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Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 1. Nov 2020 23:38

naja.
also ich finde man muss Menschen nicht in den Veganismusbegriff einbeziehen, wenn der Veganismus auf einer sinnvollen zugrundeliegenden Argumentation fußt, z.B. einer Moralvorstellung. In meinem Falle wäre das eine über die Grenzen der Art "Mensch" hinausgehende und Lebewesen, gegen die Gewalt im eigentlichen Sinne ausgeübt werden kann einschließende Herrschaftskritik. Letztendlich bleibt die Frage ob man jetzt den Veganismusbegriff ausdehnt oder eben eine allgemeine Moralvorstellung auf Tiere bezieht eine auf Begriffsebene. Ist aber nur meine Meinung...

Bin aber auch kein Experte für Tier/MenschenRECHTE, also vlt ist mein Senf in dieser Diskussion auch etwas überflüssig. Hab so meine Probleme mit der Rolle des "Rechts" auf der Welt.........

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 2. Nov 2020 10:56

Sappho hat geschrieben:
1. Nov 2020 23:10
was ich meinte ist, dass ich noch keinen Versuch gelesen habe, dieses Postulat versuchsweise in Form von Gesetzen zu formulieren bzw. solche Versuche sich dann wie ein Tierschutzgesetz lasen.
Ich bin nicht so tief drin. Maqi geht es meiner Ansicht nach um grundsätzliche Tierrechte analog zu Menschenrechten (unveräußerlich etc.). Konkrete Gesetze würden sich dann erst daraus ableiten. Wenn es allerdings solche Vorschläge gibt, wie du sagst, dann wird da vermutlich der Tierrechtsbegriff einfach falsch verwendet?
Sabotagehase hat geschrieben:
1. Nov 2020 23:38
also ich finde man muss Menschen nicht in den Veganismusbegriff einbeziehen, wenn der Veganismus auf einer sinnvollen zugrundeliegenden Argumentation fußt, z.B. einer Moralvorstellung.
Wobei "sinnvolle Argumentation" und "Moralvorstellung" an sich schon ein Widerspruch sind.
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Beitrag von Sabotagehase » 2. Nov 2020 11:07

Akayi hat geschrieben:
2. Nov 2020 10:56
Wobei "sinnvolle Argumentation" und "Moralvorstellung" an sich schon ein Widerspruch sind.
Inwiefern?
Ich gehe halt grundsätzlich davon aus dass Moralvorstellungen konstruiert sind. In diesem "Wissen" versuche ich dann zu "argumentieren". Vlt hab ich auf der Begriffsebene aber auch einfach gerade verkackt, aber das kannst du mir ja auch gerne erklären :-)

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Beitrag von Akayi » 2. Nov 2020 11:17

Ja, genau das. Diese Argumentation steht dann immer auf tönernen Füßen weil Moral immer subjektiv ist bzw. sich von irgendwas ableitet was keine objektive Basis hat. Und dann streitet man am Ende darum wessen Moral denn nun wertiger und richtiger sei, wofür es gar keinen Maßstab gibt.
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Beitrag von Sappho » 2. Nov 2020 12:17

Das Problem ist, dass viele Ziele sich mit Tierrechten, die einen individuellen Lebensschutz gewährleisten sollen, nicht vereinbaren lassen. Zudem würde die Ausgestaltung als Individualrecht auch für Tierkonflikte untereinander gelten.

Die Versuche, die ich gelesen haben, vermeiden diese Konflikte dadurch, dass es eben keine Individualrecht von Tieren sind sondern Handlungsanweisungen an Menschen, eben wie ein Tierschutzgesetz, sind.

Das wäre dann praktikabel aber entspricht nicht dem Postulat.
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Beitrag von Akayi » 2. Nov 2020 12:21

Hast du vielleicht ein Beispiel von Maqi an dem wir konkret diskutieren können?
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Beitrag von Sabotagehase » 2. Nov 2020 13:42

@akayi
das ist dann aber das Problem jeglicher Argumentation^^
Also zumindest meine ich dass Moral immer genauso konstruiert ist wie so ziemlich alles andere. Auch wenn man in den meisten Amoralischen Fragen eher einer Ansich ist (z.B. Wissenschaft)

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Beitrag von Akayi » 2. Nov 2020 13:47

Wieso denn? Wenn ich mir anschaue was vernünftig wäre und was für Argumente dafür oder dagegen sprechen dann brauche ich keine Moral. Umgekehrt: wenn ich keine vernünftigen Argumente habe, dann suche ich mir die Moral als Hilfsmittel.
Akayi hat geschrieben:
25. Okt 2014 06:58
Moral kommt immer dann ins Spiel wenn man die Frage nach dem "warum?" nicht beantworten kann. Moral sind quasi unbegründete Regeln und Zwaenge die sich Menschen zu eigen machen (aber eben nicht begründen können). Deutlich wird das wenn jemand nur eine "moralische Kritik" hat. Das heißt in der Regel nämlich: keine vernünftige Kritik, denn die Begründung läuft immer auf "das ist halt so", "das macht man halt nicht" oder "das steht so (in der Bibel z.B.) geschrieben".

Dadurch dass Moral nicht begründet wird, gibt es auch nicht so etwas wie eine "objektive Moral". Beruft man sich aber auf Moral dann tut man so, als ob die eigene Moral universell oder zumindest besser als die Moral anderer ist. Rein subjektive Gedanken dermaßen zu erhöhen ist nicht weniger als arrogant. Macht man sich schließlich doch noch die Moral andere zu eigen (z.B. die Jägermoral) dann ist es mit der eigenen "Überzeugung" (z.B. Veganismus) schnell vorbei. Schließlich gab es ja nie objektive Argument dafür sondern lediglich rein moralische. Ich denke das Beispiel ist uns allen wohlbekannt.
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Beitrag von Sabotagehase » 2. Nov 2020 14:33

Mh

aber warum sollte es mich ohne moral jucken ob ein Tier für mich Leiden/Sterben/herumhampel muss? Bzw welches Argument gegen Veganismus kommt ohne Moral aus (jetzt mal Abgesehen von Arterhalt durch Stopp der Umweltzerstörung)?

Außerdem: wer schließt denn aus, dass ich meine Moral nicht begründe? Wenn meine Moral subjektiv ist, weil sie aus einem Denkprozess meinerseits hervorgeht, lässt sie sich nicht von einem argumentativ Erarbeiteten Grundsatz unterscheiden. Mir scheint als hätte ich eine von deiner abweichende Moraldefinition...

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Beitrag von Akayi » 2. Nov 2020 14:41

Tatsache ist doch, dass es viele hochmoralische Menschen überhaupt nicht juckt ob Tiere für sie sterben müssen. Sie haben eben eine andere Moral, keine vegane Moral. Viel wichtiger wäre es zu schauen was für Gründe den dafür sprechen dass Tiere für mich sterben und dann zu schauen was für Argumente dagegen sprechen. Die Alternative ist, sich die vegane Moral zu eigen zu machen. Dann "gehört es sich nicht" Tiere zu essen, weil das nicht vegan ist. Das mag eine Weile gut gehen bis jemand diese Moral wieder umwirft und man sie ersetzt. Dan isst man halt wieder Tier.

Wenn Du vernünftige Argumente hast und das - aus welchen Gründe auch immer - Moral nennst, dann spricht natürlich nichts dagegen.
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