Wählt ihr die Tierschutzpartei?

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M&L
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Beitrag von M&L » 15. Mai 2015 15:53

Problematisch bei 1-Punkt Parteien ist, dass man dort einen sehr breiten Schnitt der Gesellschaft vorfindet, die bei anderen Themen absolut nicht die eigene Meinung vertreten.
Bei den Piraten gibt es auch genau diese Problematik. Mich hat bei denen zum Beispiel immer abgeschreckt, dass ich beim Thema Datenschutz zwar weitestgehend deren Meinung teile, aber ansonsten die Katze im Sack kaufe.

Die Tierschutzpartei wirkt auf mich zu fundamentalistisch und unreflektiert. Bei denen teile ich noch nicht einmal deren Einstellung zum Thema Tierrecht und deren Herangehensweise.

Da es ansonsten aber auch keine Partei gibt, die auch nur ansatzweise meine Interessen vertritt, wähle ich seit Jahren:
Bild
(Sie ist sehr gut!)

edit:
somebody hat geschrieben:Nachdem Die Grünen wegen ihrer Koalitionsentscheidung in Hessen für mich künftig unwählbar wurden, könnte die Tierschutzpartei neben Die Linke für mich als einzige wählbare Partei verblieben sein.
Die Linke wird leider aus tierrechtlicher und ökologischer Sicht unwählbar bleiben. Sie sind sehr stark abhängig vom Prekariat und wenn die sich dafür einsetzen würden, dass die Wurst teurer wird, dann werden sie einen erheblichen Teil ihrer Wähler verlieren.
¯\_(ツ)_/¯

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Mai 2015 19:05

wieso? die linke ist immer noch ziemlich links. bei der linken Jugend gibt es auf den Parteitagen veganes essen, die Partei setzt sich für Tierschutz ziemlich deutlich ein und Ökologie ist fast so wichtig wie bei den grünen.
mal abgesehen davon, dass ich persönlich es auch nicht richtig finde, seine wahlentscheidung nur an tierbezogenen Aspekten festzumachen. asylpolitik, Bundeswehr, Bildung etc sind doch auch wichtige Themen.
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 15. Mai 2015 19:55

und es ist auch nicht so als ob man unbedingt gezwungen wäre, wählen zu gehen.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Iustinianus
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Beitrag von Iustinianus » 15. Mai 2015 20:28

Ich habe gerade mal ein bißchen auf der Homepage von denen quergelesen und das ist mir alles deutlich zu traumtänzerisch. Es ist ja durchaus ein legitimes Anliegen einfach nur gut sein zu wollen, aber das betrachte ich bei weitem nicht als ausreichend, um jemandem mit einem politischen Mandat oder gar Regierungsverantwortung auszustatten. Mal ganz abgesehen davon, dass auch vieles einfach viel zu weit entfernt von meinen persönlichen Werten und Einstellungen entfernt ist. Für ökologische Verantwortung und Tierrechte einzutreten ist natürlich ganz cool, aber das bringt leider auch nicht viel, wenn der Rest in eine vollkommen falsche Richtung führt. Also meine Stimme bekommen sie auf jeden Fall nicht.

@Vampy: Was die mittlerweile unter dem Label "DIE LINKE" firmierende Partei in 41 Jahren alleiniger Regierungszeit auf dem Gebiet des Tierschutzes und der Ökologie veranstaltet hat, war verheerend! Die anschließende Positionierung mit Maximalforderungen in bestimmten Nischenbereichen des politischen Spektrums war ein geschickter Schachzug, um unter demokratischen und marktwirtschaftlichen Bedingungen nicht vollkommen marginalisiert zu werden. Aufgrund der Politikverdrossenheit und mangelndem Geschichtsbewußtsein eines Großteils der Bevölkerung funktioniert das sogar zunehmend im Westen. Dazu haben auch sieben Jahre rot-grüne Politik auf der Bundesebene maßgeblich beigetragen, die das aufgreifen von Themen, die traditionell eher in den sozialen und ökologischen Bewegungen des Westens verwurzelt waren, zu einem lohnenden Unterfangen gemacht haben. Glaubwürdig ist das aufgrund des politischen Erbes allerdings nicht.

@Kim Sun Woo: Ich persönlich betrachte den Gang zur Urne auch nicht als Grund zur Freude und quäle mich zunehmend mit meinen Wahlentscheidungen. Allerdings betrachte ich die Ausübung des Wahlrechtes als eine Verantwortung des einzelnen gegenüber seinem Staat, der sich kein verantwortungsvoller Bürger entziehen sollte. Es ist zwar mittlerweile modern geworden, dass ausschließlich die Rechte des einzelnen in den Mittelpunkt gestellt werden und jegliche Pflicht als Form der Gängelung betrachtet wird. Aber das ändert nichts daran, dass ein Gemeinwesen auch der Mitwirkung seiner Bürger bedarf und nicht funktionieren kann, wenn schon die eigene Möglichkeit zur Mitbestimmung abgelehnt wird.
Zuletzt geändert von Iustinianus am 15. Mai 2015 20:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 15. Mai 2015 20:31

Würde ich nichtmal als Ablehnung sehen wenn man halt keinen wählen kann weil es eben nirgends passt, oder?
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Beitrag von Vampy » 15. Mai 2015 20:40

wenn man mitmischen will, muss man immer Kompromisse machen. das ist bei jeder Partei so, auch bei der tierschutzpartei, wenn sie mal nennenswerte Ergebnisse erzielen würde.
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Iustinianus
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Beitrag von Iustinianus » 15. Mai 2015 20:41

In den Bundestag können etwas mehr als 600 Abgeordnete gewählt werden und dem stehen 60.000.000 Millionen Wähler gegenüber. Wer da ernsthaft erwartet, dass seine eigene Position durch einmalige Stimmabgabe in vollem Umfang vertreten ist, der sollte sich vielleicht nochmal mit den Grundprinzipien einer (parlamentarischen) Demokratie auseinandersetzen.

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Beitrag von M&L » 15. Mai 2015 20:42

Vampy hat geschrieben:bei der linken Jugend gibt es auf den Parteitagen veganes essen, die Partei setzt sich für Tierschutz ziemlich deutlich ein und Ökologie ist fast so wichtig wie bei den grünen.
Bei der solid da geht es noch. Da gab es zumindest vor ein paar Jahren noch weitestgehend veganes Essen und relativ viele ökologische und tierrechtsbezogene Themen.

Das schaffen die Alten aber leider nicht. Gregor postet bei Facebook stolz, dass er Tierpate bei Circus Krone ist und dass er auf Frank Zanders Weihnachtsparty Gans serviert. Auf den Parteiveranstaltungen gibt es immer Fleisch und das kommt auch nicht gerade vom Biobauern. Teils wurde es sogar geschächtet, damit die Moslems nicht meckern.
Die Jugendorganisationen haben leider nicht viel mitzureden, wenn es um die Politik der großen Geschwister geht.

Bis auf Jan van Aken bekommt man von denen auch nicht mehr viel ökologisches mit. Lediglich bei dem Atomkraftthema wird ab und zu mal versucht im Gewässer der Grünen zu fischen.
¯\_(ツ)_/¯

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 15. Mai 2015 20:51

Wenn bei den Grünen die Jugend am Drücker wäre könnte man die durchaus auch noch wählen.
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Roger Wilco
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Beitrag von Roger Wilco » 15. Mai 2015 21:35

Iustinianus hat geschrieben:60.000.000 Millionen Wähler
:shock: :D

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