öko-soziale Unternehmerin

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Vampy
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Re: öko-soziale Unternehmerin

Beitrag von Vampy » 6. Mai 2013 19:09

ich find das ja total okay so wie sie das macht; und gute produktionsbedingungen und rohstoffe sind eben teuer. ich finde halt, man sollte auch ehrlich sagen; dass da eben nicht bloß ein produkt verkauft wird, sondern auch ein gutes gefühl; und dass damit entsprechend geworben wird. das was hier "engangement" genannt wird, macht so ziemlich jedes unternehmen (wenn auch wahrscheinlich weniger); zb indem spendengutscheine bei ein herz für kinder in die kamera gehalten werden, der regenwald mit bier gerettet wird usw.

@kim
wären sie mit sicherheit, und?
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 6. Mai 2013 19:56

Vampy hat geschrieben:normalerweise würde niemand für n tshirt so viel geld ausgeben. wenn man sich damit ne heile welt kaufen kann aber schon.
darauf bezog sich das. unter anderen Umständen müßte man als Käufer evtl. auch nicht so viel Geld ausgeben.
.... Und sonst so?

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 7. Mai 2013 06:50

@ Vampy:

das mit dem "man kauft ein gutes Gefühl ein" verstehe ich nicht so ganz. Seit ich die Sendung:

"Hauptsache billig" bzw. "Günstiger um jeden Preis" gesehen habe: http://www.swr.de/betrifft/billig-dumpi ... 0/1fb5h4b/

Kann ich nicht mehr guten Gefühls bspw. im "Lidl" einkaufen gehen. Die Schnäppchen die man da sieht und sucht - die sind unter unguten Bedingungen hergestellt. Allerdings sind da natürlich nicht nur die Arbeitgeber "schuld", sondern das gesamte politische System im entspr. Land, das sowas zulässt, vielleicht auch keine andere Möglichkeit dafür sieht oder es schlicht so will.

Wenn man von Schnäppchen spricht, sollte man bedenken, was hinter einem Schnäppchen steckt. Meine Mittel und Möglichkeiten sind auch stark eingeschränkt - aber auch ich möchte meinen Beitrag leisten - denn Käufer-Verhalten steuert Verkäufer-Verhalten!

Und es ist für mich okay geworden, im Bio-Laden etwas mehr auszugeben oder im Discounter für ein Bio-Produkt mal etwas mehr zu zahlen, auch um diese Tendenz zu unterstützen, um die Bio-Anbieter zu unterstützen ....und zu stärken.

Jede,r kann ein steter Tropfen sein, um den Stein zu höhlen.

Schon der Anblick von außen einer (Auto-) Kunden-Schlange / - Andrang bei Mc D* bereitet mir ein schlechtes Gefühl, wenn ich allein schon den Plastikmüll sehe, der schon nach Minuten im Abfall landet, während mein Gefühl in einem Bioladen anders ist. Und schwarze Schafe gibt es überall, das ist mir auch klar.

Ich sehe nichts Schlechtes darin, etwas zu kaufen, bei dem ich ein gutes Gefühl habe, denn ich bin als Mensch mit im Umwelt-Kreislauf drin um den es im Umweltschutz geht.

Bin aber auch noch dabei, die Botschaft aus dem Video mit den Zeichnungen (betrifft Kapitalismus) aufzudröseln ("First as tragedy, than as Farce").

LG, Wunderblümchen
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 7. Mai 2013 07:22

Martin hat geschrieben:Wenn die Postings in ihrem (manomamas) Blog den Tatsachen entsprechen, verdient die Frau meinen Respekt für ihren Mut und ihr Engagement - du magst das anders sehen, Akayi.
Ja, natürlich sehe ich das anders und das habe ich auch begründet. Erkläre mir doch, wo der Unterschied liegt. Warum verdient der Berufswechsel meines Nachbarn keinen Respekt, aber diese Frau verdient ihn? Nicht, dass du das explizit ausgesagt hättest, aber ich verstehe die Diskrepanz nicht so gut.
Martin hat geschrieben:Lest einfach ein wenig in ihrem Blog; insb. die ältesten Postings erklären, warum und wie sie ihre Firma gegründet hat.
Solche "les erstmal" Beiträge ohne ein Argument finde ich ja immer eine problematische Gesprächsführung. Weiter oben hattest du dich bezüglich Werbung noch mit "pff" geäußert, jetzt hast du damit kein Problem mehr und wünschst dir noch, dass ich mir ihre Werbung - und wenig mehr ist der Blog nicht - reinziehe (was ich natürlich so oder so gemacht habe ;) )
Wunderblümchen hat geschrieben: Ihr einziger Job ist es, für sich selbst zu sorgen, aber mit Verlaub, nicht dafür, für anderen einen Arbeitsplatz zu schaffen, vorzugsweise für Personen, die erschwerte Bedingungen haben ( Kinder (..), Alter, Sprache.....). Es ist auch nicht ihr Job, mit 100% Öko-Produkten zu handeln - aber sie tut es.
Doch, natürlich ist das ihr Job. Unternehmen funktionieren nur indem andere Leute arbeiten, und jemand anderes den Profit abschöpft um ihn für den eigenen Konsum, sowie Reinvestitionen zu benutzen. Wenn man "Unternehmer" sein möcht ist ganz genau das ihr Job. Damit verdient sie Geld. Wie kommst du darauf, dass wäre nicht ihr Job?
Wunderblümchen hat geschrieben:Ich lese gerade hier auf ihrem Blog: "Ich gebs auf", das war 2011 http://www.manomama.de/blog/category/gruenderzeit/
Viel Ehrenamt hat sie wohl auch geleistet ..auch ohne Gehalt usw.
Sorry, aber daraus geht hervor dass sie im besten Fall naiv ist, doof würde es wohl besser treffen. Nicht recherchieren, aber sich dann darüber aufregen, dass es eben nicht mal eben so Geldgeschenke von Banken und vom Staat gibt. Tolle "Unternehmerin". Und ziemlich verantwortungslos denjenigen gegenüber, denen sie da noch etwas versprochen hat. Eines noch: Das Ehrenamt haben laut diesem Beitrag andere für sie geleistet, und dass ist der Dank? Dass sie noch nochtmal darüber Bescheid weiß ob ihre Firma föderungswürdig ist, aber trotzdem zum Termin dackeln um dann einen entäuschten Blogbeitrag zu schreiben?
Wunderblümchen hat geschrieben:Würde sie für sich selbst ehrenamtlich arbeiten, dann würde sie z.B. keine Arbeitsplätze schaffen können.
Nö, aber die würden dann durch die Organisation geschaffen, die sie selbst unterstützt. Wie gesagt: vermutlich wäre das effektiver gewesen. Sonderlich viel Plan hatte sie ja laut ihren Blogeinträgen nicht. Da wäre es besser gewesen sich auf etwas zu konzentrieren was sie vermutlich besser kann, nämlich Werbung machen.
Wunderblümchen hat geschrieben:Und irgendwie Werbung muss sie ja machen, um auf ihr Unternehmen aufmerksam machen zu können. Ja, das Unternehmen lebt dann vom verkaufen.
Das war ja auch Martins Punkt, dass er Werbung nicht so toll findet und nicht meiner.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 7. Mai 2013 07:29

Wunderblümchen hat geschrieben:Wenn man von Schnäppchen spricht, sollte man bedenken, was hinter einem Schnäppchen steckt. Meine Mittel und Möglichkeiten sind auch stark eingeschränkt - aber auch ich möchte meinen Beitrag leisten - denn Käufer-Verhalten steuert Verkäufer-Verhalten!
Das ist ein Trugschluss. Als Konsument bist du die Abhängig von Produktion, die unabhängig von deinem Willen stattfindet und ganz anderen Zwecken folgt, als du selbst. Steuern kannst du da gar nichts, das hieße nämlich dass System auf den Kopf zu stellen. Du bist immer die abhängige Variable die mit dem wenigen Geld, dass man dir zubilligt keinen Einfluss nehmen kann.
Wunderblümchen hat geschrieben:Ich sehe nichts Schlechtes darin, etwas zu kaufen, bei dem ich ein gutes Gefühl habe, denn ich bin als Mensch mit im Umwelt-Kreislauf drin um den es im Umweltschutz geht.
Das Problem liegt darin, dass man statt die Dinge grundlegend zu ändern und vernünftig einzurichten sich eben damit begnügt sich selbst beim Konsum gut zu fühlen. Man tritt also hinter die eigenen Möglichkeiten etwas zu verbessern zurück und zieht daraus noch einen Lustgewinn. Das ist eigentlich absurd.
Wunderblümchen hat geschrieben:Bin aber auch noch dabei, die Botschaft aus dem Video mit den Zeichnungen (betrifft Kapitalismus) aufzudröseln ("First as tragedy, than as Farce").
Wäre natürlich schön, wenn es das auch auf Deutsch gäbe.
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Kim Sun Woo
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Re: öko-soziale Unternehmerin

Beitrag von Kim Sun Woo » 7. Mai 2013 12:45

ich möchte nochmal deutlich betonen, daß nicht jeder diese Sache so wie Akayi sieht.
.... Und sonst so?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 7. Mai 2013 13:02

Ja, die Frage ist nur warum.
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 7. Mai 2013 14:21

@ Kim: ok :D


Ich versuche nur gerade die Haltung von Akayi und zum Teil wohl auch Vampy zu verstehen.

@ Akayi: mal dein ausführliches Eingehen auf u.a. meine Antwort auf später verschoben und
@ vampy: meint ihr mit gutem Gefühl einkaufen, dass lediglich das Gewissen beruhigt wird, im Sinne von, man denkt mit ein paar Euro mehr für eine gute Sache beim Einkauf, dass man sich dann aus der Affäre ziehen kann und sozusagen nichts mehr tun braucht bzw. es anderen, bspw. Umweltorganisationen überlassen kann, etwas zu tun??????

Das auch im Sinne von Akayi, dass trotz allem, und wenn es auch Bio ist, immer weiter und weiter produziert würde, im Sinne von zuviel bzw. Überproduktion und produzieren lassen in anderen Ländern zu schlechten Bedingungen?

Die schlechten Bedingungen würden ja wegfallen, je mehr man sich auf die Projekte konzentrieren würde, die Missstände versuchen entgegenzuwirken, bzw. abzubauen. Die Preise in einem Bioladen würden sinken, je mehr Leute dort einkaufen würden ....

Der Handel ist eine grundlegende Tätigkeit, mit dem die Menschen sich seid sehr lange ihr Dach über den Kopf, ihre Ernährung gesichert haben, unter anderem.

Tatsache ist auch, dass jede,r von jede,m lebt! Bei allem! Weshalb das "wie" entscheidend ist, und auch das "was".

Außer man wird Selbstversorger,in - auch nicht schlecht. Fände ich gut ...ich müsste irgendwie einen Anfang finden. Und ok - ja, statt nur gut einzukaufen, könnten die Leute noch definitv sehr viel mehr machen. Irgendwie und im Rahmen ihrer Kräfte, Grenzen und Möglichkeiten.

Vermutlich sind viele noch viel zu wenig aufgeklärt.

Liebe Grüße, Wunderblümchen
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 7. Mai 2013 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 7. Mai 2013 14:46

Akayi hat geschrieben:
Wunderblümchen hat geschrieben:Wenn man von Schnäppchen spricht, sollte man bedenken, was hinter einem Schnäppchen steckt. Meine Mittel und Möglichkeiten sind auch stark eingeschränkt - aber auch ich möchte meinen Beitrag leisten - denn Käufer-Verhalten steuert Verkäufer-Verhalten!
Das ist ein Trugschluss. Als Konsument bist du die Abhängig von Produktion, die unabhängig von deinem Willen stattfindet und ganz anderen Zwecken folgt, als du selbst. Steuern kannst du da gar nichts, das hieße nämlich dass System auf den Kopf zu stellen. Du bist immer die abhängige Variable die mit dem wenigen Geld, dass man dir zubilligt keinen Einfluss nehmen kann.
Akayi, das ist quatsch was du schreibst ;)

Klar kann man als einzelne Person nicht übermäßig viel erreichen, aber es ist besser wie nichts.

Beispiel:
Kaufe ich jeden Tag mein Schnitzel, wird ein Schwein im Jahr nur wegen mir gehalten, gemästet und geschlachtet.
Kaufe ich jeden Tag stattdessen einen Brokkoli, dann wird dieser angebaut und ein Gemüßebauer unterstützt.
Kaufe ich jeden Tag einen Bio-Brokkoli beim Bauern neben an, wird mein "Nachbar" unterstützt, das Geld bleibt in der Region, die Umwelt wird nur minimals belastet, es werden keine Pestizide gesprüht.

Bitte das Beispiel als Beispiel sehen und nicht als realen Fall, natürlich ist es stark vereinfacht.
Und natürlich kann ein einzelner Konsument nicht viel bewegen. Aber lieber wenig, als garnichts.

Lieber wird die Hose 45 km (ja, so nah wäre das für mich ;) ) von mir entfernt Produziert zu einem fairen Lohn, unter guten Bedingungen, aus Biologisch angebauten Materialien und ich zahle dafür etwas mehr, statt eine andere Art der Produktherstellung zu unterstützen.

Die Fima kenne ich schon länger und ich werde mir meine nächste Jeans sicher dort kaufen. Nur kann das noch etwas dauern, da ich drei stück besitze und die halte bei mir einfach recht lange, weil ich sie trage bies sie außeinander fallen.

Gruß
Splendidus
Ich bin kein Veganer.

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Beitrag von Martin » 7. Mai 2013 17:32

Akayi hat geschrieben:Solche "les erstmal" Beiträge ohne ein Argument finde ich ja immer eine problematische Gesprächsführung. Weiter oben hattest du dich bezüglich Werbung noch mit "pff" geäußert, jetzt hast du damit kein Problem mehr und wünschst dir noch, dass ich mir ihre Werbung - und wenig mehr ist der Blog nicht - reinziehe (was ich natürlich so oder so gemacht habe ;) )
Das "Lest einfach ein wenig in ihrem Blog" (Plural!) bezog sich nicht auf dich, Akayi (du hast deine Meinung ja schon gebildet), sondern war an andere Forenbenutzer gerichtet, damit sie sich selbst ein Bild machen können. Als Werbung sehe ich ihren Blog übrigens keineswegs.


Um deine Frage zu beantworten: zwischen jemandem, der vom abhängigen Angestelltenverhältnis A in ein Angestelltenverhältnis B wechselt, und jemandem, der sein Angestelltenverhältnis für eine unsichere, im Prinzip naive, finanziell riskante Selbständigkeit kündigt, sehe ich einen deutlichen Unterschied. Das meinte ich mit Mut.


Stimme ansonsten Splendidus' letztem Posting zu, was die Einflussmöglichkeiten einzelner Menschen angeht. Nur eine Frage noch:
Akayi hat geschrieben:Das Problem liegt darin, dass man statt die Dinge grundlegend zu ändern und vernünftig einzurichten sich eben damit begnügt sich selbst beim Konsum gut zu fühlen. Man tritt also hinter die eigenen Möglichkeiten etwas zu verbessern zurück und zieht daraus noch einen Lustgewinn. Das ist eigentlich absurd.
Welches wären deiner Ansicht nach eigene Möglichkeiten, um etwas zu verbessern?
»Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wenig braucht.« - Niko Paech

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