"Milchkrise"

Diskussionen pro & contra
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 9. Jun 2016 18:58

Veganismus kann also nur mit Gewalt durchgesetzt werden?

@Vampy, die Unlogik hat Obilan schon benannt, aber glaubst du ernsthaft deutsche Milch ist auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 9. Jun 2016 18:58

Oder den Kapitalismus einmal was positives machen lassen. Kommt ja nun auch nicht so oft vor.
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AIL
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Beitrag von AIL » 10. Jun 2016 11:58

Einfach die Subventionen zu streichen würde schon extrem viel bringen:

1. Ein großer Teil geht einfach Pleite und somit würde schonmal der ewige Ausbeutungskreislauf für viele Kühe beendet.
2. Der Rest muss dann zu Preisen verkaufen, die ohne Subventionen wirtschaftlich rentabel sind. Der Milchpreis im Laden geht hoch und wird den von Milchersatzprodukten übersteigen. Folglich werden viele Leute umsteigen, die einfach "das billigste weiße Zeug für auf die Cornflakes kippen" kaufen. Die Nachfrage geht durch den gestiegenen Preis noch weiter zurück und dieser widerliche Industriezweig wird nochmal ein gutes Stück sc

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 10. Jun 2016 13:06

Und die letzten verbleibenden Höfe werden dann von veganen Bushwackern ausgemerzt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 10. Jun 2016 18:35

wirtschaftlich rentabel sind v.a. die Großbetriebe. da hätten wir dann noch mehr massentierhaltung, die die kühe noch krasser ausbeuten. es sterben ja v.a. die kleineren betriebe. das wäre jetzt auch nicht unbedingt besser. und dass der milchpreis so hochgeht, dass er den von pflanzlichen alternativen übersteigt, glaube ich nicht. und die meisten leute werden nach wie vor ihre geliebte milch haben wollen. gibt ja auch nach wie vor genug leute, die markenzigaretten kaufen, anstatt no Name, obwohl da auch ein deutlicher preisunterschied ist, und rauchen nicht nur ein besserverdiener-luxus ist.
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anphie
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Beitrag von anphie » 10. Jun 2016 20:19

Die Vorstellung dass es in Kleinbetrieben den Tieren im Durchschnitt besser geht halte ich für hinterfragenswert. Gerade Anbindehaltung ist in kleinen Betrieben gang und gäbe, und zwei der hässlichsten Kuhhaltungen die ich gesehen habe waren Betriebe mit unter 30 Kühen.
Ich will nicht sagen dass Großbetriebe toll sind, aber dass es den Kühen da im Durchschnitt signifikant schlechter geht bezweifle ich.

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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 10. Jun 2016 23:45

anphie hat geschrieben:Die Vorstellung dass es in Kleinbetrieben den Tieren im Durchschnitt besser geht halte ich für hinterfragenswert.
Sehe ich ähnlich. Mein Eindruck ist auch, dass es bei kleineren Betrieben häufiger für die Tiere richtig übel zugeht als in Großbetrieben.
Großbetriebe sind zwar auch scheiße, aber nicht so scheiße wie viele der kleineren Betriebe.

Dass das Thema "Verbot der Anbindehaltung" primär die Kleinbetriebe auf die Barrikaden bringt, ist da durchaus kein Zufall.

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hareigev
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Beitrag von hareigev » 11. Jun 2016 09:19

Bei Kühen sind grosse Betriebe in meinen Augen klar im Vorteil. Ein Kleinbauer kann keine Millioneninvestitionen in einen Laufstall tätigen. Bei Grossbetrieben gibt es teilweise sogar Wellness für die Kühe, Kratzbürsten und so. Grossbetriebe bleiben zwar scheisse, weil die heutigen Zuchten schwer tierschutzwidrig sind, aber im Vergleich sind sie bei Kühen besser, sofern es Ausweichmöglichkeiten für rangniedrigere Kühe gibt (worauf bei Neubauten meist geachtet wird). In der Schweiz ist es wegen ein paar Idioten, die meinen ein paar Kühe im Keller in die Ecke stellen zu müssen (sogenannte Dreinutzungskühe, wobei die Drittnutzung die Wärme ist, die die Kühe abgeben), sogar noch erlaubt Kühe mit Elektroschocks zu traktieren (sogenannte "Kuhtrainer"). Keinem Grossbetrieb käme es in den Sinn eine derart schwachsinnige Foltermethode anzuwenden, denn die dauergestressten Kühe, die dieser Folter ausgesetzt sind, sind deutlich weniger produktiv. Wenn die momentane Marktbereinigungschance ihren Zweck erfüllt und die Kleinstbetriebe eliminiert, dann kann man das eigentlich nur gut finden. Wenn alle Betriebe gross genug sind für grössere Investitionen, dann ist es einfacher das Tierschutzgesetz zu verschärfen, denn die Anzahl der Widersacher wird kleiner und deren Interesse an schlechtem Tierschutz, der von den perversen Zuchtformen abgesehen in letzter Konsequenz meist auch zu schlechterer Produktivität führt, ist kleiner. In diesem Sinne: Ein Hoch auf's Kleinbauernsterben.

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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 11. Jun 2016 09:58

Du kannst Spitzendeckchen drüber legen, alles mit Glitzer einsprühen und Herzchen aufhängen - ein Gefängnis bleibt doch ein Gefängnis und Ausbeutung bleibt Ausbeutung.
Mir sind sämtliche Diskussionen (auch hier im Forum) suspekt, in denen es darum geht, das Gefängnis für die Tiere schön und artgerecht zu gestalten.
Und wenn ich einen Palast bewohnen dürfte, mit allem was mein Herz begehrt - wenn Mauern drumrum sind, die mich einsperren, dann möchte ich das nicht haben. Und solange ein Tier ein Tier im Stall oder im Käfig eingesperrt ist, solange lebt es in unserer Gefangenschaft.
Und da nützen auch Kratzbürsten nichts, die nur dazu da sind, die Produktivität zu steigern.
Tierschutz???? Merkste selber, ne?
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 11. Jun 2016 10:44

Sehe ich ja auch so, aber Vampys Punkt war ja diese vegane Illusion dass Tierausbeutung immer dann ganz okay ist so lange es sich um Einzelbauern handelt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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