Bio Tiere - enthornen? kupieren?

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 10. Sep 2015 21:13

es werden nicht speziell hähne gezüchtet. sondern fleischhühner.
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 11. Sep 2015 02:02

@ Martin: habe das von dir Zitierte auf dieser Seite bisher nicht gelesen.

Ich weiß nicht, was unter Nutztierhaltung von Hühnern verstanden werden kann.

Wollte gerade mal etwas recherchieren und na ja, bin auf weitere Infos gestoßen über industrielle Hühnerhaltung allgemein, wird für den ein oder anderen nichts Neues sein:

In den meisten modernen Produktionskontexten für Eier werden Haushühner in Produktionszyklen gehalten und regelmäßig durch eine neue Population ersetzt, wenn wirtschaftliche Gründe dafür sprechen. Um den Populationszyklus einer Population über eine Legeperiode hinaus zu verlängern, induziert man eine Mauser, da Hühner während dieses Prozesses ihre reproduktiven Organe erneuern.
Um eine Mauser zu induzieren, lässt man die Population für 7–14 Tage hungern – in Experimenten auch bis zu 28 Tage.[6] Während dieser Periode verlieren die Hühner etwa 30 % ihres Körpergewichts und ihre Federn.[7] Die Sterberate beim Mausern lässt sich laut Lehrliteratur im optimalen Fall bei 1,25 % in dem ein- bis zweiwöchigen Zeitraum halten (Die durchschnittliche Sterberate liegt in kommerziellen Legebetrieben bei 0,5–1 % pro Monat während eines Produktionszyklus).[8]
Neben dem vollständigen Nahrungsentzug[9] gibt es auch die Möglichkeit, nur bestimmtes Futter zu geben, um durch einen Mangel an bestimmten Nährstoffen die Mauser zu induzieren.[10] Als die erste Beschreibung einer induzierten Mauser gilt das Verfahren in Morley A. Jull: Poultry Husbandry, (1938 McGraw-Hill).
:cry: https://de.wikipedia.org/wiki/Haushuhn
In den sogenannten Legehennenbatterien ist das Sozialverhalten gestört und die Tiere leiden u. a. wegen des Platzmangels an Langeweile, und weil sie ihren Scharrtrieb nicht befriedigen können.
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illith
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Beitrag von illith » 11. Sep 2015 13:19

...mir knallt gleich die Sicherung raus. @Jules und Martins Zitate

wobei ich die Frage von Martin allerdings bisher nicht mitbedacht hatte.
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Martin
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Beitrag von Martin » 11. Sep 2015 15:57

Vampy, stimmt, da habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Also: wenn entsprechend weniger Hühner konventionell gezüchtet werden, weil beim BID-Projekt auch die Hähne gemästet (und nicht sofort getötet) werden, könnte das Projekt ja durchaus sinnig sein. Weiss jemand, ob das so ist? Was passiert mit den BID-Hähnen?
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 12. Sep 2015 06:23

kann es gerade nicht genau sagen, will mal eine Anfrage an den BID selbst schicken :) Ich gebe dann Bescheid.

und dann frage ich mich: wer kann das einfach so durchziehen bei der industriellen Hühnerhaltung? Ich könnte es nicht.

Ich mag noch nicht einmal Hunde an der Leine führen (obwohl es ja auch ihrem Schutz dient und natürlich auch dem Schutz anderer Fußgänger)

lg
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metamorphosia
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Beitrag von metamorphosia » 12. Sep 2015 12:00

Bei Demeter darf man nicht enthornen, für Bio-Suisse hab ich das gefunden:

"n den Knospe-Richtlinien ist das Enthornen von Kühen im Prinzip verboten. Die Realität entspricht jedoch nicht
immer dem abgebildeten Ideal: Aus Sicherheitsgründen bewilligt Bio Suisse unter bestimmten Voraussetzungen
die Enthornung."


("Die Meinung, dass Enthornung und Bioproduktion sich widersprechen, teilen viele Konsumenten und auch viele Knospe-Bauern. Gründe für die Enthornung sind die Verminderung der Unfallgefahr für Mensch und Tier, tiefere Stallbaukosten (weniger Platz), tiefere Arbeitskosten (weniger Aufwand), weniger anspruchsvolles Herdenmanagement, Schwierigkeit, behornte Tiere zu finden oder zu verkaufen (vorsorgliche Enthornung, damit das Tier nach Verkauf nicht im adulten Alter vom Tierarzt enthornt wird) sowie betriebliche Verhältnisse, die keinen Neubau sondern höchstens ein Umfunktionieren des bestehenden Anbindestalles erlauben. Wenn ein Biobauer seinen Tieren die Hörner lässt, muss er für gewisse Fragen Lösungen finden, wie z. B. nach seiner eigenen Verantwortung oder in der Arbeitszuteilung für Hilfskräfte, auf die horntragende Kühe einen
erheblichen Einfluss haben kann."

http://www.bio-suisse.ch/media/Konsumen ... i_2010.pdf

"Die Enthornung von Kühen löst immer wieder kontroverse Diskussionen aus. Das Thema spaltet auch die Bauern in- und ausserhalb des Biosekto
rs und lässt keine „Mittelposition‘‘ zu. Bio Suisse begrüsst jeden Knospe-Betrieb mit einer funktionierenden Viehhaltung, der ohne Enthornung auskommt. Wenn aber in einer Sachfrage kein mehrheitlicher Konsens unter den Mitgliedern besteht, kann ein demokratischer Verband wie Bio Suisse keine Verbote „von oben‘‘ einführen. Deswegen zeichnet sich auch keine Änderung der bestehenden Praxis ab.)

XDDDDD


Warum kürzt man Schweine-Schwänze? Auch wegen Infektionen wie bei den Schafen?

anphie
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Beitrag von anphie » 12. Sep 2015 12:33

Weil die Schweine sich die Schwänze aus Langeweile /Verzweiflung in Massentierhaltung sonst oft gegenseitig abkauen -> Behandlungskosten und Infektionsrisiko.

metamorphosia
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Beitrag von metamorphosia » 12. Sep 2015 12:37

:( Danke für die Erklärung

VeganOnly
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Beitrag von VeganOnly » 14. Sep 2015 09:30

Wenn ich das von der BID (Bruderhahn Initiative Deutschland) nur lese:
Rette meinen Bruder. Schluss mit dem nutzlosen Töten!

Wusste nicht das es ein "nützliches" Töten gibt!
Die BID strebt als langfristiges Ziel die Züchtung von Geflügelrassen an, die sich wirtschaftlich für die Eierproduktion und die Mast eignen. Laufende Züchtungsversuche haben bisher noch zu keiner geeigneten Rasse geführt.

Klingt für mich nach Rassenwahn!
„Unsere Aufgabe muss sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unser Mitleid auf alle lebenden Kreaturen ausdehnen und die ganze Natur in ihrer Schönheit umarmen.“ Albert Einstein

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 14. Sep 2015 20:39

natürlich gibt es nützliches töten. immer wenn einer nen Vorteil davon hat. wenn man dadurch leckeres essen herstellen kann, hat es einen nutzen. ob man das so supi findet, ist ne andere frage.

Rassenwahn ist das nicht. da stehen vernünftige Erwägungen dahinter. also wenn man nicht generell gegen tierprodukte ist, macht es durchaus sinn.
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