Seite 2 von 4

Verfasst: 29. Nov 2017 10:19
von Rosiel
somebody hat geschrieben: Landwirtschaft ohne chemische Keulen funktioniert meines Wissens nicht mehr.
So und da frage ich mich, wie kann es sein, dass bei Bio Anbau überhaupt etwas wächst. Bzw. Länder, die lange nicht gespritzt haben, nicht verhungert sind.

Verfasst: 29. Nov 2017 12:23
von somebody
Rosiel, vielen Dank für Deinen sehr guten Einwand.

Bei meiner leider verallgemeinernden Aussage ging ich von vielerorts durch intensive Landwirtschaft und Chemieeinsatz möglicherweise bereits irreparabel geschädigtem Ökosystem aus.

Bitte, wie beurteilst Du folgende Aussage?

Auf einem Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche funktioniert ökologische Landwirtschaft in der Praxis. Auf einem weiteren Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche sollte unkompliziert Umstellung auf ökologische Landwirtschaft möglich sein. Für einen mutmasslich leider grossen Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche erscheint wegen geschädigtem Ökosystem Umstellung auf ökologische Landwirtschaft langwierig und möglicherweise aufwendig oder unwirtschaftlich bzw praktisch nicht möglich.

Worauf ich hinaus möchte:

Der sachlich anzustrebende Verzicht auf sogenannte Schädlings-/Unkrautbekämpfungsmittel in der Landwirtschaft kann meines Wissens nicht ohne vorübergehend oder möglicherweise dauerhaft niedrigeren Ertrag erreicht werden.

Kann ökologische Landwirtschaft mit konventioneller Landwirtschaft vergleichbaren Ertrag erwirtschaften?


Editiert, 14:26 Uhr.

Verfasst: 29. Nov 2017 15:35
von illith
ich lese häufig die Kritik, dass einige in der Biolandwirtschaft verwendeten alternativen teils noch problematischer seien...? (irgendwas mit Kupfer zB)

Verfasst: 29. Nov 2017 17:13
von somebody
illith, ja, Bio ist leider nicht zwangsläufig ohne Schadstoffe.

Kupfer & Bio Winzer:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 61227.html


@topic

Hr Schmidt nimmt seine FB Seite wg negativen Kommentaren vom Netz:
http://meedia.de/2017/11/29/wegen-glyph ... bschalten/

Verfasst: 29. Nov 2017 18:45
von somebody

Verfasst: 29. Nov 2017 19:45
von gemüse
Rosiel hat geschrieben:Glyphosat ist auch so ein Neonicotinoid, oder?
Nein, Neonicotinoide sind Insektizide. Glyphosat hingegen ist ein Pflanzenbekämpfungsmittel. Dummerweise wirkt es gegen alle Grünpflanzen, denen keine Glyphosat-Resistenz eingebaut wurde oder die keine entwickelt haben.

Ob die heutige Weltbevölkerung ohne wie auch immer geartete Unkrautvernichtungsmittel ernährt werden könnte, frage ich mich auch schon länger. Kennt da jemand entsprechende Untersuchungen?

Verfasst: 30. Nov 2017 09:08
von RoadOfBones
Ich habe mal das Buch
Food Crash - Wir ernähren uns ökologisch oder gar nicht mehr von Felix zu Löwenstein gelesen,
Sehr interessant - kann ich jedem nur empfehlen. Ebenso das "Omnivoren Dilemma"
Außerdem kenne ich einige Bio-Bauern - die Biofelder in der Nähe meines Hauses erkennt man meist an den fehlenden Traktorspuren...

Die landwirtschaftliche Ertragsdruck basiert, wie ihr euch denken könnt, hauptsächlich auf der Ressourcenverschwendung in der Massentierhaltung. Hier werden große Teile der angebauten Pflanzen verfüttert.
Mit einer Reduktion der Massentierhaltung könnte man das alles gut in den Griff bekommen.
Außerdem denke ich, wenn mehr auf eine nachhaltigere Landwirtschaft umgestellt wird, dann wird es auch neue Methoden, Erfindungen und Ideen geben, wie man diese optimieren kann. Sicher kann der Bio-Anbau viel erreichen - steht viel offenbarendes in dem Buch - nur glaubt das keiner.
Bio steckt immer noch in der Ecke "kleine Äpfel", "Mini-Salat mit Blattläusen" etc - und das ist halt Schnee von gestern.
Außerdem würde die arbeitsintensivere Landwirtschaft zu mehr Beschäftigung führen.

Verfasst: 30. Nov 2017 09:15
von Obilan
Es würde ja auch schon helfen wenn jeder für sich produziert. Gestern im Radio wurden 20% für den Export genannt. Kann man ja reduzieren und nur für uns anbauen.

Verfasst: 30. Nov 2017 09:51
von Akayi
Da fehlen einem die Worte...

Verfasst: 30. Nov 2017 11:01
von Rosiel
Naja, wir exportieren ja nicht, weil andere Länder zu wenig zu essen haben.