Flüchtlinge und Veganismus

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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 13. Jan 2016 08:56

Wobei ich ja erwähnte, dass ich Rührei 1-2 mal pro Woche in Ordnung fänd :'d:

Natürlich ist es nicht mehr als eine Vermutung, da ich glücklicherweise kein Kriegsflüchtling bin... Viele Menschen sind krank, weil sie in der Kälte in nassen Schlafsäcken schlafen müssen, die Toiletten sind schlimmer als an einem Open-Air-Festival, Schuhe sind zu wenig vorhanden- da hab ich halt vermutet, dass es schlimmere Probleme gibt, als was morgens auf den Tisch kommt.
Beim Kochen wird übrigens immer auf die Wünsche der Refugees eingegangen. Die Nahrung besteht zwar fast jeden Tag aus Reis mit Gemüse, (was in Kurdistan sowieso gegessen wird, Pasta kennen die dort nicht so) jedoch wird kein Gemüse gekocht, welches die Mehrheit der Refugees nicht mag. Curry mögen sie zum Beispiel überhaupt nicht, Ingwer und Karotten auch nicht so. Beim Kochen wird auch versucht, kurdische Gerichte nachzukochen.

Die meisten der Refugees in dem Camp kochten übrigens auch selber bei ihren Zelten. Laut einem Freund, der von einer kurdischen Familie zum Essen eingeladen wurde, war das 3-Gänge Menü sowieso vegan.
Das mit dem dran gewöhnen ist so 'ne Sache. Jetzt, wo es jeden Tag Eier gibt, wollen die Leute natürlich auch jeden Tag Eier. Ich denke, hätte mensch gar nicht damit angefangen, dann würde dieser Wunsch auch nicht existieren.
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 13. Jan 2016 13:47

Greenfinch6999 hat geschrieben:Wobei ich ja erwähnte, dass ich Rührei 1-2 mal pro Woche in Ordnung fänd :'d:
Wieso ist das in Ordnung? Wäre eine Ernährung ohne 1-2 mal die Woche Rührei für Flüchtlinge nicht zumutbar, weil sie davon irgendwelche Mangelerscheinungen und Gesundheitsbeinträchtigungen davontrügen?

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VegSun
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Beitrag von VegSun » 13. Jan 2016 13:52

Sehe ich genauso wie du.
Es ist keine Zumutung für die und da es wie wir alle Wissen in Sachen Genuss in nichts nachsteht oder sogar leckerer sein kann ist es nur eine Sache der Gewohnheit,
aber kein mangelnder Komfort, etwa weil man sich mehr Leisten könnte.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 13. Jan 2016 15:07

Also würde ich ein Flüchtlingscamp leiten, gäbe es nur veganes Essen.

Ich finde es grundsätzlich natürlich nicht in Ordnung, dass überhaupt Tierprodukte konsumiert werden.

Tatsache ist, dass das Camp von linken Omnis (was meiner Meinung nach eh ein Widerspruch ist) geführt wird, welche nur aus Hygiene- finanziellen und religiösen Gründen (der Flüchtlinge natürlich) kein Fleisch auftischen.

Anders formuliert könnte ich damit leben, wenn sie 1-2 Mal pro Woche Eier machen würden, weil sie das Gefühl haben, den Flüchtlingen damit eine Freude zu machen. Dann sollten sie es aber auch aus eigener Tasche und nicht mit Spendengeldern bezahlen.

Meine veganen Kolleg/innen und mich hat die Tatsache, dass Eier jeden Tag serviert werden, extrem gestört. Deshalb haben wir uns schlicht geweigert, beim Frühstück mitzuhelfen. Bei 1-2 Mal pro Woche hätte ich es mir evtl noch überlegt...
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Beitrag von BodyBuilder » 13. Jan 2016 18:47

Greenfinch6999 hat geschrieben:Also würde ich ein Flüchtlingscamp leiten, gäbe es nur veganes Essen.
Würde ich sicher auch so handhaben.

Als einzige Alternative zum veganen Essen könnte ich noch anbieten:
Luft.

Mehr Auswahl gäbe es bei mir nicht.
Diese beiden Wahlmöglichkeiten müssen wohl auch locker ausreichen.

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 13. Jan 2016 19:02

die Flüchtlinge, die ich kenne, brauchen in erster Linie ein Dach über'm Kopf, Sicherheit und eine vernünftige Perspektive. Jemand, der ihnen vorschreibt, wie sie sich zu ernähren haben, brauchen sie nicht.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 13. Jan 2016 19:03

Das macht die Gemeinschaftsverpflegung aber sowieso.
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Beitrag von BodyBuilder » 13. Jan 2016 19:08

slartibartfaß hat geschrieben:die Flüchtlinge, ... Jemand, der ihnen vorschreibt, wie sie sich zu ernähren haben, brauchen sie nicht.
Es würde ihnen ja auch niemand "vorschreiben". Also ich zumindest nicht. ;)

Nur gäbe es bei mir eben nichts anderes.

Ich würde aber niemandem vorschreiben, das essen zu müssen.

Da lasse ich doch sehr gerne "freie Wahl". :)

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 13. Jan 2016 19:10

Letzten Endes ist ja vegan oft der kleinste gemeinsame Nenner und damit praktikabel. Ansonsten was Slarti sagt.

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Beitrag von Nullpositiv » 13. Jan 2016 19:12

Menschen in Notsituationen lässt du natürlich keine Wahl BB. Allerdings ist das imho trotzdem keine Grund für omnivore Ernährung.
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