Flüchtlinge und Veganismus

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Greenfinch6999
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Flüchtlinge und Veganismus

Beitrag von Greenfinch6999 » 12. Jan 2016 15:32

Vor ein paar Wochen gab es einen Fall, wo einer Gruppe von Volunteers verboten wurde, für Flüchtlinge vegan zu kochen.
Es ging dabei um eine Flüchtlingsunterkunft, welche eine Organisation suchte, die die Flüchtlinge bekochte.
Mensch entschied sich für eine Gruppe von Linksaktivisten, welche regelmässig vegane Vokü betreiben. Am Anfang ging auch alles gut, bis die Gruppe medial kritisiert wurde.
Man behauptete, die geflüchteten Männer bräuchten "etwas Richtiges zu Essen".

Die zweite Situation habe ich selber erlebt. Ich war in einem Flüchtlingscamp als Volunteer tätig. Grundsätzlich fand ich die Organisation dort sehr gut.
Gekocht wird der Einfachheithalber (und weil die Spenden hauptsächlich aus Gemüse, Reis und Kartoffeln bestehen) vegan, mit wenigen Ausnahmen.
Jedoch wird jeden Tag für die 3000 Flüchtlinge Rührei gemacht, mit der Begründung, dies sei ein Nationalgericht der Kurd/innen.
Es gibt also jeden Morgen Rührei für 3000 Personen. Dafür werden alle 2-3 Tage 500 (!) der billigsten Käfigeier von Spendengeldern gekauft.

1. Wenn Fleisch- oder Milch/Eierprodukte gespendet werden, dann sollte man diese mMn auch für die Flüchtlinge zubereiten. (sofern sie dies wünschen)
2. Fände ich es auch in Ordnung, wenn 1-2 Mal pro Woche Rührei für die Flüchtlinge gekocht würde.

Ich finde es aber keineswegs in Ordnung, dass Spendengelder für Massentierhaltung ausgegeben werden und auch noch für mindestens 1500 Eier pro Woche...

Ich finde auch dass Rührei kein Grundrecht ist. Ich kenne keine einzige Person, die jeden Tag Rührei zum Frühstück isst. Das ist ein Luxus, den sich normalerweise nicht einmal der höhere Mittelstand leistet.
Dazu kommt, dass sich das "den Geflüchteten eine Freude machen" in Grenzen hält. Wenn etwas jeden Tag passiert, wird es zur Normalität. Dutzende Teller wurden halbvoll entsorgt.


Von Omni-Kreisen wird man ja gleich kritisiert, man wolle den Refugees vorschreiben, wie sie sich zu ernähren haben. Dabei werden die Nahrungsmittel ja hauptsächlich gespendet.
Zudem denke ich, dass vom Krieg geflüchtete, traumatisierte Menschen andere Probleme haben, als das Verlangen nach Tierprodukten.
Dazu kommt noch die Wahrscheinlichkeit der Laktoseintoleranz und die Tatsache, dass viele der Refugees Muslime sind...

Was sagt ihr dazu?

Mich würde interessieren, wie ihr die Situation "Veganismus und Flüchtlinge" beurteilt.
Zuletzt geändert von Greenfinch6999 am 12. Jan 2016 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 12. Jan 2016 15:38

Das wurde hier schon diskutiert:
Vampy @ interessante Links mit Veganismus-Bezug
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 12. Jan 2016 15:48

Danke für den Link, hätte mich gewundert, wenn dies noch nie Thema in diesem Forum gewesen wäre. Hatte den Link für das Kochverbot leider bei google nicht gefunden.

Mich würden aber mehr als nur zwei Meinungen zu diesem Thema interessieren (zumal ich die Diskussion zwischen den zwei Personen nicht besonders aufschlussreich finde). Werde also die Frage trotzdem stehen lassen.
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Beitrag von Kim Sun Woo » 12. Jan 2016 18:51

Greenfinch6999 hat geschrieben: Zudem denke ich, dass vom Krieg geflüchtete, traumatisierte Menschen andere Probleme haben, als das Verlangen nach Tierprodukten.
wobei ich eine solche Aussagen komisch finde. das ist ja erstmal eine Unterstellung, die stimmen mag, vielleicht aber auch nicht.
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Beitrag von slartibartfaß » 12. Jan 2016 18:52

das ist jetzt Parodie, Sun Woo - oder?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Beitrag von Kim Sun Woo » 12. Jan 2016 19:00

wieso? gerade wenn man für sich in Anspruch nimmt, für eine Gruppe zu sprechen, der man selbst nicht angehört, ist es doch gar nicht so abwegig, daß das erstmal nur "Vermutung" ist (um ganz genau zu sein ist es wahrscheinlich sogar dann eine "Vermutung", wenn man der Gruppe angehört, aber automatisch davon ausgeht, für alle Mitglieder dieser Gruppe zu sprechen).
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Beitrag von slartibartfaß » 12. Jan 2016 19:06

schwarz hat geschrieben:Gibts eigentlich irgendeinen Kommentar von Dir, der nicht mit einem relativierenden, gleichmachenden und weichspülenden "wobei" beginnt?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Beitrag von Kim Sun Woo » 12. Jan 2016 19:07

Kim Sun Woo hat geschrieben:Nein.

Wobei, doch. zum Beispiel bei den "Hot Humans".


.....
?
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Beitrag von Vampy » 12. Jan 2016 19:22

ich fänds sinnvoll, die Flüchtlinge zu fragen, was sie denn gerne hätte. kann man ja einfach nen ankreuzbogen machen mit 1. Brot 2. rührei 3. müsli und auf englisch/arabisch verteilen. dann kann man ja schauen, was man kostenmäßig macht. die meisten leute spenden ja nicht ne Packung eier, weil die grad noch im Kühlschrank war, sondern gehen los und kaufen ne Packung um was gutes zu tun. da könnte man dann sagen bitte entweder Geld spenden oder wenn die leute unbedingt Sachspenden machen wollen, halt den kram, der auch wirklich benötigt wird.

ich hatte ja auch erst gedacht, dass die Flüchtlinge ja wohl nicht täglich schnitzel verlangen, aber in dem einen Artikel stand ja, dass sich welche beschwert hätten, weil es nix ordentliches gegeben hätte... wobei immer noch die frage ist, ob das stimmt oder der eine typ bloß behauptet hat.
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 12. Jan 2016 19:38

:up:
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