Sind genmanipulierte Lebensmittel sicher?

Save the World?
Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 11. Mai 2010 16:10

pünktchen.av hat geschrieben:welche kaufkraft denn bitte? die leute haben kaum geld und entsprechend ist ihr stellenwert in einer orrdentlich funktionierenden marktwirtschaft.
klar, aber wenn man geld reinstecken könnte um sie konsumtauglicher zu machen, würde man das tun, wenn sich es rentieren würde.
mein bedürfnis nach flauschigem klopapier hat gesellschaftlich einen grösseren stellenwert als das eines durchschnittskongolesens nach einer warmen mahlzeit und zumindest bei uns in mitteleuropa finden das mindestens 95% der menschen scheinbar auch richtig so. das kommt ihrem bedürfnis nach weichem klopapier ja auch entgegen.
hmh. ich find das nicht richtig, aber ich denke schon, dass kaufkraft und bedürfnisorientierung vom prinzip her am effektivsten verteilen, bzw. dass es kein besseres grundprinzip gibt. so ähnlich wie die demokratie bezeichnet wird: "das am wenigsten schlechte regierungsprinzip, das wir haben", so sehe ich kapitalismus auch als "das am wenigsten schlechte verteilungsprinzip, das wir haben". ich glaub nicht, dass es da irgendwelche gesellschaftspolitischen heilmittel gibt. die natur ist - von natur aus - ungerecht, der mensch ist es auch, wir können nur versuchen, diese ungerechtigkeit zu minimieren.

onT: und genmanipulation?
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
pünktchen.av
Quoten-AVler
Beiträge: 1813
Registriert: 28.03.2008

Re: Sind genmanipulierte Lebensmittel sicher?

Beitrag von pünktchen.av » 12. Mai 2010 08:43

auch da schliess ich mich akayi an. ob irgendwelche gefahren vom anbau gentechnisch veränderter pflanzen und/oder den aus ihnen produzierten lebensmitteln ausgehen, muss man im einzelfall wissenschaftlich erforschen und kann man nicht anhand einer reaktionären natürlichkeitsideologie entscheiden. ich finde es allerdings erstaunlich, in welchem umfang in einem organ der chinesischen staatspropaganda inzwischen kritik geäussert werden darf. als ich die bejing rundschau das letzte mal in der hand gehabt hab, las die sich doch etwas anders.

zurück zum offtopic: es rentiert sich aber eben nicht, leute "konsumtauglich" zu machen, deshalb ist das verteilen von almosen eine aufgabe des staates, der dieser nur soweit nachkommt, als es zu sicherung von ruhe und ordnung nützlich erscheint. das als natürlich zu bezeichnen, ist ideologisch. unsere gesellschaftstrukturen sind menschengemachte kultur und als solche eben nicht natürlich. wären sie natürlich, würde es auch keinen sinn machen, wie du von "ungerechtigkeit" zu reden oder diese gar minimieren zu wollen.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

-> antivegan-blog <-

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 12. Mai 2010 21:09

pünktchen.av hat geschrieben:auch da schliess ich mich akayi an. ob irgendwelche gefahren vom anbau gentechnisch veränderter pflanzen und/oder den aus ihnen produzierten lebensmitteln ausgehen, muss man im einzelfall wissenschaftlich erforschen und kann man nicht anhand einer reaktionären natürlichkeitsideologie entscheiden.
hmh, also was mich wundert, ist dass so extrem dagegen vorgegangen wird, es aber auch genmanipulationen gibt wie bspsw. ein Gen wieder einbauen, dass während einer Zuchtlinie verloren gegangen ist - also ein Gen, das eigentlich von Natur aus in der Pflanze vorkommt. Meiner Meinung nach kommt es sehr auf die Manipulation an. Manipulationen, die zb. zu mehr Vitaminen oder mehr Ertrag führen, sehe ich eher unkritisch, problematisch könnten eingebaute Abwehrstoffe sein. Aber auch die haben Vorteile, zb. weniger Pestizidverbrauch (was ja auch der Natur zugute kommt).
zurück zum offtopic: es rentiert sich aber eben nicht, leute "konsumtauglich" zu machen,
warum gibts dann von BMW gesponserte Schulen in Afrika? ist doch reine Geldverschwendung.
deshalb ist das verteilen von almosen eine aufgabe des staates, der dieser nur soweit nachkommt, als es zu sicherung von ruhe und ordnung nützlich erscheint. das als natürlich zu bezeichnen, ist ideologisch. unsere gesellschaftstrukturen sind menschengemachte kultur und als solche eben nicht natürlich. wären sie natürlich, würde es auch keinen sinn machen, wie du von "ungerechtigkeit" zu reden oder diese gar minimieren zu wollen.
ist das nicht auch gewissermaßen ideologisch? wie unterscheidest du zwischen "natürlich" und "unnatürlich"? Der Mensch ist ja von Natur aus entstanden (=natürlich) und seine Aktionen entstehen daher (=natürlich), wo fängt "unnatürlich" an?
ich halte das beurteilen des menschen als egoistisch und berechnend für ideologisch. ich glaube, die meisten menschen sind soziale tiere, die zu einem gewissen teil gerne völlig uneigennützig handeln, wenn sie wissen, dass es etwas gutes tut.
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30363
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 12. Mai 2010 22:51

Kiara, wir haben doch jetzt festgestellt, dass es denen nicht um Menschen geht sondern um zwei Dinge: Die Arbeitskraft, und darauf aufbauend die Kaufkraft der Menschen. Nicht aber dir Menschen selbst, das sagst du ja selbst. Warum müssen die Menschen denn überhaupt etwas kaufen? (Das war ja die Ausgangsfrage) Weil man ihnen, das was sie brauchen - und je nachdem auch herstellen - vorenthält. Das ist doch der Kern der ganzen Geschichte. Und dann, nachdem wir festgestellt haben, dass es nicht um die Bedürfnisse der Menschen geht sagst du "Kaufkraftorientierung ist das beste mögliche Grundprinzip der Verteilung"? Obwohl es doch genau darum, also um Verteilung, nicht geht!

Warum BMW in Afrika Schulen baut? Wegen der guten Presse. Sicher nicht um da Käufer für den neuen 3er heranzuzüchten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
pünktchen.av
Quoten-AVler
Beiträge: 1813
Registriert: 28.03.2008

Beitrag von pünktchen.av » 12. Mai 2010 23:18

kiara hat geschrieben: ist das nicht auch gewissermaßen ideologisch? wie unterscheidest du zwischen "natürlich" und "unnatürlich"? Der Mensch ist ja von Natur aus entstanden (=natürlich) und seine Aktionen entstehen daher (=natürlich), wo fängt "unnatürlich" an?
ich halte das beurteilen des menschen als egoistisch und berechnend für ideologisch. ich glaube, die meisten menschen sind soziale tiere, die zu einem gewissen teil gerne völlig uneigennützig handeln, wenn sie wissen, dass es etwas gutes tut.
die grenze zwischen natur und kultur ist natürlich schwammig, und ausserdem ist kultur auch wiederum teil der natur. vielleicht kann man das grob so auf den punkt bringen: dass wir uns sozial verhalten, ist unsere natur. wie wir uns sozial verhalten, ist unsere kultur.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

-> antivegan-blog <-

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 13. Mai 2010 19:44

Akayi hat geschrieben:Kiara, wir haben doch jetzt festgestellt, dass es denen nicht um Menschen geht sondern um zwei Dinge: Die Arbeitskraft, und darauf aufbauend die Kaufkraft der Menschen. Nicht aber dir Menschen selbst, das sagst du ja selbst. Warum müssen die Menschen denn überhaupt etwas kaufen? (Das war ja die Ausgangsfrage) Weil man ihnen, das was sie brauchen - und je nachdem auch herstellen - vorenthält.
Nja, ich seh schon deinen Punkt, aber ich sehe nicht, dass alle Menschen freiwillig etwas herstellen, zb. der Bäcker bäckt einfach so, der Mehllieferant liefert einfach so Mehl und bekommt einfach so Benzin, die Benzinlieferanten fördern einfach so Öl, und kriegen zb. einfach so vom Bäcker das Brot. Also rein theoretisch wär das ja technisch möglich, aber ich glaube, wenn schon in einer 5-er WG Streit darüber entflammt, wer genug putzt, dann wird das in einer 6-Milliarden-Gesellschaft nicht funktionieren, dass alle gemeinnützig produzieren. Oder was hättest du für ein alternatives Konzept?
Warum BMW in Afrika Schulen baut? Wegen der guten Presse. Sicher nicht um da Käufer für den neuen 3er heranzuzüchten.
Das ist mir klar, aber ich wollte an dem Beispiel ausdrücken, dass Investitionen auch "menschenfreundlich" sein können, wenn sich dadurch der Profit erhöht. Leute kaufen ja auch Fairtrade oder sowas. Wenn Kapitalismus nur um Gewinnmaximierung gehen würde, dann wären diese beiden Beispiele doch ein Widerspruch dazu.
pünktchen.av hat geschrieben:wie wir uns sozial verhalten, ist unsere kultur.
ja, und du hast, so wie ich das verstanden hab, kapitalismus mit sozialisierung / kultur verglichen. so wie ich das sehe, ist aber in dem kapitalistischen system, das wir haben, deswegen zwangsläufig auch "moralisch gutes" dabei, da der mensch zwar zu einem signifikanten teil eigennützig orientiert ist, jedoch auch zu einem nicht zu vernachlässigenden teil altruistisch. wie gesagt, menschen möchten mit ihrem geld nicht nur sparsam umgehen, sondern auch es so ausgeben, dass es anderen uneigennützig zu gute kommt. das halte ich auch nicht für einen randeffekt, sondern doch schon recht bedeutsam.
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
pünktchen.av
Quoten-AVler
Beiträge: 1813
Registriert: 28.03.2008

Beitrag von pünktchen.av » 13. Mai 2010 21:57

mit der menschlichen natur kamst du, nicht ich:
kiara hat geschrieben: die natur ist - von natur aus - ungerecht, der mensch ist es auch, wir können nur versuchen, diese ungerechtigkeit zu minimieren.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

-> antivegan-blog <-

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 13. Mai 2010 22:31

pünktchen.av hat geschrieben:mit der menschlichen natur kamst du, nicht ich:
kiara hat geschrieben: die natur ist - von natur aus - ungerecht, der mensch ist es auch, wir können nur versuchen, diese ungerechtigkeit zu minimieren.
ja, ich kam damit, weil ich das für relevant bzw. essentiell halte. wogegen bzw. wofür spricht das jetzt, bzw. inwiefern ist das ein gegenargument?
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
pünktchen.av
Quoten-AVler
Beiträge: 1813
Registriert: 28.03.2008

Re: Sind genmanipulierte Lebensmittel sicher?

Beitrag von pünktchen.av » 13. Mai 2010 22:43

vergiss es, vermutlich hatte ich dich nur falsch verstanden.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

-> antivegan-blog <-


Antworten