Greenpeace / WWF oder - So klein ist unser Preis

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Raffnix
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Beitrag von Raffnix » 1. Feb 2016 11:33

anphie hat geschrieben:Mag sein dass es in der Standardsicht nicht so verwendet wird, ja. Eigentlich sollte sich aber dem Wortsinn nach schon jeder, der sich als Tierschützer bezeichnet, also als jemand der Tiere schützt, darüber Gedanken machen, wie es mit dem schützen vereinbar ist, die Tötung von Lebewesen die man angeblich schützt in Auftrag zu geben (oder gutzuheißen).
Genau das war einer der Gründe vegan zu werden. Einfach mal in einer ruhigen Minute über einiges nachgedacht und im Ergebnis konnte es für mich nur eine Konsequenz geben...

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 2. Feb 2016 19:46

wg des fischführers von gp hat hilal sezgin mal wieder einen super Kommentar geschrieben, der s genau auf den punkt bringt: http://www.berliner-zeitung.de/kultur/v ... 90486.html
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Naduo
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Beitrag von Naduo » 3. Feb 2016 09:41

Kriegskaese hat geschrieben:Wenn ich mich nicht irre, dann sind die Hauptziele von WWF und Greenpeace Natur- und Umweltschutz. Um Tierschutz allgemein geht es denen gar nicht. Insofern wundert es mich nicht, wenn sie Ratschläge dazu geben, welche Tiere man bevorzugen sollte, da diese Arten eventuell weniger gefährdet sind oder ob die Wurst etwas ökologischer produziert wurde als anderes Fleisch. Es ist zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber gerade weil es sich um so große Organisationen mit einem so großen Einfluss handelt, wäre es natürlich schön, wenn sie etwas konsequenter wären. :(
Die Arten, die laut den großen Organisationen unbedingt geschützt werden sollen, sind sogenannte Flagschiffarten. Das sind Arten, wie z.B. der süße Panda, die sich gut für PR Zwecke einsetzen lassen. Wirklich wichtig für Ökosysteme sind diese Arten weniger, und sie gehören auch nicht zu den am meisten gefährdeten Arten (dazu gehören z.b Süßwasser- und terrestrische Mollusken) Aber wer spendet schon, um irgendein Insekt oder eine Schnecke zu schützen...?

M&L
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Beitrag von M&L » 3. Feb 2016 11:13

Ich habe eher das Gefühl, dass es darum geht Geld zu verdienen.
¯\_(ツ)_/¯

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taschico
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Beitrag von taschico » 3. Feb 2016 11:55

btw: Artenvielfalt ist sowieso keine Vorraussetzung für intakte Ökosysteme, viel mehr ist es anders herum

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 3. Feb 2016 15:46

da sagen aber alle Biologen/Wissenschaftler was anderes...
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Naduo
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Beitrag von Naduo » 3. Feb 2016 17:17

Das kommt drauf an: klar ist ein intaktes Ökosystem wichtig für eine große Artenvielfalt. Allerdings gibt es sogenannte Schlüsselarten, ohne die ein Ökosystem zusammenbricht. Paine 1966: “..diejenigen Arten, deren Anwesenheit kritisch für die Organisation und Diversität eines Ökosystems ist und die im Vergleich zu anderen Arten eine besondere Rolle im Ökosystem spielen.“
Ein Beispiel hierfür ist der Wolf, der bei uns das Wild regulieren sollte. Fällt der Wolf weg, kommt es zu einer großen Vermehrung der Rehe/Hasen etc, welche dann durch Verbiss das Ökosystem schädigen. Häufig sind große Raubtiere Schlüsselarten.

Trotzdem ist ein intaktes Ökosystem auch wichtig für den Erhalt der Biodiversität. Wird es z.B. durch Habitatfragemtation gestört (Landnutzung), und Populationen werden auf mehrere Habitatpatches aufgeteilt und können sich nicht mehr austauschen, kann das verschiedene Effekte haben:

1. Allee Effekt: einige Arten brauchen ein bestimmtes soziales Gefüge. Ein Beispiel herfür ist der afrikanische Wildhund, der eine bestimmte Rudelgröße zum jagen braucht. Ist diese nicht vorhanden, nimmt der Erfolg der Jagd ab. Genauso wird die Verteidigung der Beute gegen andere Räuber weniger erfolgreich und des werden weniger Nachkommen gezeugt. Dadurch vermindert sich der Erfolg der Jagd weiter, bis die Art am Ende ausstirbt.
2. Genetische Drift: Können sich Subpopulationen untereinender nicht mehr austauschen, kann es in kleinen Population zu einer genetischen Drift kommen. Das bedeutet, dass einige (eventuell für das Überleben der Art wichtige) Merkmale nur noch so selten vorkommen, dass sie sich nicht mehr durchsetzten können. Es kommt zu einer genetischen Verarmung, Anpassungen können verloren gehen und im schlimmsten Fall stirbt die Art aus.
3.demographische und Umweltstochastizität: Jedes Individuum kann plötzlich sterben oder sich nicht mehr reproduzieren. Bei nur wenigen Individuen einer Population ist es wahrscheinlicher, dass dies negative Auswirkungen hat. Kleine Populationen sind außerdem stärker von Umwelteinflüssen betroffen, da es wahrscheinlicher ist, dass die gesamte Population betroffen ist.

Keine Ahnung ob euch das interessiert, aber es war ne gute Prüfungsvorbereitung für morgen :D Wenn ihr noch mehr Fragen habt, immer her damit =)

Naduo
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Beitrag von Naduo » 3. Feb 2016 17:31

M&L hat geschrieben:Ich habe eher das Gefühl, dass es darum geht Geld zu verdienen.
darum geht es eh IMMER :x

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 3. Feb 2016 19:27

natürlich gibt es wichtigere und weniger wichtigere arten. aber mir fällt jetzt nix ein, wo es für das ökosystem von Vorteil wäre, wenn eine oder mehrere arten aussterben. außer vielleicht der mensch. das wär ein segen für die erde...
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Naduo
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Beitrag von Naduo » 4. Feb 2016 10:12

Doch, wenn invasive Arten aussterben. Die können Ökosysteme nämlich massiv schädigen

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