Welpenverstümmelung

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AbsolutAbsolem
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Welpenverstümmelung

Beitrag von AbsolutAbsolem » 14. Feb 2016 09:44

Hey zusammen (:
ich (16) hoffe ihr könnt mir bei einer wichtigen Sache helfen!
in meiner Familie werden inoffiziell Jack Russell Terrier gezüchtet, dieses Jahr zum dritten Mal. es ist so, dass den Welpen jedes Mal ohne Betäubung der Schwanz kupiert (abgeschnitten) wird, damit er sie als Jagdhunde nicht gefährdet.

als Veganer will ich das boykottieren, ich weiß, dass ich mit Worten allein nicht weiterkomme, weil mein Vater mich nicht ernst nimmt :/
deshalb dachte ich an eine kleine Aktion, etwa einen Hungerstreik oder ähnliches...fällt euch was ein?

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 14. Feb 2016 11:34

Kannst du Material zusammen suchen, wo es darum geht, dass man eben auch für diese Zwecke nicht kupieren muss?
Wie ist das denn mit Empathie bei deinem Vater? Hast du ihn schonmal gefragt, ob er auch kein Problem damit hat, wenn man ihm nen Finger mit ner Gartenschere abtrennt?

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AbsolutAbsolem
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Beitrag von AbsolutAbsolem » 14. Feb 2016 12:01

ich könnte versuchen, ihm Argumente vorzulegen, aber ich weiß nicht ob meinen Vater das überzeugt...er ist relativ skrupellos...und er ist Jäger. Also kann er die vegane Lebensweise schon von Grund auf nicht verstehen, ein Grund warum unser Verhältnis so schlecht ist.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 14. Feb 2016 13:09

ich dachte erst hä, das ist doch verboten, aber für Jagdhunde gibt's ne ausnahme... so ein kack. könntest du nicht zumindest versuchen, dass er damit zum Tierarzt geht und das unter Betäubung machen lässt? man könnte da auch damit argumentieren, dass der TA dass fachgerecht macht, und das Ergebnis dann besser wird.

aus wiki:
agdlich geführten Hunden soll bei der Arbeit im dichten Holz eine höhere Beweglichkeit ermöglicht werden, deshalb darf dieser Eingriff bei solchen Tieren in Deutschland auch heute noch durchgeführt werden. Eine kupierte Rute benachteiligt den Hund aber in Sachen Gesten der Verständigung und bei der Bewegung wie beim Lauf durch Kurven, bei Sprüngen usw.
man könnte damit argumentieren, dass gerade bei Jagdhunden ja auch die Verständigung mit anderen Hunden wichtig ist, wenn man zb Treibjagden macht. außerdem soll der Hund ja agil sein, und wenn die Bewegung eingeschränkt ist, ist das auch ein Nachteil.
und ob der Hund wirklich so viel durchs dichte holz stromert? bei den meisten wäldern stehen die bäume ja ziemlich weit auseinander, sodass da vlt gar keine Notwendigkeit besteht.
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AbsolutAbsolem
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Beitrag von AbsolutAbsolem » 14. Feb 2016 13:19

danke für deine Antwort Vampy (:
ja es ist einfach nur lächerlich, wie sich die Jagd und andere "tierfreundliche Hobbies" immer Gesetzeslücken suchen...
das werde ich ihm auch sagen, außerdem, dass junge Hunde ein viel höheres Schmerzempfinden haben (es wurde wissenschaftlich widerlegt, dass Kupieren nicht schmerzt).
wie gesagt, lächerlich, in wie vielen Fällen ist denn schon was passiert? außerdem ist das sowieso eher ein Problem der großen Hunde irgendwo hängenzubleiben...

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 14. Feb 2016 13:32

ich hab da ein bisschen rumgelesen, und es scheint wohl schon so zu sein, dass die Hunde im jagdeifer überhaupt nicht auf schmerzen achten, und ne blutige rute holen, wenn sie durch dornen und Gestrüpp hoppeln. und die heilt dann nur schwer. und grad kleine Hunde sind ja näher am boden dran.
die frage ist halt, ob die meisten jäger sie nicht sowieso eher als feldhunde einsetzen?
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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 15. Feb 2016 21:12

AbsolutAbsolem hat geschrieben:...jedes Mal ohne Betäubung der Schwanz kupiert (abgeschnitten) wird, damit er sie als Jagdhunde nicht gefährdet.
Es stimmt, wie Vampy schreibt, dass es für Jagdhunde Ausnahmen gibt; allerdings schreibt § 6 Tierschutzgesetz:

"(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen
oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
1. der Eingriff im Einzelfall
a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
b) bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen,"

Das verstehe ich so, dass es eben nicht genügt, dass ein Hund einer Jagdhunderasse angehört, sondern dass im Einzelfall das Tier für den Einsatz als Jagdhund auch vorgesehen ist!
Ich weiß nicht, ob Dein Vater die Welpen stets an Jagdkollegen abgibt?
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Feb 2016 21:29

wahrscheinlich genügt es, eine jagdhundrasse zu züchten, und den verkauf zu planen. weil man das kupieren ja sinnvollerweise nur im welpenalter machen kann, und damit man die als jagdtauglich verkaufen kann, müssen sie kupiert sein.
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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 15. Feb 2016 21:40

diesen Gedankengang hatte ich auch,
dann hätte der Gesetzgeber aber auf die Begriffe "Einzelfall" und "jagdlich zu führen" verzichten können, sondern einfach Jagdhunderassen benennen können;
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Beitrag von Vampy » 15. Feb 2016 22:08

nee, weil man kann jagdhunderassen ja auch einfach für schoßhündcheninteressenten züchten, und für die soll das dann nicht gelten.
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