Wie viel Rind pro Liter MIlch?

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muesli4life
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Wie viel Rind pro Liter MIlch?

Beitrag von muesli4life » 24. Jun 2019 10:39

Hallo allerseits!

Auf Käse und Butter verzichte ich bisher nicht. Ich ersetze zwar vielleicht eine Portion Butter pro Tag durch Hummus, aber das schmeckt halt total anders, lässt sich zum Beispiel für meinen Geschmack nicht gut mit süßen Brotaufstrichen kombinieren. Käse ist für mich auch schwierig zu ersetzen, zumal dabei noch "soziale Kräfte" auftreten, wenn ich eine Mahlzeit mit anderen teile.

Jetzt möchte ich gern eine bessere Entscheidungsgrundlage.

Für's erste will ich die Frage auf Kuhmilch beschränken, um die Beantwortung zu erleichtern. Kuhmilch kommt aus Kühen. Wer also Milch will, muss auch Rinder "produzieren". Und irgendwie auch wieder loswerden (auch die Männchen). Bei der Milchproduktion fällt insofern zwangsläufig Fleisch an, egal, ob ich das jetzt esse oder anders verwerte. [EDIT: Zur Klarstellung: Das finde ich schlecht, weil Fleischproduktion viele Nachteile hat.] Mal angenommen, ich wollte einen Liter Milch verwenden. Wie viel Fleisch wird dabei umgerechnet mindestens produziert?

Eine Suche in Internet, Forum und FAQ brachte mich bisher nicht weiter. Gibt es hier irgendwo schon eine Antwort? Ich bin bereit, selbst eine Überschlagsrechnung zu versuchen, aber das ist vielleicht nicht so leicht.

Grüße, Muesli
Zuletzt geändert von muesli4life am 24. Jun 2019 13:48, insgesamt 1-mal geändert.

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illith
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Beitrag von illith » 24. Jun 2019 11:24

das "Fleisch", das "produziert" wird, von dem du da sprichst, sind männliche Kälber, die ihren Müttern direkt nach der Geburt entrissen werden und zum Schlachter wandern. oder vor Ort erschlagen oder verdursten gelassen etc. das sind Kinder.
was genau willst du mit deiner - für mich echt zynischen - Rechnung denn jetzt genau bezwecken, also wie würdest du mit den Ergebnissen arbeiten wollen?

vlt mal zum Nachlesen:
https://shz.de/deutschland-welt/wirtsch ... 52261.html
https://m.spiegel.de/wirtschaft/service ... 29612.html
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Lee
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Beitrag von Lee » 24. Jun 2019 13:02

Vielleicht besteht die Hoffnung durch Milchprodukte nur zahlenmäßig wenig leid zu verursachen.
Find man kann zu gute halten, dass du dich generell damit beschäftigst und dir das nicht egal ist. Das find ich super :).

Ich dachte auch Veganismus ist viel zu extrem und nicht umsetzbar. Dann hab ich's ausprobiert und war kein Problem. Einfach mal probieren :).
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Beitrag von muesli4life » 24. Jun 2019 13:44

@Lee, Danke für die freundliche Begrüßung! :D

Ich bitte, zu beachten, dass ich "produziert" in Anführungsstrichen geschrieben habe. Ich hoffte, damit zu zeigen, dass mir klar ist, dass "Produktion" Tötung etc. bedeutet. War wohl nicht klar genug. Beachtet bitte meine Selbstvorstellung, die ich nochmal um die Klarstellung erweitert habe, dass ich so gut wie vegetarisch lebe.

@illith, Danke für die Links. Du fragst, was ich mit der Rechnung will. Ich will den Tatsachen ins Auge blicken. Ich will wissen, wie schuldig ich oder sonst jemand sich macht, wenn sie einen Liter Milch konsumiert. Ich will die Zahlen in Artikeln zum Thema sehen, genau solchen Artikeln, wie du sie verlinkt hast. Das wäre für mich (und vielleicht auch für andere) eine Entscheidungsgrundlage, ob und wie weit ich gehe, nicht nur Fleisch sondern auch Tiermilch größtenteils zu meiden.

Der nächste Schritt wäre die gleiche Rechnung für Eier, aber erst mal den ersten Schritt.

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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 24. Jun 2019 14:56

Das hat doch nichts mit Schuld zu tun. Oder mit: mehr oder weniger Schuld. Ich verstehe die Motivation dieser Rechnung nicht. Und ich verstehe mal wieder nicht, warum man aus veganer Ernährung eine Doktorarbeit machen muß. Um mich (mal wieder) selbst zu zitieren: es ist Veganismus- nicht Atomphysik.
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Beitrag von illith » 24. Jun 2019 15:00

aber würde es nicht reichen, wenn nur EIN Kalb von seiner Mutter getrennt und gewaltsam als Baby getötet würde? :/ und die jedes Jahr zwangsgeschwängerte Mutter, die wenn sie nicht mehr maximale Milchleistung bringen kann, ebenfalls im Alter von wenigen Jahren wegen Unwirtschaftlichkeit zum Schlachter geht?

könntest du dich theoretisch vor den Tiertransporter stellen, den verängstigten, zusammengepferchten Kälbern in die Augen gucken und sagen "tja, tut mir Leid, Jungs, aber Käse schmeckt mir halt einfach so gut"?
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Beitrag von Rosiel » 24. Jun 2019 16:06

Naja, aber im Transporter sind ja nur 3,78 Kälber und die Mutter (also pro Jahr ein Kalb und ich glaube, eine Kuh bleibt so 3 Jahre im Betrieb).

Müsli, wenn das deine Herangehensweise ist, lass es einfach ganz. Mit so wenig innerer Motivation wird das auf Dauer eh nichts. Dann wiegen die 4 Wochen vegetarisch den nachfolgenden Exzess auch nicht auf.

@Rest: war da nicht mal wo ein Artikel, dass Vegetarier "mehr Tiere auf dem Gewissen" haben als Fleischesser?

HansJ
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Beitrag von HansJ » 24. Jun 2019 16:22

Es wäre ohnehin schwierig zu messen. Was willst Du ansetzen? Leid pro Liter? Elend pro Kilo? Und wer legt die Grenzwerte fest?

Du bist ja offenbar schon an einem Punkt, wo Du erkennst: Das ist nicht in Ordnung, was da passiert. Und jetzt versuchst Du, Dir einen Maßstab zu konstruieren, anhand dessen Du messen möchtest, wieviel von "nicht in Ordnung" dann für Dich dann doch irgendwie ok ist. Merkste?
Zuletzt geändert von HansJ am 24. Jun 2019 16:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von illith » 24. Jun 2019 16:27

ja, das war anlässlich des neuen vegetarischen Ausschnitts von ich glaube Rügenwalder. der bestand hauptsächlich aus Eiern. und dafür sterben halt Legehennen und männliche Küken - u.U. mehr Individuen als bei Tierwurst.

(die Rechnung kann man natürlich auch etwas hinterfragen, da es demnach am 'ethischsten' wäre, Wale zu essen)

@edit: Hans hat sich dazwischengedrängelt, aber wahre Worte gesprochen. :)
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joli cœur
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Beitrag von joli cœur » 24. Jun 2019 16:31

muesli4life hat geschrieben:
24. Jun 2019 10:39
Jetzt möchte ich gern eine bessere Entscheidungsgrundlage.
Ja, sehr simpel: Wenn du keinen Alzheimer oder Altersdemenz willst, dann würdest du möglichst auf gesättigte Fettsäuren (GFS) verzichten und Milchfett ist da so eine größere Quelle von. Der Schwellenwert liegt evidenzbasiert so bei 20 g GFS am Tag.

Mal angenommen, ich wollte einen Liter Milch verwenden. Wie viel Fleisch wird dabei umgerechnet mindestens produziert?
Für einen Liter Milch braucht man mindestens eine Kuh. :D Wenn so eine Turbo-Milchkuh 60 (80? 100?) Liter Milch am Tag macht, braucht es für einen Millionen-Liter-Betrag an Milch pro Tag dementsprechend Kuh. Und dann kommen noch die Kälber per Kuh/Jahr jeweils dazu. Weil ohne schwanger die nix Milch.
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