Beitrag
von Roger Wilco » 21. Sep 2015 19:33
Spontan und intuitiv würde ich sofort bejahen, dass ein Tier ohne Einflüsse des Menschen auf natürliche Art und Weise sterben sollte.
In dem Beitrag wird nun aber zu Recht, wie ich finde, darauf hingewiesen, dass ein Tier dann seine "natürliche Lebenserwartung" erreicht hat, wenn es nicht mehr in der Lage ist seinen Fressfeinden zu entkommen. In der Natur stirbt ein Tier also eher selten an Krankheit oder Altersschwäche, weil es bereits vorher Opfer eines Raubtieres wird. Der Einwand, dass die Erschießung weniger Leid für das Tier bedeutet, als durch ein Raubtier gejagt und getötet zu werden, ist in meinen Augen auch richtig.
Auch der Hinweis, dass die künstliche Verlängerung des Lebens der Kühe durch den Menschen auf dem Lebenshof, zu mehr Leid führt, weil die Tiere dann an Krankheit und Alterserscheinungen leiden, finde ich zutreffend. Es wird auch darauf hingewiesen, dass selbst dort das Leiden irgendwann durch den Menschen durch Töten des Tieres (Mord?) beendet wird.
Hmm.
Ich bin mir jetzt aber nicht sicher, welche Schlüsse ich daraus ziehen sollte. Ist es richtig, dass wir das Leben der Tiere durch unser Eingreifen (Lebenshof) verlängern, wenn damit Leid verursacht wird? Wann sollte dieses Leiden durch Töten beendet werden? Und rechtfertigt der Umstand, dass natürliche Fressfeinde fehlen und darüber hinaus der Tod durch den Menschen sogar mit weniger Leid als durch einen natürlichen Fressfeind oder eine Krankheit verbunden ist, dass Leben eines Tieres zu beenden? Ist es evtl. also OK, dass in dem Fall des Nationalparks, der Mensch die Rolle der vielleicht notwendigen Fressfeinde einnimmt?
Das sind so Überlegungen und Fragen, die seitdem in meinem Kopf herumschwirren.