Waschbeutel gegen Mikroplastik

Save the World?
Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Waschbeutel gegen Mikroplastik

Beitrag von Vampy » 19. Dez 2018 19:22

Inzwischen wächst aber das Bewusstsein für Mikroplastik. Eine Quelle davon, – bisher noch unbeachtet – steht bei jedem von uns zu Hause: die Waschmaschine. Bei der Wäsche lösen sich Kleinstpartikel aus Stoffen mit Plastikanteil, wie Acryl und Polyester, und gelangen ins Abwasser. Dies ist besonders bei Outdoor-Kleidung, wie Softshelljacken und Fleece-Pullis der Fall. Und überraschend: Socken.

Viel Aufwand für den guten Zweck

„In Zusammenarbeit mit Forschern und Experten haben wir ein geeignetes Gewebe entwickelt und das Funktionsprinzip patentieren lassen“, verraten die Gründer Oliver Spies und Alexander Nolte. Beide sind leidenschaftliche Surfer und haben bereits vor Jahren Langbrett mitbegründet – eine Interessengemeinschaft aus Surfern, Skatern und Kreativen mit dem Ziel, nachhaltige Kleidung für den Surf- und Outdoorsport zu entwickeln. „In unseren Läden wollen wir nur anbieten, was ethisch vertretbar ist“, sagen die Macher. „Als uns vor zwei Jahren bewusst wurde, dass Mikroplastik auch aus Kleidung kommt, war uns klar: Eine Lösung muss her.“ So entstand die Idee für den Waschbeutel.

Hergestellt wird das Netz aus recycelbaren Polymerfäden. Die extrem dünnen Fäden werden dann so feinmaschig verwoben, dass die kleinsten bisher entdeckten Mikroplastikpartikel beim Waschen nicht mehr hindurchpassen. Der Rest funktioniert ganz einfach: T-Shirts, Socken, Jacken in den Beutel stecken und zusammen mit anderer Wäsche waschen. Nach der Wäsche dann die Kleidung herausnehmen und das Mikroplastik mit der Hand entfernen. Die Oberflächenstruktur des Netzes macht dies leichter als gedacht. „Wegen des Rückspül-Effekts beim Waschen, sammeln sich die Partikel automatisch in den Ecken.“ Dort können sie dann vorsichtig entfernt werden – ohne Wasser, selbstverständlich. Da das Plastik so mikroskopisch klein ist, kann es mehrere Waschgänge dauern, bis die Verunreinigung sichtbar wird – jedes Mal den Beutel zu entleeren ist also nicht notwendig.

Großer Aufwand und viele Herausforderungen, um ein Problem anzugehen, das nach dem Herauswaschen noch nicht gelöst ist. Denn, was bei der Entsorgung mit dem Mikroplastik passiert, ist nicht zu beeinflussen. So könnte es über Deponien wieder ins Wasser gelangen. Spies und Nolte bieten zwar bereits einen Sammelbehälter für die Rückstände an, wollen aber auch weitreichendere Lösungen finden, wie die Verwendung des Materials in Duschwänden.
https://enorm-magazin.de/ein-waschbeute ... kroplastik

undas ist der guppy: https://www.waschbaer.de/shop/guppyfrie ... stik-34201

29,95€ ist ein ganz schön stolzer preis; überlege aber, welche meiner schwester und meiner mutter (die lieberweise immer noch meine wäsche macht) zu schenken. ich hab verdammt viele fleece-sachen und meine laufklamotten dürften auch einiges an mikroplastik haben.
bin aber etwas skeptisch ob das wirklich so funktioniert - das problem, dass das zeug wenn nicht im wasser dann halt auf der deponie landet, wird in dem bericht ja schon angesprochen. aber wird der meiste müll nicht eh verbrannt?
Think, before you speak - google, before you post!

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24889
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 19. Dez 2018 20:14

Vampy, sind Dir unabhängige Tests bekannt?

Kritische Kommentare von Anwendern geben IMO zu denken.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
slartibartfaß
★FoodPornStar★
Beiträge: 11300
Registriert: 09.05.2013

Beitrag von slartibartfaß » 19. Dez 2018 20:28

möglicherweise wäre es auch eine Alternative, keine Plastik-Wäsche mehr zu kaufen?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 19. Dez 2018 20:51

nein
Think, before you speak - google, before you post!

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24889
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 19. Dez 2018 20:53

Wirksamer Filter für Mikroplastik am Abfluß der Waschmaschine könnte IMO effektiv sein.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70106
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 19. Dez 2018 20:57

gibt's sowas denn schon?
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24889
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 19. Dez 2018 21:22

illith, gute Frage. Habe ich noch nicht gesehen, suchte allerdings noch nicht danach. Wirksam wäre feines Filter. Wg niedrigerer Abfliessgeschwindigkeit ist vermutlich Workaround erforderlich, zB Ausgleichsbehälter.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 19. Dez 2018 21:52

und wahrscheinlich wäre dann trotzdem ständig verstopft. bevor man an der waschmaschine rumbastelt, ist es doch viel einfacher, einfach nen beutel zu nehmen.

frage mich nur ob die wäsche wirklich sauber wird, wenn das netz so engmaschig ist. grad wenns sportklamotten betrifft sollten die ja gut durchgespült werden.
Think, before you speak - google, before you post!

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24889
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 19. Dez 2018 22:43

Bzgl der Waschbeutel wären objektive Tests interessant, da offene Fragen:

1. Effektivität zur Verminderung von Mikroplastik im Abwasser?

2. Effektivität der Wäschereinigung?

3. Nutzungsdauer der Waschbeutel?
Suche Signatur.

Benutzeravatar
Cerry
Beiträge: 18
Registriert: 09.11.2018
Wohnort: Südbaden

Beitrag von Cerry » 21. Dez 2018 17:17

slartibartfaß hat geschrieben:möglicherweise wäre es auch eine Alternative, keine Plastik-Wäsche mehr zu kaufen?
Hallo,

das war auch mein Gedanke zum Thema.

Finde es zudem seltsam, einen Sack gegen Mikroplastik zu verwenden, der selbst aus Kunststoff besteht. Und die Firmen, welche "Plastik-Kleidung" in großen Mengen herstellen, verursachen bei der Herstellung wahrscheinlich 1000x so viel Mikroplastik für die Umwelt. Da würde das Vermeiden solcher Kleidung der Umwelt sicher mehr bringen, (mal abgesehen der eigenen Haut) als das Nutzen so eines Kunststoff-Wäschebeutels.

Und was passiert damit, sollte er kaputt sein? Oder der Reißverschluss und der Beutel damit nicht mehr nutzbar?

Die Flusen, Haare, Fasern und das Mikroplastik, was alles im Beutel bleibt, das bleibt dann nach dem Waschen an der Kleidung zurück? Durch den Beutel ist das Mikroplastik ja nicht "weg" sondern landet einfach nur nicht im Wasser der Waschmaschine. Da ist es trotzdem, sei es das es in oder an der Kleidung haften bleibt, oder im Beutel, oder wo auch immer. Der Beutel ändert aber nichts daran, dass das Mikroplastik da ist und es gelangt dann nur auf anderem Weg in die Umwelt.

Die Firma selbst gibt auf der Webseite zu, das der Einband des Beutels selbst einige wenige Fasern beim Waschen verlieren könnte.

Läuft darauf hinaus, das man Plastik-Kleidung kauft, die schon bei der Herstellung der Umwelt schadet; Und meint ein Kunststoff-Beutel, der an sich selbst beim Waschen Fasern verlieren könnte, (mal unabhängig der Menge, aber durch die Nutzung des Beutels will man doch das vermeiden, nicht nur reduzieren!?) würde das Nutzen von Plastik-Kleidung weniger schlimm machen.

LG Cerry.

Antworten