"Milchkrise"
- Spreewaldgurke
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Ein großes Problem der Bauern ist aus meiner Sicht auch, dass sie keinerlei Druckposition haben. Sie können also nicht streiken – d.h. ich wüsste nicht wie sie das durchhalten sollten.
1. Es gibt ein Überangebot; Die Molkereien würden sich kurzfristig international eindecken, so dass es der Verbraucher gar nicht merken würde.
2. Die Kosten haben fast gänzlich einen nahezu fixen Charakter. In anderen Industrien kann man die Produktion abstellen. Es würden also keine variablen Kosten (Rohstoffe, Energie, Löhne) anfallen. Die Kühe müssen aber fressen, versorgt und gemolken werden.
Nach dem Fall der Milchquote hat je die Anzahl der Betriebe abgenommen, die gesamte Milchmenge ist aber gestiegen. In den letzten Jahren war die Nachfrage in China und Russland ja stetig gestiegen. Nun mit der Wirtschaftskriese in CN und dem Embargo aus RU ist diese Hoffnung auf mehr Absatz geplatzt.
Der niedrige Preis zwingt sie dazu die Menge zu erhöhen um den echten Fixkostenanteil (Maschinen, Gebäude, Land…) pro Liter zu reduzieren.
Also: Solange der Preis wenigstens so hoch ist, dass die Produktion am Laufen gehalten werden kann, dass also genug Cash rein kommt um Futter und Löhne zu zahlen und on top noch ein kleiner Deckungsbeitrag verbleibt, solange haben die keine andere Wahl als das Spiel mitzuspielen oder aufzugeben. Die Molkereien und Händler sitzen am absolut längeren Hebel.
Die einzige Chance für die Zukunft ist also den Staat um Hilfe zu bitten…, weil es ja schließlich ein hochwertiges Grundnahrungsmittel ist…
Ich denke um eine wirtschaftlich gesunde Milchindustrie zu bekommen darf der Staat entweder gar nicht eingreifen, dann regelt der Markt das und die Schwächsten gehen schlicht pleite, Oder er muss selbst radikal die Menge reduzieren (Prämie/Subvention für Betriebsstillegung z.B. – evtl. so hoch, dass der Bauer mit +/- Null aus der Nummer rauskommt und ggf. noch ein Darlehen für eine Produktionsumstellung bekommt (Ich wäre ja für biovegane Landwirtschaft… )
Beides ist für mich aktuell gesellschaftlich und politisch unvorstellbar.
1. Es gibt ein Überangebot; Die Molkereien würden sich kurzfristig international eindecken, so dass es der Verbraucher gar nicht merken würde.
2. Die Kosten haben fast gänzlich einen nahezu fixen Charakter. In anderen Industrien kann man die Produktion abstellen. Es würden also keine variablen Kosten (Rohstoffe, Energie, Löhne) anfallen. Die Kühe müssen aber fressen, versorgt und gemolken werden.
Nach dem Fall der Milchquote hat je die Anzahl der Betriebe abgenommen, die gesamte Milchmenge ist aber gestiegen. In den letzten Jahren war die Nachfrage in China und Russland ja stetig gestiegen. Nun mit der Wirtschaftskriese in CN und dem Embargo aus RU ist diese Hoffnung auf mehr Absatz geplatzt.
Der niedrige Preis zwingt sie dazu die Menge zu erhöhen um den echten Fixkostenanteil (Maschinen, Gebäude, Land…) pro Liter zu reduzieren.
Also: Solange der Preis wenigstens so hoch ist, dass die Produktion am Laufen gehalten werden kann, dass also genug Cash rein kommt um Futter und Löhne zu zahlen und on top noch ein kleiner Deckungsbeitrag verbleibt, solange haben die keine andere Wahl als das Spiel mitzuspielen oder aufzugeben. Die Molkereien und Händler sitzen am absolut längeren Hebel.
Die einzige Chance für die Zukunft ist also den Staat um Hilfe zu bitten…, weil es ja schließlich ein hochwertiges Grundnahrungsmittel ist…
Ich denke um eine wirtschaftlich gesunde Milchindustrie zu bekommen darf der Staat entweder gar nicht eingreifen, dann regelt der Markt das und die Schwächsten gehen schlicht pleite, Oder er muss selbst radikal die Menge reduzieren (Prämie/Subvention für Betriebsstillegung z.B. – evtl. so hoch, dass der Bauer mit +/- Null aus der Nummer rauskommt und ggf. noch ein Darlehen für eine Produktionsumstellung bekommt (Ich wäre ja für biovegane Landwirtschaft… )
Beides ist für mich aktuell gesellschaftlich und politisch unvorstellbar.
i'm not crazy i'm just a little unwell
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Weil es mich nervt, dass der Staat mal wieder jede Menge Steuergeld in ein Fass ohne Boden pumpt also m.E. ohne realistische Chance auf langfristige Verbesserung der Lebens-/Existenzbedingungen von irgendjemandem.
Das wollte ich ausdrücken.
Außerdem sind sie frei - die Gedanken...
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man könnte analog zur buchpreisbindung auch nen mindestliterpreis für milch festlegen. also den die Molkereien an den milchbauern zahlen müssen. und betriebe, die viel milch produzieren, steuerlich benachteiligen, indem ab ner gewissen milchmenge ne strafsteuer erhoben wird.
Think, before you speak - google, before you post!