

oder meinst du damit das nur Hühner die in Freiheit leben artgerecht leben?
Es ist doch aber auch die Frage in wie weit so ein Leben in Freiheit für das Huhn frei von Krankheit,Angst, Leid und frühem, unnatürlichem Tod ist. Auch das Huhn wird natürliche Fressfeinde haben (Füchse, Marder, Habichte z.B.). Von daher könnte man auch auf die Idee kommen das den Hühnern auf einem geschützten Hof nicht so schlecht geht im Vergleich zur Freiheit, auch wenn es Probleme gibt. Klar haben die Hühner es sich nicht selbst rausgesucht auf dem Hof zu leben, aber Hühner reflektieren oder denken nicht, so wie Menschen. Sie werden sich doch wohl nicht schwarz ärgern weil sie immer wieder daran denken wie schön es wäre wenn sie jetzt einfach mal in den Wald da drüfen laufen könnten. Sie werden sich (unter idealen Bedingungen) mit dem zufrieden geben was sie haben, auch wenn das nicht die "total Freiheit" ist. Aber selbst in freier Wildbahn gibt es doch auch viele Einschränkungen. Beispielsweise müssen Sie immer eine Deckung suchen und werden es tunlichst vermeiden auf freiem Feld run zu rennen. Oder wenn sie schon mal Feinde gesichtet haben müssen sie auch flüchten. Von daher sind Hühner in Freiheit einem Überlebenskampf ausgesetzt den sie auf dem Hof nicht haben.
Artgerecht heißt halt u.a. das die Hühner scharren, kratzen,picken, rumlaufen und sogar ein paar Meter fliegen können. Die Phönix Doku die ich oben verlinkt hab zeigt ja ganz gut was gute Bio-Bauern unter artgerechter Tierhaltung verstehen.

Alexey
Beiträge: 55
Registriert: 05.05.2014

Beitrag von Alexey » 3. Jun 2014 08:42

waren meine Argumente so schlecht das Ihr sprachlos seit? :-)

übrigens hab ich gerade gelesen das mit sehr viel Geld an veganem Ei-Ersatz geforscht wird. Falls das wirklich brauchbar wird wäre vielleicht eine Alternative. Wobei ich nicht so optimistisch bin wenn die große Industrie dahinter steckt. Aber wer weiß...
http://www.hintergrund.de/201405073095/ ... alley.html
http://www.heise.de/tr/artikel/Ei-Tech- ... 95693.html

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 6. Jun 2014 19:48

nein, bloß keinen bock mehr auf so sinnlos-Diskus.

auch wenn ich nicht die totale Freiheit fordere; aber "artgerecht" ist für mich hühnerhaltung nicht. zumindest nicht wenn es professionell zu gewinnerzielung betrieben wird. denn da haben die Hühner immer zu wenig platz, werden geschlachtet wenn die Legeleistung nachlässt, und können ihren natürlichen Bedürfnissen (baden, sonne, scharren, picken, Abwechslung...) nur eingeschränkt nachkommen. kann sein, dass das auf ein paar wenigen bio-höfen einigermaßen klappt, aber bei 95% wohl überhaupt nicht. oder hast du dir mal angeguckt, von welchem Landwirt deine eier kommen und wie s den Tieren da geht? weil wenn du einfach nur bio ausm Supermarkt oder auch demeter ausm bioladen kaufst, weißt du ja nicht konkret, wie s den Tieren geht. denn die allgemeinen Bestimmungen sind halt ziemlich lasch, das haben wir ja schon diskutiert.
und was heutzutage so als "artgerecht" bezeichnet wird.... dafür reicht es den leuten schon, wenn die Tiere mal die sonne sind und nicht gerade übereinandergestapelt werden.
Think, before you speak - google, before you post!

Alexey
Beiträge: 55
Registriert: 05.05.2014

Beitrag von Alexey » 9. Jun 2014 18:23

Vampy hat geschrieben:..... oder hast du dir mal angeguckt, von welchem Landwirt deine eier kommen und wie s den Tieren da geht? ........
und was heutzutage so als "artgerecht" bezeichnet wird.... dafür reicht es den leuten schon, wenn die Tiere mal die sonne sind und nicht gerade übereinandergestapelt werden.
Hab ich noch nicht gemacht, aber könnte ich tatsächlich mal machen. Ich fahre da in der Gegend eh gelegendlich vorbei. Gute Idee.
Die Webseite von dem Bioland-Bauernhof der die Eier liefert hat sehr viele Informationen wie die Tiere gehalten werden und erfüllt eigendlich alle geforderten Kriterien (zumindest auf dem Papier, sozusagen). Ist auch reichaltig bebildert alles. Wie anfangs erwähnt hatte sehe ich das Problem mit den männlichen Kücken und der kurzen Lebenszeit der Hühner auch. Mein Denkprozess über diese ganze Eier-Kiste ist noch nicht abgeschlossen (Ich nehme mir viel Zeit für solche Fragen).
Das Problem mit der "artgerechten" Haltung ist halt vielleicht auch dass die Leute die Wert auf sowas legen, sich auf die Meinung von Journalisten verlassen (oder gerne verlassen wollen) anstatt auch mal selbst zu recherchieren. Das ist einfach wahnsinnig zeitaufwendig finde ich. Allein wieviel Zeit ich jetzt mit der "Eier-Recherche" aufgewendet hab, ist schon ziemlich heftig. Dann gibt es noch zig andere Themen die medial völlig daneben laufen, und eigenrecherche erfordern. Ich will mich nicht beschwerden. Ich mach das alles freiwillig, aber ich hab auch ein gewisses Verständniss wenn ich Leute auf dass verlassen was Ihnen von Journalisten präsentiert wird.

Wie dem auch sei, dann betrachte ich diesen Thread für mich mal als abgeschlossen und danke nochmal allen für die Anregungen.

PS. Der besagt Biolandhof sagt das er seine Hühner, anstatt zu schlachten, fast alle lebend an Hobby- und Nebenerwerbshühnerhalter verkauft. Original text des Hofes folgt.
► Text zeigen

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 9. Jun 2014 19:25

eben mir wär das auch zu viel arbeit; deswegen bin ich bequem und kaufe einfach ei-ersatz ;) :D
Think, before you speak - google, before you post!

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70189
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 22. Jun 2014 04:31

das denk ich mir auch - auch anlässlich dieses threads mit der 'korrekten' milch.
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Alexey
Beiträge: 55
Registriert: 05.05.2014

Beitrag von Alexey » 22. Jun 2014 08:27

hä? einfach die Segel streichen und in diesem Informationskrieg (oder Desinformationskrieg) aufgeben? Kommt für mich nicht in die Tüte. Da muss man Prioritäten setzen und sich entsprechend viel Zeit lassen und/oder nehmen.

Benutzeravatar
Gerlinde
alte Scheier
Beiträge: 1538
Registriert: 01.11.2013

Beitrag von Gerlinde » 22. Jun 2014 12:02

Alexey, der mobile Hühnerstall ist die beste Variante, die es derzeit für die gewerbsmäßige Hühnerhaltung gibt.

Unsere Hühner (Kleinhaltung) haben eine maximale Freiheit und dürfen leben, so lange ihr Organismus mit macht. Wobei die Zuchtlinien nicht alt werden (6 Jahre ist viel). Etwa 1/3 unserer Hühner sind ex-Hühner der Intensivhaltung. Hähne werden meist 2-3 Jahre älter. Die Literaturangabe von 20 Jahren fürs Urhuhn halte ich für eine Illusion.
Wir halten Hühner (ca 25-30), auch weil Kunden aus der Nachbarschaft bereit sind, 25 Cent für Eier auzugeben, die ungleich groß sind, bei Schlechtwetter auch verschmutzt sind, unregelmäßige Schalen haben usw.
Wir haben ca 10-15 Eier pro Tag und essen selber nur ca 2 Eier die Woche (unverkäuflichen), da wäre schon 1 Huhn zuviel und würde alleine vereinsamen.

Anbei Junghühner (selbst gezogen) auf dem Ast. Diese schauen in meinen verwilderten Garten und warten darauf, dass da etwas anderes wächst als Brennnesseln. Die mittleren beiden sind Hähne.
Baumhühner.JPG
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70189
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 22. Jun 2014 13:58

Alexey hat geschrieben:hä? einfach die Segel streichen und in diesem Informationskrieg (oder Desinformationskrieg) aufgeben? Kommt für mich nicht in die Tüte. Da muss man Prioritäten setzen und sich entsprechend viel Zeit lassen und/oder nehmen.
ja, nur hat zb für vampy oder mich ein frühstücksei nicht eine derart giganitsche priorität, als dass sich für uns der aufwand lohnen würde, uns monatelang in die materie zu versenken, nur um dann voraussichtlich bestenfalls irgendeinen halbgaren kompromiss zu finden, der uns ein 'nicht ganz so schlimmes' frühstücksei erlaubt. ;)
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Antworten