Flüchtlinge und Veganismus

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 13. Jan 2016 19:18

Was mich stört ist nicht, wenn sich Flüchtlinge freiwillig vegan ernähren. Im Gegenteil. Es stört mich aber, wenn man ihnen den Ernährungsstil vorschreibt (auch in der Gemeinschaftsverpflegung gibt es Auswahlmöglichkeiten). Es wird ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Integrationswillen erwartet. Und ernähren sollen sie sich so, wie eine einprozentige Minderheit das gerne hätte?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 13. Jan 2016 19:21

Die Frage ist ja, muss das Flüchtlingsheim das in den Mengen einkaufen? Letzten Endes vorschreiben würd ich vegan allerdings nicht.
Die Sache ist ja schon deshalb schwierig, wenn man sich nicht selbst versorgen kann. Wenn ich schon lese, dass Deutsche versuchen, möglichst kurdisch zu kochen.... Bei uns sieht man Container mit Küchen und Hallen mit Küchen. Die Menschen gehen zu Lidl, kaufen ein und kochen für sich selbst...

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 13. Jan 2016 19:47

was gibt es denn bei der Gemeinschaftsverpflegung für Auswahlmöglichkeiten? so wie ich das verstanden hab, gibt es da morgens rührei. nur rührei.
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 14. Jan 2016 13:00

slartibartfaß hat geschrieben:Was mich stört ist nicht, wenn sich Flüchtlinge freiwillig vegan ernähren. Im Gegenteil. Es stört mich aber, wenn man ihnen den Ernährungsstil vorschreibt (auch in der Gemeinschaftsverpflegung gibt es Auswahlmöglichkeiten). Es wird ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Integrationswillen erwartet. Und ernähren sollen sie sich so, wie eine einprozentige Minderheit das gerne hätte?
Was hat das mit Vorschriften zu tun? Wenn du Gäste zu dir nach Hause einlädst, kochst du meiner Vermutung nach doch auch vegan, oder? Vorschrift wäre nur wenn ich den Flüchtlingen verbiete, sich im Supermarkt Eier oder Steak zu kaufen und ihnen bei Zuwiderhandlung mit Kürzungen von Leistungen drohe oder mit Ausweisung. Vegane Küche für ein Flüchtlingszelt hat nichts mit "Vorschrift" zu tun.
Entweder steht man hinter der Überzeugung oder nicht. Genauso wie vermutlich keiner ernsthaft fordern würde, Flüchtlingen nicht vorzuschreiben, dass sie ihre Frauen nicht schlagen dürfen, oder ähnliches. Würde man mich dazu zwingen nem Flüchtlingszelt Hacksteak zu kochen, würde ich mein Voluntariat wohl an den Nagel hängen.

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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 14. Jan 2016 13:16

Ich find auch, dass das nichts mit Vorschreiben zu tun hat. Vegan macht wirklich am meisten Sinn, wir wissen ja nicht, wieviele der Flüchtlinge bereits vegetarisch oder vegan leben, wieviele eine Laktoseintoleranz haben oder Muslime sind oder halt gewisse Nahrungsmittel schlicht und einfach nicht mögen.

Neben dem Rührei stand noch Müsli mit Kuhmilch auf dem Tisch -.- Sojamilch war übrigens kistenweise bei den Spenden, wurde aber aus irgendeinem Grund bei der Babynahrung abgelegt...

Wie bereits erwähnt wurde sowieso hauptsächlich nur Gemüse, Getreide und Kartoffeln (in Massen) gespendet. Einzelne Spender brachten eine Packung Schinken oder Käse, jedoch niemals genug für alle, deshalb wurden diese Spenden von den Volunteers gegessen.
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 14. Jan 2016 13:37

Es ist auch einfacher, weil falls man für mehrere zusammen kocht man die selben Töpfe, Schüsseln etc. benutzen kann.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 14. Jan 2016 18:54

Greenfinch6999 hat geschrieben:wir wissen ja nicht, wieviele der Flüchtlinge [...] eine Laktoseintoleranz haben oder [...] gewisse Nahrungsmittel schlicht und einfach nicht mögen.
würde das nicht aber auch genauso auf Sojaprodukte zutreffen?
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 14. Jan 2016 19:12

Wegen möglichen persönlichen Unverträglichkeiten und Vorlieben würde ich schon versuchen, eine gewisse Auswahlmöglichkeit zu schaffen.

Nur Tierprodukte wären an meinem "Buffet" nicht zu finden.
Wer Tierprodukte erwartet, bekäme bei mir den Stinkefinger zu sehen. :mg:

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 14. Jan 2016 19:29

Mr. Kennedy hat geschrieben:Was hat das mit Vorschriften zu tun? Wenn du Gäste zu dir nach Hause einlädst, kochst du meiner Vermutung nach doch auch vegan, oder? Vorschrift wäre nur wenn ich den Flüchtlingen verbiete, sich im Supermarkt Eier oder Steak zu kaufen und ihnen bei Zuwiderhandlung mit Kürzungen von Leistungen drohe oder mit Ausweisung. Vegane Küche für ein Flüchtlingszelt hat nichts mit "Vorschrift" zu tun.
Entweder steht man hinter der Überzeugung oder nicht. Genauso wie vermutlich keiner ernsthaft fordern würde, Flüchtlingen nicht vorzuschreiben, dass sie ihre Frauen nicht schlagen dürfen, oder ähnliches. Würde man mich dazu zwingen nem Flüchtlingszelt Hacksteak zu kochen, würde ich mein Voluntariat wohl an den Nagel hängen.
Das hier:
Greenfinch6999 hat geschrieben:Also würde ich ein Flüchtlingscamp leiten, gäbe es nur veganes Essen.
und die Aussage von BB (auch wenn er widerspricht) klingen in meinen Ohren tatsächlich wie eine Vorschrift. Einen gewissen Paternalismus meine ich hier auch zu erkennen.

Ja - ich koche meinen Gästen zu Hause vegan - vielleicht kannst Du kurz erklären, warum das hier eine Rolle spielen sollte?

Dein Vergleich "Frauen schlagen" ist mir nicht plausibel. Hier geht es um ein Menschenrecht und entspricht dem gesellschaftlichen Wertesystem. Vegane Ernährung praktizieren etwa 1% (?).
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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 14. Jan 2016 19:31

Und Menschen nicht mit tierischen Nahrungsmitteln zu versorgen ist Antispeziesismus. Und der Tod von Tieren wiegt schwerer als die Nahrungsmittelpräferenz von Menschen.
Be the nation russian propaganda says you are.

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