Wonni hat geschrieben: Meinungen reifen über Jahre
na dann reif mal schön.
Wonni hat geschrieben:und bin ich jetzt auch nach eurem zweiten speziesismusbegriff ein speziesist? wieso?
Zitat:
"Speziesismus wird als [...] Hierarchisierung von Mensch und Tier definiert [...]. Ungleichbehandlungen anhand der Spezies-Kategorie würden nicht unbedingt kritisiert, sondern Herrschafts- und Unterdrückungsbeziehungen, die daraus entstanden, dass der Mensch sich generell als legitimer Herrscher über die Natur und damit über nichtmenschliche Tiere betrachtet.
danke aber lesen kann ich selbst. das zitat beantwortet nicht meine frage. ich sehe mich nämlich durchaus nicht als "legitimer herrscher über die natur". ich bin ganz im gegenteil teil der natur. "herrschaft" bezeichnet gesellschaftsstrukturen, die in der natur keine rolle spielen.
Gary hat geschrieben:Es gibt ja auch Tests an Menschen die man aber auch nicht bei einem unbekannten Risiko unternimmt. Sollte man dem Leben der Tiere auch nur irgendeinen Wert bemessen, würden schon der eine oder andere Test wegfallen.
es ging um die erfolgsaussichten und nicht um das risiko für das versuchstier. das ist wohl bei den meisten versuchen am ende tot (die affenversuche sind da eher eine glorreiche ausnahme). von risiko kann man da also nicht reden. wenn du das leben des tieres nicht mit dem eventuell später behandelbarer menschen abwägen willst, fallen nicht die einen oder anderen tests sonder fast alle weg. nur lustigerweise eben gerade nicht die, gegen die das geschrei am größten ist. unseren großen antispeziesisten sind labormäuse ja eher schnurz.
Gary hat geschrieben: Niemand (auch nicht Menschen) haben ein unantastbares Recht.
doch, haben sie. das ist der sinn von menschenrechten. natürlich gibt es da wieder ausnahmen und einschränkungen, aber prinzipiell kannst du halt nicht hingehen und einen menschen aus einander nehmen um mit hilfe seiner organe einem dutzend anderer das leben zu retten. eine abwägung findet da nicht statt. wenn man diesen grundsatz ganz antispeziesistisch auf tiere überträgt, darf halt auch keine abwägung stattfinden.
Gary hat geschrieben:Menschen haben in Deutschland vieleicht einen Schutz vor direkten Angriffen auf das Leben, allerdings gibt es ja genügend Beispiele in dem man passiven Angriffen ausgesetzt wird und dies vom Staat und der Gesellschaft toleriert wird.
was sollen bitte "passive angriffe" sein?
Gary hat geschrieben:Ich persönlich würde ein mir unbekanntes Tier auch "opfern" um einen mir unbekannten Menschen zu retten, aber ein Tier zu töten/leiden zu lassen um den Profit zu erhöhen lehne ich zum Beispiel komplett ab.
die beiden sätze stehen in keinem logischen zusammenhang.
zunächst musst du dich fragen lassen, was das "kennen" für eine moralische relevanz haben soll. würdest du andersrum einen dir unbekannten mensch opfern um ein dir bekanntes tier zu retten? gewinnen lebewesen ihren eigenwert dadurch, dass gary sie kennt?
als zweites stellt sich die frage, wieso du meinst, hier das eine leben gegen das andere abwägen zu dürfen, dass den forschern im labor aber gleichzeitig verweigerst.
und dann unterstellst du absurderweise, tiere würden nur getötet, um den profit zu erhöhen. als würde einen irgendwer dafür bezahlen. es geht stets darum, menschliche bedürfnisse zu befriedigen, dafür bezahlt zu werden und im idealfall so ein profit zu erwirtschaften. abwägen musst du wieder zwischen dem tier und den menschlichen bedürfnissen. eine abwägung, die du selbst vornehmen würdest, bei anderen aber verurteilst.