zum weltvegantag sind allerlei artikel erschienen... die meisten ganz nett, einige allerdings auch gewohnt dämlich
Veganer sind ein Problem. Das klingt erst mal kaltherzig, ist aber nicht so gemeint!
Die wachsende Gruppe der Veganer, die sich auch dank Vertretern wie dem veganen Kochbuch-Papst Attila Hildmann längst nicht mehr in der Körnerfresser-Leinsack-Ecke verstecken muss, ist allerdings ein Problem für ihre nicht-veganen Mitmenschen. Wenn zum Beispiel ein Allesfresser einen Veganer zum Kaffeetrinken einlädt, wird ihm sein eigenes, unreflektiertes und askesefreies Genussverhalten wie ein Spiegel vors Gesicht gehalten („Milch oder Zucker? Oups, Haferdrink ist grade, ähm, aus. Und ach so: Im Schokokuchen ist ein Ei drin.“).
Dieser Aufwand, wenn er schlicht mit ihnen die Mittagspause genießen möchte und dafür zwei Kilometer die Straße zu irgendeiner veganen In-Bude schlappen muss.
Ich bin bequem, klar, aber ganz ehrlich: keine halben Sachen! Wenn man sich statt des Schnitzels vom Schwein eines aus Soja auf den Grill legt und das Ei in Omas Apfelkuchenrezept durch eine halbe Banane ersetzt, ist das doch ein Akt der Verzweiflung. So, als ob man nicht richtig loslassen kann.
Mit dieser ewigen Ersatzeritis – da gibt es übrigens seitenweise Tipps im Netz - wird man auf Dauer kein echter Veganer, weil man doch bei jedem Essen, das natürlich nicht mehr genau so schmeckt wie vorher, das Gefühl hat, auf etwas zu verzichten.
https://www.handelsblatt.com/arts_und_s ... 76414.html