Der Kleintier- & Nager-Thread

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Gmühs
Hamsterbacke
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Beitrag von Gmühs » 7. Mär 2020 18:05

*seufz*
Julya, die Mama der Zwergenbande, hat mir heute den zweiten Wurf ins Nest gelegt.
Der Vater muss sie kurz nach der Geburt neu geschwängert haben. Das ist bei Hamstern nicht ungewöhnlich, aber ich hätte der armen Hamstermama es wirklich anders gewünscht.
Auch die älteren Babys müssen jetzt schon früher von der Mama weg, als es ihnen gut täte - aber Julya braucht jetzt ihre Energie für die Kleinsten. Auch wenn sie so lieb ist und die Älteren noch nichtmal aus dem Nest geworfen hat. Als sie grade Futtersammeln war und ich die Nestkontrolle gewagt habe (weil sie plötzlich wieder schlank war, hab ich gewusst, dass der Wurf kam), lagen die Würmchen (=neugeborenen Hamsterbabys) mit einigen der älteren Babys zusammen im Nest. Wer mal solche Würmchen sehen will,ich konnte ein Bild ins Nestchen machen. Man muss sich vorstellen, dass die großen Tiere dort im Moment vielleicht 12-15 g wiegen - mal zur Vorstellung, wie winzig die neugeborenen Babys sind.

Bild

Jetzt versuche ich die Älteren raus zu fischen, ohne ins Nest fassen zu müssen (sie kommen alle zusammen in ein neues Gehege, in schon wenigen Tagen muss ich sie aber nochmal nach Geschlechtern trennen). 5 von 6 Babys hab ich, aber eins weigerte sich bisher, aus Mamas schönem Nest raus zu kommen. :skeptic: Aber sie werde ich jetzt nicht stören.

Die Älteren werden ohne Mutter klar kommen, aber es ist für sie vom Stress her und Hamsterverhalten lernen eigentlich wichtig, bis zum Alter von 4 Wochen bei der Mutter zu bleiben (und dann nochmal 2 Wochen in Geschlechtergruppen zu leben, bis sie dann einzelnd ausziehen dürfen). Bisher sind sie recht scheu und sie haben gerade angefangen, sich von ihrer Mama die Zahmzeit und das Gechilltsein abzugucken. Aber was soll man machen. :ugh:

Ich hoffe, Julya bringt sie alle durch. Das ist wirklich viel für ein Hamsterkörper. Sie ist jetzt direkt vom Stillen ihres letzten Wurfes zur Geburt des neuen Wurfes übergegangen. Dazu hat sie eine neurologische Störung: Backflipping. Manche kennen wie diese Krankheit aussieht vielleicht von lustigen kleinen Hamstervideos oder -gifs aus dem Internet: Hamster, die immer wieder Männchen machen und nach hinten umkippen. Diese Hamster sind nicht "dumm", sondern einfach krank. Je höher der Stresspegel, desto schlimmer backflippen die Tiere (weshalb ich solche Videos auch fürchterlich finde: Kranke, gestresste Tiere, von den scheiß Käfigen mal ganz abgesehen...)
Julya ist zum Glück echt gechillt und meistert das alles ganz toll.

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illith
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Beitrag von illith » 7. Mär 2020 22:20

ohje :/
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Lovis
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Beitrag von Lovis » 8. Mär 2020 10:32

Arme gestresste Mama! :| Wie schlimm ist denn das Backflipping bei ihr? Ich wusste übrigens auch nicht, dass das ein Stresssymptom ist. Als ich mal so ein Video gesehen hab, fand ich das Verhalten einfach nur merkwürdig ...
Leute finden es ja auch immer "so süß", wenn ein Kaninchen sich im Waschbecken auf dem Rücken liegend vermeintlich völlig relaxed waschen lässt. Dabei ist es in Schockstarre gefallen! Kaum jemand hinterfragt mal ein ungewöhnliches Verhalten, wenn es irgendwie süß oder drollig aussieht. :roll: :grumpf:
Alles Gute für dich, Julya und die Babys! :hug: :heart: :heartrain:

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Lovis
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Beitrag von Lovis » 12. Mär 2020 10:10

Gmühs hat geschrieben:
7. Mär 2020 18:05
Dazu hat sie eine neurologische Störung: Backflipping. Manche kennen wie diese Krankheit aussieht vielleicht von lustigen kleinen Hamstervideos oder -gifs aus dem Internet: Hamster, die immer wieder Männchen machen und nach hinten umkippen. Diese Hamster sind nicht "dumm", sondern einfach krank. Je höher der Stresspegel, desto schlimmer backflippen die Tiere
Julya ist zum Glück echt gechillt und meistert das alles ganz toll.
Wie geht's denn Julya inzwischen? Backflipping oder gechillt?

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Gmühs
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Beitrag von Gmühs » 12. Mär 2020 13:25

Oh Lovis, wie lieb, dass du fragst :)

Julya macht sich mega gut. Sie ist so eine tolle Mama. Die kleinen Würmchen wachsen und zum ersten mal überhaupt kann ich regelmäßig ins Nest gucken. Mach ich sonst nie, um Stress für die Mama zu vermeiden, aber wenn Julya futtern gegangen ist, interessiert sie das gar nicht und ich kann kurz den Deckel des Häuschens hoch heben. Sie ist generell entspannt geworden und ich hab sie nicht mehr backflippen gesehen. Schaut mal, was aus den dunkelrosa Würmchen schon geworden ist:
Bild

Sie quieken auch schon ganz schön herum und das Kleine auf dem Bild hat mich erstmal herzhaft angegähnt. Jetzt, an ihrem 6. Lebenstag, bewegen sie sich langsam kontrollierter, ihre Ohrmuscheln stehen schon ab und das Fell kommt langsam durch (die dunkleren Babys sind auch schon richtig dunkel geworden).


Den älteren Wurf hab ich gestern mit einem Alter von 4 Wochen nach Geschlechtern getrennt: 2 Jungs und 4 Mädels. Hier ein letztes Gruppenfoto:
Bild

Schon richtig fertige Hamsterchens, müssen nur noch etwas wachsen :) allerdings gibt es mindestens ein Baby, das den leichten Schiefkopf seiner Eltern geerbt hat - ich hoffe, dass keins der Babys auch Backflipper ist. Möglich ist es aber. Bisher haben sie aber noch nicht in meinem Beisein Männchen gemacht (und hatten daher noch nicht so die Gelegenheit, hinten über zu kippen, woran ich die Krankheit erkennen könnte).

Lovis hat geschrieben:
8. Mär 2020 10:32
Kaum jemand hinterfragt mal ein ungewöhnliches Verhalten, wenn es irgendwie süß oder drollig aussieht. :roll:
Das nervt mich auch immer sehr. Bei Hunden und Katzen wird noch eher hinterfragt, aber bei Nagern und Kaninchen halt echt gar nicht. Sie leiden halt auch im Stillen... :(

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Lovis
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Beitrag von Lovis » 12. Mär 2020 13:54

Wie schön, dass es allen gut geht! :up:
Wie süß die sind! :heartrain: :heartflag: (Also, die älteren ... die nackten ja noch nicht so .... :mg: )

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Gmühs
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Beitrag von Gmühs » 12. Mär 2020 15:00

Ja, die Nackis werden in einigen Tagen süß, wenn sie richtig Fell bekommen und die Augen öffnen :D
Ich finds aber einfach immer wieder faszinierend, wie schnell die Kleinen groß werden. :heart:
Der Papa der Familie darf morgen als erster in sein neues Zuhause ausziehen :)

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illith
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Beitrag von illith » 13. Mär 2020 20:32

oh! 💖
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Xanthippe
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Beitrag von Xanthippe » 23. Mär 2020 14:03

Danke noch für deine Erklärung. So süss die Würmchen <3

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Gmühs
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Beitrag von Gmühs » 24. Mär 2020 19:10

Ein neuer tragischer Fall ist hier in meine Pflegestelle eingezogen.
Eigentlich war ich wirklich nicht heiß drauf, noch ein Tier aufzunehmen, die momentane Lage ist als Pflegestelle der Alptraum: Ich sitze hier mit einem Haufen Tieren und fast alle Auszüge sind geplatzt, meistens weil der Transport nicht mehr möglich ist wegen Corona (wir machen viel mit Mitfahrgelegenheiten), neu angefragt wird grade kaum was, die Leute haben (verständlicherweise) grade einfach anderes im Kopf.
Trotzdem gab es da eine Anzeige, die mir Bauchschmerzen gemacht hat und mir nicht aus dem Kopf ging. Der angeschaffte Goldhamster sollte nach einem (!) Tag wieder abgegeben werden, aber dann wurde ich doch vertröstet und mir wurde abgesagt (der Hams wurde dem Bruder gegeben). Aber dann, eine Woche später, hatte der Bruder wohl auch keine Lust mehr auf das Tier und ich sollte es kommen holen.
Und ich musste es holen. Ich hatte keine Informationen, aber einfach ein schlechtes Gefühl.

Was ich entgegen genommen habe, hab ich auch noch nicht erlebt: Einen Goldhamster, der an allen Gliedmaßen (Vier Pfoten sowie Schwanz) Nekrosen gebildet hat, also die Zehen und die Schwanzspitze sind abgestorben. Ich hab wirklich keine Ahnung, was mit ihr passiert ist, ich hab keinerlei Informationen und weiß nicht, wie sie gelebt hat (die Leute haben sich SEHR anonym gehalten, ich hab nichtmal einen Namen, sie wurde mit auf einem Parkplatz von zwei Jugendlichen in einem Karton übergeben).
Wenn die Kleine auf Glas/Keramik läuft, dann klackert es ganz seltsam, weil sie nur mit totem Gewebe und Schorf auftritt...
Dazu sind ihre Augen trüb.
Sie soll grade mal 8 Wochen alt sein, noch ein Jungtier.
Manche haben Erfrierungen vermutet, andere Verbrennungen, andere einfach nur Bakterien.. ich weiß es echt nicht.
Meine Tierärztin meinte, bestenfalls fällt das tote Gewebe jetzt von selber ab und der Rest verheilt gut. Im schlechteren Fall müssten wir was amputieren lassen (wenn das gesunde Gewebe nicht gut verheilt oder Knochen rausstehen). Im schlechtesten Fall gehen die Nekrosen weiter und wir müssen sie erlösen lassen, weil sie gar nicht mehr laufen kann.
Jetzt bekommt die Antibiotika, Schmerzmittel und braucht viele gedrückte Daumen.
Sie ist auch zu leicht, aber hat guten Appetitt und ist neugierig. Das Gewicht kriegen wir wieder hin und wenn jetzt die Nekrosen nicht weiter gehen, dann wird sie auch ohne Zehen (wenn die abgefallen sind) gut leben können, denke ich. Aber das alles wird jetzt die Zeit zeigen.

Die Bilder spoiler ich, weil sicher nicht jeder damit kann:
► Text zeigen

Und dann das schöne:
Die kleinen Würmchen sind schon groß und richtig selbstständig :) Sie werden zwar noch gesäugt, aber fressen auch schon feste und haben die Augen offen und sind draußen unterwegs und fressen (für Hamster) riesige Mengen an Futter.

Letzte Woche sahen sie noch so aus (hier von Mama unterm Sandbad "versteckt" - nur ich konnte durch die Glasschale durchschauen :mg: Das Sandbad muss man übrigens grundsätzlich vorm Unterbuddeln schützen, also auf ein Gestell stellen, damit die Tiere nicht zerquetscht werden können):

Bild
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Inzwischen sind sie aber schon so groß:
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Das Schlachtfest: Hamsterhorde gegen Monster-Sonnenblumenkopf. Wer gewinnt ist ersichtlich, glaube ich :mg:
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