Leben ohne Geld

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 26. Mai 2014 12:20

Wunderblümchen hat geschrieben:
und das Häuschen: für 4 mal 4 Meter 135.000 Euro. Das ist doch ziemlich viel, oder?
Das waren DM. Vielleicht war da das Grundstück auch dabei.
Beim Haus ist unterkellern und das Fundament eigentlich das teuerste, dabei ist es dann auch fast egal, ob 4x4m oder 10x10m, Bagger, LKW usw. müssen ja immer kommen.

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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 26. Mai 2014 12:44

Ja, sehe das wie Akayi. Abhängig ist der Mensch immer von anderen, wenn er halbwegs in der Zivilisation leben möchte.
Die Alternative wäre in einer Steinhöle zu haußen und sich von dem Ernähren was man so findet oder anbauen kann. Dann ist man nur noch abhängig von der Natur.

Nur, wie weit man Abhängig sein möchte, das kann jeder für sich entscheiden.
Und auf Geld zu verzichten macht einen noch lange nicht unabhängiger. Nur macht es die Abhängigkeitsverhältnisse in der Regel persönlicher, was einem oftmals zusätzlichen Halt bieten kann.
Ich bin kein Veganer.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 26. Mai 2014 13:46

Ich denke wir sehen das serh unterschiedlich. Zum einen würde ich einen Unterschied von der Form der Abhängigkeit machen: bin ich abhängig bin von einer Gemeinschaft von Gleichgestellten, oder bin ich aufgrund einer schwächeren Stellung von jemandem abhängig. Man kann ungleich zivilisierter Leben, wenn man sich darauf einigen würde die Abhängigkeit aufgrund von Besitzunterschieden für die Abhängigkeit von gemeinschaftlicher Arbeit aufzugeben.

Aus dem eben skizierten Grund, kann man das eben auch nicht für sich selbst entscheiden sondern man ist davon abhängig wie die Gesellschaft organisiert ist und leider davon wie viel man besitzt. Zwar ist auch ein Unternehmer davon abhängig, dass andere für ihn arbeiten aber dass dies für ihn kein Problem darstellt ist politisch gesichert. Anders sieht es aus bei der Abhängigkeit der ArbeiterInnen vom Unternehmer.

Wie du die von mir als noch schlimmer identifizierte Abhängigkeit von Almosen als "persönlicheres Abhängigkeitsverhältnis" verklären kannst ist für mich nicht nachvolziehbar. Wo siehst Du darin einen zusätzlichen Halt, wenn mein Gedeih und Verderb von einer Person abhängig ist?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 26. Mai 2014 14:04

Hmm...
also in meinem ersten Absatz stimme ich dir zu. Nämliche, dass man in der Gesellschaft immer abhängig ist.
Ich zitiere:
Abhängigkeit ist jedoch die Norm.
In meinem zweiten Absatz sage ich, dass eben Geld nicht gleich unabhängig macht, sondern man ohne Geldeinsatz (Verzicht auf Geld) oftmals eine andere (in meinen Augen meist bessere) Form der Abhängigkeit hat. Damit war nicht gemeint, dass jetzt jemand, der garkein Geld hat, dann zum Amt gehen muss und von den Tafeln das Essen holt. Damit war eher gemeint eine Art nachbarschaftliche Unterstützung, Tauschgeschäfte etc.
Folgendes Beispiel aus der Realität: Ich habe mir keine Kürbispflanzen im Geschäft gekauft, sondern bin mit dem Fahrrad 25 km zu ner Freundin geradelt, hab mir dort zwei Pflanzen geholt, die sie übrig hatte, dafür bekommt sie von mir mal eine Flasche selbstgemachten Met.
Vorteil: Ich hab gleich noch ein paar andere Pflanzen mitbekommen, die sie übrig hatte.
So in der Art war das gemeint.
Wie du die von mir als noch schlimmer identifizierte Abhängigkeit von Almosen als "persönlicheres Abhängigkeitsverhältnis" verklären kannst ist für mich nicht nachvolziehbar.
So war das nie gemeint!

Gruß
Splendidus
Ich bin kein Veganer.

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Phoenix
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Beitrag von Phoenix » 26. Mai 2014 19:24

Das kommt mir auch sehr viel vor. Andererseits bin ich aber auch kein Häuslebauer und weiß nicht, was da alles für Kosten drin sind (das Grundstück?).

Auch dieses Video zeigt letztendlich, dass "mit wenig Geld auskommen" durchaus möglich ist, zumindest wenn gewisse Voraussetzungen vorhanden sind (in diesem Fall eben keine Miete, weil Eigenheim), aber die 135k mussten halt auch erst mal verdient werden. Wobei von DM die Rede war und nicht von Euro.

Ich frage mich auch, in welchem Job man 3 Monate arbeitet, 9 Monate frei hat und dann 700 Euro Rente netto bekommt. 3 Monate arbeiten und 9 Monate frei geht doch als Angestellter eher nicht.

---

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 27. Mai 2014 08:12

Hallo zusammen,

danke Akayi, das mit dem Fortschritt Abhängigkeit in Form von Geld statt Almos (und vs. Tafel) finde ich interessant.
Danke für eure Gedanken Splendidus und Akayi.

Danke für Hinweis und Info Rosiel. Hatte gestern mal nach Anne Donath gegooglet. Einfach, weil es mich näher interessiert und weil ich es gut finde, was sie getan hat und was sie tut.

Nichts das es uns was angeht oder sonst irgendwem ;) - aber hier in der Zeit wird das mit den Kosten erwähnt:

http://www.zeit.de/2003/18/Blockh_9ftte_neu/seite-2

@Phoenex:
Ich frage mich auch, in welchem Job man 3 Monate arbeitet, 9 Monate frei hat und dann 700 Euro Rente netto bekommt. 3 Monate arbeiten und 9 Monate frei geht doch als Angestellter eher nicht.
Ja, das habe ich mich auch gefragt.

Hier in dem Link-Artikel von zeit - online, wird erwähnt, dass sie Krankenschwester sei.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Phoenix
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Beitrag von Phoenix » 28. Mai 2014 21:43

Wunderblümchen hat geschrieben: Hier in dem Link-Artikel von zeit - online, wird erwähnt, dass sie Krankenschwester sei.
Ok, da kann man so was vermutlich machen, analog zum Honorararzt. Die können sich ja auch entscheiden nur x Monate im Jahr zu arbeiten, wenn sie das möchten.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 29. Mai 2014 09:34

sieht so aus; damit kenne ich mich nicht aus.
Anne Donath arbeitet als Krankenschwester im Zentrum für Psychiatrie von Bad Schussenried. Es ist, sagen die Leute dort, ein guter Arbeitgeber, der für seine Angestellten sorgt. Laut Vertrag arbeitet Anne Donath einen Tag pro Woche. De facto sieht das so aus: Im Sommer arbeitet sie als Urlaubsvertretung mehrere Wochen am Stück, dafür hat sie den Rest des Jahres frei. Macht einen Bruttolohn von monatlich 470 Euro – steuerfrei. Abgezogen werden ihr nur die Beiträge für die Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung; das sind knapp 100 Euro
.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Phoenix
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Beitrag von Phoenix » 29. Mai 2014 12:01

Klingt so ein bisschen danach, was wir im Studium gemacht haben. Wie legal oder halb-legal so was dann aber ist, keine Ahnung… Die Lohnbuchhaltung hat das irgendwie hingekriegt. :D

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 29. Mai 2014 12:06

Solange alles innerhalb eines Jahres bleibt, also die Arbeit und die Gehaltsauszahlung, wüßt ich nicht was daran nicht legal sein sollte.
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