Wählt ihr die Tierschutzpartei?

Diskussionen pro & contra
Benutzeravatar
Iustinianus
Beiträge: 729
Registriert: 10.08.2014

Beitrag von Iustinianus » 15. Mai 2015 22:01

Ich korrigiere auf "ungefähr 60.000.000 potentielle Wähler".

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24919
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 16. Mai 2015 01:24

SuperDuty hat geschrieben: Zeugt die Entscheidung nicht von einer Reife um Verantwortung für das Land zu übernehmen?
Lässt sich aus einer Regierungsbeteiligung nicht eher etwas verwirklichen als aus den Oppositionsbänken heraus?
Hallo SuperDuty,

die bisherige Bilanz der Koalition CDU und Grüne in Hessen stellt sich bescheiden dar. Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos, weil Die Grünen brav den CDU-Sidekick für das ökologisch angehauchte Spießbürgertum spielen, so, wie die FDP so etwas wie die CDU für Nichtkirchgänger war.

Aus dem Kommentar Grün sein, schweigen, mitregieren bei Spiegel Online:
Wenn sie so weitermachen, dürften den Grünen bis 2017 die Stammwähler davonlaufen. Dann haben sie sich zwar als brave CDU-Koalitionäre erwiesen, aber auch als eine Partei ohne Ideale. Und die Pointe der Geschichte könnte sein: Die FDP schafft es wieder in den Bundestag - und am Ende koaliert Angela Merkel erneut mit den Liberalen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 19110.html
Suche Signatur.

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24919
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 16. Mai 2015 01:36

Kim Sun Woo hat geschrieben:und es ist auch nicht so als ob man unbedingt gezwungen wäre, wählen zu gehen.
Hallo Kim Sun Woo,

der Nichtwählerschaft hat dieses Land leider eine weitere Legislaturperiode mit einer von Frau Merkel geführten Regierung zu verdanken. :(

Hätte wenigstens ein wesentlicher Teil der Nichtwählerschaft 2013 eine der Alternativen zur CDU gewählt, hätte es vermutlich für eine von Herrn Steinbrück geführte Bundesregierung gereicht. Trotz Herrn Steinbrücks Wirtschaftsnähe wäre, so denke ich, eine von Herrn Steinbrück geführte Regierung das kleinere Übel für Deutschland gewesen.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24919
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 16. Mai 2015 01:37

Nullpositiv hat geschrieben:Wenn bei den Grünen die Jugend am Drücker wäre könnte man die durchaus auch noch wählen.
Hallo Nullpositiv,

so sehe ich das auch. :)
Suche Signatur.

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24919
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 16. Mai 2015 01:51

Moos&Laub hat geschrieben: Die Linke wird leider aus tierrechtlicher und ökologischer Sicht unwählbar bleiben. Sie sind sehr stark abhängig vom Prekariat und wenn die sich dafür einsetzen würden, dass die Wurst teurer wird, dann werden sie einen erheblichen Teil ihrer Wähler verlieren.
Hallo Moos&Laub,

Die Linke stellt jedoch die einzige verbliebene Oppositionspartei dar und somit ist es in jedem Fall sinnvoller, Die Linke zu wählen, anstatt sich in die in Duldungsstarre verfallene Nichtwählerschaft einzureihen oder CxU zu wählen. Die einzigen sachkompetenten Beiträge der letzten Jahre aus der BerufspolitikerInnenschaft zur Banken-/Euro-/Schulden-/Finanzkrisen-Problematik kamen übrigens von Frau Wagenknecht.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
Iustinianus
Beiträge: 729
Registriert: 10.08.2014

Beitrag von Iustinianus » 16. Mai 2015 03:49

somebody hat geschrieben:die bisherige Bilanz der Koalition CDU und Grüne in Hessen stellt sich bescheiden dar. Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos, weil Die Grünen brav den CDU-Sidekick für das ökologisch angehauchte Spießbürgertum spielen, so, wie die FDP so etwas wie die CDU für Nichtkirchgänger war.
Da ich einer Versöhnung von Ökonomie und Ökologie gegenüber sehr aufgeschlossen bin, verfolge ich solche Vorhaben auf der Landesebene mit großem Interesse. Schon entsprechenden Koalitionen in Hamburg und im Saarland war mein Wohlwollen gewiss. In Hessen könnte es nun erstmals der Fall sein, dass aufgrund des umsichtigen Verhaltens der Grünen ein solches Projekt die Feuertaufe überleben und bis zum Ende der Legislaturperiode Bestand haben könnte. Mit Tarek Al-Wazir obliegt dort glücklcherweise die grüne Führungsrolle einem sachorientierten Pragmatiker, dem die Strategische Bedeutung eines Gelingens bewußt ist. Im Interesse der bundespolitischen Signalwirkung bleibt nur zu hoffen, dass nicht aufgrund von tagespolitischem Klein-Klein-Gerangel irgendwelche Irritationen entstehen, die sich zu einem Scheitern ausweiten könnten. Dafür ist es einfach zu wichtig, dass durch das Entstehen einer schwarz-grünen Machtoption die Basis dafür gelegt wird, dass nach der nächsten Bundestagswahl auch wirklich neue Impulse für die Zukunft unseres Landes gesetzt werden können. Dieser Verantwortung sind sich alle beteiligten Akteure in Hessen hoffentlich bewußt und schaffen es auch die nächsten beiden Jahre, ihre persönlichen Eitelkeiten im Interesse einer höheren Sache im Zaum zu halten.

Benutzeravatar
SuperDuty
Beiträge: 122
Registriert: 08.11.2014
Wohnort: MYK-onos

Beitrag von SuperDuty » 16. Mai 2015 08:55

Wir leben in einer Demokratie und verantwortungsvoll ein Land zu regieren heißt mehr als nur Ideologien durchsetzten.
Wenn hier ein kleiner Koalitionspartner sein volles Programm verwirklichen könnte, würde doch mächtig was schief laufen.
Wenn man ins Detail schaut, so setzen die kleinen Koalitionspartner in aller Regel mehr um, als es ihrem Stimmenanteil entspricht.
Ich kann daher Enttäuschung/Frust einiger nicht ganz nachvollziehen.
Viele Grüße aus dem rollenden Casa de Pensionistas senden
die Snowbirds
Our greatest glory is not in never falling but in rising every time we fall.
Confucius

M&L
Gleichstellungsbeauftragter!
Beiträge: 1011
Registriert: 24.10.2014

Beitrag von M&L » 16. Mai 2015 11:24

@somebody: Wo ist jetzt genau der Unterschied zwischen einer SPD- und einer CDU-Regierung? Wir haben momentan eine Regierung von beiden, obwohl auch rot-rot-grün möglich gewesen wäre und es wird brav alles abgenickt, was von der Lobby auf den Tisch kommt. Der Rüstungsetat steigt, die Flüchtlingsproblematik wird totgeschwiegen, der Mindestlohn wird wo es nur geht außer Kraft gesetzt, wir verticken weiterhin Waffen in die ganze Welt, TTIP kommt und die Vorratsdatenspeicherung auch.

Damals unter rot-grün wurde die Agenda 2010 eingeführt und der erste Kampfeinsatz der Bundeswehr gestartet.
¯\_(ツ)_/¯

Benutzeravatar
Kim Sun Woo
Recherche und Archiv
Beiträge: 18792
Registriert: 09.09.2008
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag von Kim Sun Woo » 16. Mai 2015 12:15

das Problem mit rot-rot-grün war doch, daß die Befürchtung (ich glaube sogar zurecht) war, daß das nicht dem "Demokratieverständnis" vieler Leute entsprochen hätte: denn dieses "die stärkste Partei ist [sozusagen: logischerweise] in der Regierung vertreten" ist doch vollkommen verankert.

ich kann mir wirklich vorstellen, daß die Angst vor weiteren negativen Reaktionen (und dadurch ein weiteres Erodieren der Wählerschaft) bei der SPD dafür gesorgt hat, daß man das lieber nur als Alternative, aber nicht als Wunsch betrachtet hat.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

M&L
Gleichstellungsbeauftragter!
Beiträge: 1011
Registriert: 24.10.2014

Beitrag von M&L » 16. Mai 2015 13:26

Dieses Argument habe ich damals schon nicht verstanden. Es fällt mir aber auch schwer mich in den typischen CXUSPD-Wähler hineinzuversetzen. Ist es bei denen nicht so, dass sie eine der beiden wählen, weil sie den anderen nicht haben wollen? Im Endeffekt haben die SPD Wähler jetzt trotzdem die CDU bekommen.
Wäre ich ein SPD-Wähler, dann würde ich doch das kalte Kotzen kriegen, wenn Mutti Merkel dank meiner Stimme für die nächsten 4 Jahre weiter "regiert" :aq: und ich nebenbei auch noch die PKW-Maut, TTIP und die Vorratsdatenspeicherung bekomme. Soviel könnte ich gar nicht kiffen, dass ich das bis zur nächsten Wahl vergessen habe. Und dank Frau Mortler, die ich als Bonus indirekt mitgewählt habe, darf ich das auch weiterhin nicht.
¯\_(ツ)_/¯

Antworten