Wie stellt ihr euch Tierrechte vor?

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 7. Okt 2015 16:58

Wir reden von den sog. Nutztieren? Die sind nicht frei. Wie gesagt werden die vorhandenen zuende versorgt und soweit wie möglich in Ruhe gelassen.
Zuchtverbot setzt natürlich der Staat durch, so wie alle anderen Gesetze.
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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 7. Okt 2015 23:59

Ixodes ricinus hat geschrieben:....
Es kann keine Tierrechte geben, denn der Rechteinhaber muß diese verstehen und auch selber einfordern können.
....
"Verbandsklage" o.ä. für einen Laden wie PETA,
Zunächst müssen bei uns Verbände, denen ein Klagerecht ermöglicht wird, anerkannt sein.
Das ist z.B. im Umweltrecht so; siehe Umweltverträglichkeitsprüfung.
Nicht jeder Verein, dem Gemeinützigkeit zuerkannt wird, ist automatisch klagebrechtigt.
Das könnte auch im Tierschutz so sein - wäre zumindest ein Anfang.

Zudem sollten Tierrechte durchaus auch für Wildtiere gelten.
Was wir bei uns gerne als Natur bezeichnen ist ein von Menschen dominierter Kulturraum,
das gilt für Landwirtschaft, Fischwirtschaft und Forstwirtschaft.
Nartur mit Gleichgewicht, wo haben wir das denn noch?
Selbst in einem Bannwald darf der Mensch über die Jagd eingreifen.

Wie sieht es aus mit einem Recht auf Lebensraum?
Recht auf Vernetzung von Lebensräumen zum genetischen Austausch?
Recht auf Wasser usw.
Mir ist schon klar, dass wir uns jetzt verzetteln könnten, indem wir Spezies ausgucken, die man nicht schützen/förden will.

Dennoch, der Mensch sollte Ressourcen nicht nur schützen, sondern auch teilen können.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 8. Okt 2015 00:39

Ixodes ricinus hat geschrieben:Wie bestimmst du diesen Vertreter? Der Käufer des Hundes? Den es dann ja eigentlich nicht geben darf?
Wie definiert sich diese "artgerechte Freiheit"? Ställe auf und raus in den Strassenverkehr? Die Sicherheit des Menschen endet, wo die Freiheit des Tieres beginnt?
Wenn alle Tiere freigelassen werden, sind ja auch keine "gesetzlichen Vertreter" für Tiere mehr notwendig. Die Bedingung der Freiheit ist erfüllt, den Rest erledigt die freie Natur, wenn der Hund nicht mehr von seinem Herrchen versorgt wird, beschafft er sich sein Futter dort - arme kleine Kälbchen, statt in einer Sekunde schmerzlos durch einen Bolzenschuß erlöst werden, von Hunden zu Tode gehetzt und aufgefressen?
Wie wärs, wenn Du ein Buch vorher liest, bevor Du es kritisiert?

anphie
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Beitrag von anphie » 8. Okt 2015 08:36

Es gibt durchaus Rechte (das Recht auf Leben uns körperliche Unversehrtheit gehören dazu), die von Amts wegen durchgesetzt werden, wo du also keinen brauchst der "für dich klagt", um auf das Delfinbeispiel zurück zu kommen.
Kleine Einführung in unser Rechtssystem: Wenn du umgebracht wirst, ist es entgegen deiner Darstellung mit dem Delfin nicht so, dass deine Familie klagen muss damit der Täter nicht ungeschoren davonkommt. Da kümmert sich der Staatsanwalt auch drum wenn du keine Verwandten hast. Straftaten (im Gegensatz zu Ordnungswidrigkeiten) werden von Amts wegen verfolgt.
Dein Beispiel mit dem Delfin war also polemisch bis falsch.

Übrigens verlangt glaube ich kein rationaler Mensch dass alle aktuellen Grund- und Menschenrechte auch für Tiere gelten. Freie Berufswahl, Asyl, etc. dürften eher nicht so gut umzusetzen sein. Aber das Recht auf Leben und auf körperlichen Unversehrtheit, auf Würde und darauf nicht in einen Käfig gesperrt zu werden lässt sich auch auf Tiere übertragen.
Genauso wie ich ein Kind an der Hand halte/im Kinderwagen anschnalle damit ihm nichts passiert dürfte man übrigens möglicherweise trotzdem in das Leben der Tiere eingreifen. Auch mein Kind hätte ein Recht auf Freiheit. Ich lasse es trotzdem nicht auf die Straße rennen.
Zuletzt geändert von anphie am 8. Okt 2015 10:54, insgesamt 1-mal geändert.

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VegSun
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Beitrag von VegSun » 8. Okt 2015 08:54

Am besten wäre die Auslöschung der Menschheit und die Tiere überleben und finden den WEg in die Freiheit.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 8. Okt 2015 08:56

Welch großartige Werbung für den Veganismus. :?:
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VegSun
möchte das nicht.
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Beitrag von VegSun » 8. Okt 2015 09:39

Ich lösch es wenn es dir lieber ist, habe wohl zu viele Folgen von Zukunft ohne Menschen gesehen

....und den Film wo Tschernobyl als Beispiel genannt wird wie die Natur zurückerobert wird wenn keine Menschen mehr da sind.


Doku Serie "Zukunft ohne Menschen:
http://www.youtube.com/results?search_q ... +1+folge+1

Verlinkung geht wohl auch nicht mehr hier.........


Sorry, bin wohl manchmal zu enttäuscht von meinen Mitmenschen das ich mir das wünsche. Aber die Dokuserie find ich trotzdem auch so klasse und ich fände es toll wenn die Natur den Raum der Menschen zurückerobert. Das muss man nicht mit veganismus in Verbindung bringen.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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Apfelwickler
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Beitrag von Apfelwickler » 14. Okt 2015 13:48

VegSun hat geschrieben:Am besten wäre die Auslöschung der Menschheit und die Tiere überleben und finden den WEg in die Freiheit.
ja ne is klar, ohne mensch war das böse in der welt verschwunden. löwe und gazelle wurden freunde und alle tiere lebten glücklich bis ans ende ihrer tage mit ihren familien zusammen.

und was ist freiheit?
ist der fisch im gartenteich eingesperrt? ist er im waldsee frei?


ich denke bei tierrechten läuft es letzenendes darauf hinaus dass wir freiwillig die pflicht übernehmen müssten, tieren rechte zuzugestehen obwohl sie diese nicht einfordern und wahrnehmen können.

es besteht allerdings das problem, nach welchen kriterien man tieren rechte zugesteht.
intelligenz?
entwicklungsgrad?
fähigkeit zur selbstreflexion?
individuell oder pauschal für eine ganze spezies?
oder für ALLE lebewesen?

wenn menschen auf tierische produkte angewiesen sind um zu überleben (massai, inuit), gilt dann in diesen regionen das lebensrecht für tiere nicht?
also ist lebensrecht schließlich von geografischen faktoren abhängig?
oder siedelt man diese menschen um, bzw. liefert pflanzliche nahrungsmittel in diese regionen?

darf ein geistig schwerstbehinderter dann tiere töten und essen?
ja, weil er kein schuldbewusstsein und keine reflexionsfähigkeit besitzt?
nein, weil er ein mensch ist?


und eine wichtige frage zum schluss:
warum sollten wir das tun?

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 14. Okt 2015 16:12

Die Inuit haben auch Supermärkte.
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Apfelwickler
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Beitrag von Apfelwickler » 14. Okt 2015 16:32

die inuit haben supermärkte ja. wo das essen oft so teuer ist, dass sie es sich eh fast nicht leisten können.
aber ok, war als beispiel suboptimal gewählt.

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