Teilenswerte Zitate

Plausch & Palaver
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Lovis
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Beitrag von Lovis » 30. Dez 2019 17:03

Hagen Rether.png

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 30. Dez 2019 18:18

So wahr! :up:

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Murphy
die männliche Manifestation des Göttlichen
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Beitrag von Murphy » 30. Dez 2019 18:59

Wenn man glaubt, dass man die Welt schönkonsumieren kann, dann vielleicht. Ansonsten eher nicht so, sorry.
Growth for the sake of growth is the ideology of the cancer cell. (Edward Abbey)
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Lee
Schmollmops
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Beitrag von Lee » 30. Dez 2019 19:51

Du fährst in deiner Freizeit sicher auch in Kindergärten und erzählst den kleinen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt :skeptic:
Muh!

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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 30. Dez 2019 23:15

Hab Hagen vor ein paar Wochen live gesehen. Richtig geil.
Vor uns saß jemand, die in der Pause ein Salamibrötchen geholt hat und daran rumknabberte... Und dann legt der los über die Fleischwirtschaft, Metzger etc.
Der ist der Bissen im Hals stecken geblieben.

Wollte aber noch ein Zitat teilen:
"Was ist denn am Kalbfleisch denn das Schöne? Doch nicht das Fleisch! -die Östrogene! Des Zeuch ist wirklich ungewöhnlich, es macht den Mann der Gattin ähnlich. Der Schniedel schrumpft, der Busen schwillt, schon isser Mamas Ebenbild! Sie schaut ihm neidisch auf den Busen -jetzt kanner mit sich selber schmusen." (Otto Waalkes)
----------------
We live in an age of insanity and confusion - Our existence is senseless without direction - Yet these times of many changes offer us also big chances - To face the future escape our self-destruction by returning to our true values.

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Shub-Niggurath
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Beitrag von Shub-Niggurath » 1. Jan 2020 20:09

"Auf Goethe, den Gesteinsnumerierer, den Sterndeuter, den philosophischen Daumenlutscher der Deutschen, der ihre Seelenmarmelade abgefüllt hat in ihre Haushaltsgläser für alle Fälle und alle Zwecke. Auf Goethe, der den Deutschen die Binsenwahrheiten gebündelt und als allerhöchstes Geistesgut durch Cotta hat verkaufen und durch die Oberlehrer in ihre Ohren hat schmieren lassen, bis zur endgültigen Verstopfung. Auf Goethe, der den deutschen Geist mehr oder weniger für Jahrhunderte verraten und auf das Mittelmaß der Deutschen gestutzt hat mit jener Emsigkeit, die ich Gambetti gegenüber als die goethische Emsigkeit bezeichnet habe. Auf Goethe, den philosophischen Rattenfänger, wie ich zu Gambetti das letzte Mal gesagt habe. Goethe sei der Gebrauchsdeutsche, habe ich zu Gambetti gesagt, sie, die Deutschen, nehmen Goethe ein wie eine Medizin und glauben an ihre Wirkung, an ihre Heilkraft: Goethe ist im Grunde nichts anderes, als der Heilpraktiker der Deutschen, habe ich zu Gambetti gesagt, der erste deutsche Geisteshomöopath. Sie nehmen sozusage Goethe ein und sind gesund. Aber Goethe, habe ich zu Gambetti gesagt, ist ein Scharlatan, wie die Heilpraktiker Scharlatane sind und die Goethesche Dichtung und Philosophie ist die größte Scharlatanerie der Deutschen. Seien Sie vorsichtig, Gambetti, habe ich zu diesem gesagt, seien Sie vor Goethe auf der Hut. Allen verdirbt er den Magen, sagte ich, nur den Deutschen nicht, sie glauben an Goethe wie an ein Weltwunder. Dabei ist dieses Weltwunder nur ein philiströser philosophischer Schrebergärtner. Gambetti hatte lauft aufgelacht, als ich ihm erklärte, was ein Schrebergarten ist. Das hatte er nicht gewusst. Insgesamt, habe ich zu Gambetti gesagt, ist das Goethesche Werk ein philiströser philosophischer Schrebergarten. In nichts hat Goethe das Höchste geleistet, sagte ich, in allem nur das Mittelmaß zustande gebracht. Er ist nicht der größte Lyriker, er ist nicht der größte Prosaschreiber, habe ich zu Gambetti gesagt, und seine Theaterstücke sind gegen die Stücke Shakespeares beispielsweise so gegeinander zu stellen, wie ein hochgewachsener Schweizer Sennenhund gegen einen verkümmerten Frankfurter Vorstadtdackel. Faust, hatte ich zu Gambetti gesagt, was für ein Größenwahnsinn! Der total missglückte Vesuch des schreibenden Größenwahnsinnigen, hatte ich zu Gambetti gesagt, dem die ganze Welt in seinen Frankfurter Kopf gestiegen ist. Goethe, der größenwahnsinnige Frankfurter und Weimarianer, der größenwahnsinnige Großbürger auf dem Frauenplan. Goethe, der Kopfverdreher der Deutschen, der sie jetzt schon hundertfünfzig Jahre auf dem Gewissen hat und zum Narren hält. Goethe ist der Totengräber des deutschen Geistes, habe ich zu Gambetti gesagt. Wenn wir ihm Voltaire, Descartes, Pascal entgegensetzen zum Beispiel, habe ich zu Gambetti gesagt, Kant, aber natürlich auch Shakespeare, ist Goethe erschreckend klein. Dichterfürst, was für ein lächerlicher, dazu aber grunddeutscher Begriff, hatte ich zu Gambetti gesagt." (aus: "Auslöschung. Ein Zerfall" von Thomas Bernhard, 1986)
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 1. Jan 2020 22:31

Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte, so soll er aussehen, der Mann auf den ich warte.
Ein bißchen Mut, ein bißchen Geist – wenn ich nur wüsste, wo er wohnt und wie er heißt.
- France Gall

;)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Shub-Niggurath
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Beitrag von Shub-Niggurath » 1. Jan 2020 22:32

Dabei gibt es von France Gall doch auch gute Tracks. ;)

Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

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Shub-Niggurath
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Beitrag von Shub-Niggurath » 6. Jan 2020 23:33

„Gefühle sind die niedrigste Form des Bewusstseins. Emotionale Handlungen sind die beschränkendsten, einengendsten, gefährlichsten Verhaltensformen.
Die romantische Lyrik und Dichtung der letzten 200 Jahre hat uns recht blind gemacht für die Tatsache, dass Emotionen eine aktive und schädliche Form des Stumpfsinns sind.
Jeder Bauer kann dir das sagen. Nimm dich in acht vor dem emotionalen Menschen. Er ist ein taumelnder Irrer. Emotionen enstehen durch biochemische Sekretionen im Körper, um in Momenten der Gefahr zu helfen. Ein emotionaler Mensch ist ein blinder, verwirrter Wahnsinniger. Emotionen sind suchtbildend, narkotisch und verdummend.
(…)
Alle Emotionen beruhen auf Furcht. Wie ein Alkoholiker oder Morphinist flieht der furchtsame Mensch am liebsten in die Aktivität:
Befehlend, rivalisierend, strafend, angreifend, rebellierend, sich beklagend, demütigend, sich unterwerfend, besänftigend, zustimmend, schmeichelnd, lobhudelnd, gebend.
(…)
Die psychedelische Entsprechung: Der einzige Zustand, in dem wir lernen, harmonisieren, wachsen, verschmelzen, uns vereinigen, verstehen können, ist der Zustand ohne Emotion. Er wird Seligkeit oder Ekstase genannt, erreicht durch die Konzentration der Emotionen.
Stimmungen wie Leid und Freude begleiten die Emotionen. Wie ein Morphinist, der gerade seine Spritze bekommen hat, oder wie ein Alkoholiker mit der Flasche in der Hand fühlt sich der emotionale Mensch wohl, wenn er gefühlsmäßig gewonnen hat, d.h. jemanden geschlagen hat oder geschlagen worden ist. In einem Wettkampf gesiegt hat. Sich vollgefressen hat beim Menschengrapschen. Bewußte Liebe ist keine Emotion; sie ist heiteres Verschmelzen mit dir selbst, mit anderen Menschen, anderen Formen der Energie. Liebe kann im emotionalen Zustand nicht existieren.“ (Timothy Leary)
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 6. Jan 2020 23:57

Zu mir sagte mal jemand, mein Motto ist:
"Sterben und Sterben lassen". Das meinte er wirklich ernst und hat eine Kleinigkeit verwechselt.

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