Tierlieber-Fleisch essen ?

Diskussionen pro & contra
xJulinx
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Beitrag von xJulinx » 26. Aug 2015 19:26

Für mich ist der Verzehr von Fleisch so, als ob man den Tod selbst isst. Zu essen, was getötet wurde, gestorben ist, ist widerlich. Und dann noch aus so einem banalen Grund wie Genuss und Lust.

Ich stelle mir in letzter Zeit vor, wie es ist, als Mensch ein Tier zu sein, weil es eine höhere Spezie gibt, die mich gerne isst, meine Babys nimmt, mich quält, ausnutzt, mir meine eigenen Rechte nimmt, mich besitzt und alles, was ich kann und so weiter. Unvorstellbar grausam.

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Lee
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Beitrag von Lee » 26. Aug 2015 19:28

Ich muss sagen, dass mich allein der Threadtitel ziemlich provoziert.

Habe positivere Gedanken über Aliens als du, aber geb dir mit allem recht ;)
Muh!

xJulinx
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Beitrag von xJulinx » 26. Aug 2015 19:36

Leethebeast hat geschrieben:Habe positivere Gedanken über Aliens als du, aber geb dir mit allem recht ;)
Aber stell dir mal vor, dass es so etwas gibt. Wir geben uns einfach das Recht, regt mich echt auf.

Ja, der Titel ist ziemlich.... mies. Sowas gibt es gar nicht. Deshalb musste ich dazu was schreiben.

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Lee
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Beitrag von Lee » 26. Aug 2015 19:38

Ja klar! Seh ich auch so! Bin nur kein so ein Fan von der Alienargumentation, weil es naheliegenderes zu sagen gibt :).
Muh!

xJulinx
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Beitrag von xJulinx » 26. Aug 2015 20:00

Aber damit zeige ich doch Mitgefühl, oder nicht? Ich stelle mir vor, wie das ganze Leid mit mir gemacht wird.

Und klar gibs noch tausend andere Argumente.

Louis
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Beitrag von Louis » 26. Aug 2015 20:40

Du hast völlig recht, ich denke genauso wie Du.

Die Frage ist, wie man mit den Mitmenschen umgeht, die an unseren Gedankengängen nicht interessiert
sind. Und das ist ja gegenwärtig noch die Mehrheit.

Wenn ich Optimist wäre, würde ich sagen, daß die Tierhaltung innerhalb dieses Jahrhunderts geächtet werden wird.
Quasi als Weiterentwicklung des Menschen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war in einigen Staaten Sklaverei alltäglich.
Heute ist es allgemeiner Konsens, daß Sklaverei zu verabscheuen ist. Mag sein, daß man im Laufe dieses Jahrhunderts
zu gleichen Übereinkünften gegenüber Tieren kommt. Wie gesagt, blanker Optimismus.

Die Vorstellung, was mit den Tieren gemacht wird, ist unerträglich, ich habe mir das alles einmal angesehen, und ich weiß
jetzt alles, und wenn auch immer etwas in der Richtung gezeigt wird, schalte ich um. Ich kenne alles.

Nun trifft man Menschen, die sind sympathisch und liebevoll und beißen genussvoll in ein Hähnchenschnitzel.
Wie geht man mit denen um?

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matcha queen
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Beitrag von matcha queen » 26. Aug 2015 20:44

Um auf deine letzte Frage zu antworten Louis: ich verdränge es. Vor allem bei den Menschen die ich liebe,meine Schwestern, mein Partner. Ich versuche das an ihnen zu akzeptieren was für mich eigentlich völlig inakzeptabel ist, sonnst wäre ich am Ende wahrscheinlich auch ein sehr einsamer und unglücklicher Mensch

Louis
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Beitrag von Louis » 26. Aug 2015 20:58

Genau matcha queen, man verdrängt es. Aber Du mußt zugeben, es brodelt innerlich. Es brodelt, weil wir
schon einen Erkenntnisstand haben, den die noch nicht haben. Oder waren wir schon immer vegan? Ich z.B.
erst seit 8 Jahren, davor 3 Jahre vegetarisch und davor Fleischfresser. Als Fleischfresser war ich kein
schlechterer Mensch, ich hatte genau das Mitleid mit anderen, das ich jetzt habe.
Mein Grips hat sich einfach verweigert, das Tierleid wahrzunehmen. Heute weiß ich nicht mehr,
warum der Grips sich verweigert hat. Ich bin nicht schlechter und nicht besser als vorher.

Deswegen versuche ich, vorsichtig mit den Aasfressern umzugehen, deren Grips verweigert sich auch
noch. :D

xJulinx
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Beitrag von xJulinx » 26. Aug 2015 21:04

@Louis
Schön, dass wir einer Meinung sind.

Auch ich bin schon nahezu wütend. Wenn das mal zur Sprache kommt, dass ich vegan bin, sagen mir die Leute nur "Das könnte ich nicht." oder "Ich will davon nichts wissen." Dabei wissen die meisten eigentlich schon einiges. Vielleicht nicht alles, aber davor versperren sie sich ja. Was mich am meisten enttäuscht, ist meine Mutter. Sie hat auch Bücher gelesen und Hefte, aber isst noch ihr Käse, immerhin fast kein Fleisch mehr. Obendrein ist sie noch krank und eine Übersäuerung schädigt sie. Aber ist ja auch egal, Hauptsache Käse & co. Sie weiß echt so viel und ignoriert es. Das frustrierte mich so sehr.

Ich kann nur sagen, dass es mich sehr enttäuscht und irgendwie etwas entfernt. Ich habe noch andere tiefgründige Gedanken und kaum einen Menschen, dem ich sie mitteilen kann. Das fühlt sich einsam an.
Louis hat geschrieben: Wenn ich Optimist wäre, würde ich sagen, daß die Tierhaltung innerhalb dieses Jahrhunderts geächtet werden wird.
Ja! Denke auch. Wir sind eine Welle, die die Wahrheit trägt. Wir sind Realität. Die Wahrheit wird siegen.


@Matcha
Ich habe nur meine beste Freundin, die vegan ist und darüber aber kaum redet. Ich habe mich so einsam gefühlt mit allem, was mich aktuell so beschäftigt. Das ihr hier seid, ist für mich wunderbar. Ich war verzweifelt und habe auch geweint vor Frust. Also ich fühle mich einsamer neben ihnen momentan.

AIL
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Beitrag von AIL » 1. Sep 2015 15:31

Ich glaube die Kunst ist es, den Menschen, die sowas sagen ihren Mangel an Logik vor Augen zu führen ohne sie anzugreifen. Damit kann eine kognitive Dissonanz bei ihnen zu erzeugt werden statt der Üblichen Verteidigungshaltung.

Hinterher mit genug Zeit kann man sich da prima überlegen, was man zu diesem Zweck in der entsprechenden Situation hätte sagen können.

Was ich mir gerade ziemlich effektiv vorstellen könnte, wäre die "Tierliebebekunder" kurz wissen zu lassen, dass man aus genau diesem Grund vor ... Jahren Vegetarier geworden ist und sich bevor sie darauf reagieren können, aus dem Gespräch verabschiedet, so dass sie Zeit haben allein mit ihren Gedanken zu sein.

Nicht vor mir sollen sie ihren Fleischkonsum rechtfertigen sondern vor sich selber!

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