E-Autos / Elektromobilität

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somebody
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Beitrag von somebody » 25. Mai 2022 23:22

Ja, bzgl Umwelt taugt der Index nichts & allgemein werden eher Minimalanforderungen gestellt.

Trotzdem, für Tesla ist der Rauswurf sehr peinlich.
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somebody
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dt Verbraucherzentralen verklagen Tesla

Beitrag von somebody » 19. Jul 2022 19:24

n-tv.de hat geschrieben:... Die Verbraucherschützer monieren Werbeaussagen des Unternehmens, die bei Käuferinnen und Käufern laut Verband den Eindruck erwecken könnten, dass der Erwerb eines Tesla den CO2-Ausstoß des Autoverkehrs insgesamt senke. In der Realität sei es aber so, dass der US-Konzern eingesparte Rechte zur CO2-Emission seiner eigenen Flotte an andere Autohersteller verkauft. ...
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Verbrauc ... 73498.html
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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 20. Jul 2022 10:12

Aber das ist doch der Sinn des Zertifikathandels, Status quo wurde festgestellt, dafür wird zu einem Preis CO2-Zertifikate ausgegeben. Die Zertifikate werden mit der Zeit weniger (mir persönlich zu langsam und unambitioniert) und teurer. Wer schneller kein CO2 ausstößt, wie z.B. ein reiner E-Auto-Hersteller, kann Zertifikate verkaufen. Was es für fortschrittliche Unternehmen etwas günstiger und für zu langsam reduzierende teurer macht.

Man kann diesen liberalen Ansatz beurteilen wie man will und man muss auch Tesla und besonders Musk nicht mögen, aber ihm aus den europäischen Rahmenbedingungen für diese Industrie einen Strick drehen zu wollen finde ich nicht legitim.

Der Kauf eines Teslas senkt natürlich den CO2-Ausstoß im Verkehr und der Erwerb eines Fossil-SUVs erhöht den Ausstoß.

Drehen wir den Vorwurf einmal um. Würden die Verbraucherschutzzentralen der Aussage zustimmen, dass der Kauf eines Diesel-SUVs den CO2-Ausstoß im Verkehr nicht erhöht? Wäre dem ursprünglichen Vorwurf nach ja korrekt, das Unternehmen musste ja Zertifikate (von Tesla o.ä.) kaufen.
Hail Seitan!

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 20. Jul 2022 12:45

Der E-Auto Hersteller ist nur dann emissions-neutral, wenn die Rohstoffgewinnung nicht mit eingerechnet wird und die Stromerzeugung für die Herstellung ebenfalls keine Emissionen erzeugen würde. Was technisch momentan einfach unmöglich ist, weil weder Photovoltaik-Elemente noch Magnete o.ä. an Bäumen wächst. Und ja, da gehen die Berechnungen auseinander.
Nur den Betrieb des Fahrzeugs zu betrachten greift da zu kurz.

Das ganze System Individualverkehr ist komplett für die Tonne und im Sinne irgendeiner Klimafreundlichkeit nicht haltbar.
Allein bei der Gewichtratio 2t/80kg muss einem irgendwas auffallen.
Aber es ist halt gut für die Automobilindustrie wenn fröhlich weiter Autos gekauft werden.

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 20. Jul 2022 13:00

Ein großer Punkt ist Asphalt, in puncto Kosten, Flächenversiegelung und Emissionen. E-Autos mit dem höheren Gewicht sorgen für höhere Abnutzung. Und natürlich ist er auch so nicht tragbar langfristig.

ich will Trams und Züge. Mehr Schienen bitte.
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 20. Jul 2022 13:14

Ich hab mir kurz überlegt, die Ausgasung von Asphalt anzuführen, aber Busse brauchen auch Straßen und ich selber fahre ehrlich gesagt auch lieber Straße als Stolperpfad mit dem Rad (vom Diskomfort neben Autos zu atmen mal abgesehen).

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 22. Jul 2022 02:04

Ja, das Thema Flächenversieglung durch Asphalt wird beim Thema Auto unter den Tisch gekehrt. Es ist unfassbar wieviele neue Straßen und Verbreiterungen von Autobahnen heute noch geplant sind.
Und das Auto als Tierkiller ist ebenfalls kein Thema!
Hauptsache Elektroantrieb,dann ist alles in Ordnung..
Bei Bussen sind diese Schäden schon geringer,falls sie ausgelastet sind. Aber Züge sind natürlich besser.
Fur Radwege kann man auch naturnahe Materialien verwenden, der Radwegebau mit Asphalt ist auch nicht optimal.

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 22. Jul 2022 10:09

Rosiel hat geschrieben:
20. Jul 2022 12:45
Der E-Auto Hersteller ist nur dann emissions-neutral, wenn die Rohstoffgewinnung nicht mit eingerechnet wird und die Stromerzeugung für die Herstellung ebenfalls keine Emissionen erzeugen würde. Was technisch momentan einfach unmöglich ist, weil weder Photovoltaik-Elemente noch Magnete o.ä. an Bäumen wächst.
ja, aber auch mit den anderen Faktoren ist ein E-Auto deutlich besser als ein Verbrenner.
Die Herstellung ist deutlich CO2 intensiver. Aber schon nach nur 20.000 km haben sie je nach Berechnung 70-85% des CO2 eingespart. Man unterschätzt deutlich, wie viel Energie allein für den Betrieb verwendet werden.

Und ich dachte die CO2-Komponente-von-Solarstrom-- Debatte ist seit ner Dekade kein Thema mehr, Solarstrom ist um ne Potenz besser als Kohle/Gas. Auch hier gibt es Schwankungen bei den Angaben, aber die Größenordnung bleibt: Kohle: 1000g/kWh, Gas 500g/kWh, Solar 50g/kWh, Wind/Wasser 20g/kWh
Das ganze System Individualverkehr ist komplett für die Tonne und im Sinne irgendeiner Klimafreundlichkeit nicht haltbar.
Hier hast du absolut recht, wir müssen weg vom PKW-Individualverkehr, weg vom eigenen PKW, aber leider ist es noch nicht für jeden machbar. Und bis dahin ist da E-Auto die mit Abstand die beste unter den allesamt nicht idealen Lösungen.
Allein bei der Gewichtratio 2t/80kg muss einem irgendwas auffallen.
Nein, die allein Masse ist nicht entscheidend; ein ICE hat 1t/75kg, vollständig besetzt wohlgemerkt; ein vollbesetzter Reisebus kommt noch auf 0,5t/75kg; Airbus 320neo XLR 0,4t/75kg; ein vollbesetzter Q8 kommt auf 0,6t/75kg wobei übliche die Auslastung von PKWs freilich deutlich schlechter ist.
Und abwohl das alles die gleiche Größenordnung ist, sind die Verkehrsmittel nicht gleichwertig.
Hail Seitan!

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Beitrag von somebody » 22. Jul 2022 11:50

Ab individuell unterschiedlicher Fahrleistung ist bei Berücksichtigung aller Faktoren Elektro Fahrzeug das kleinere Übel gegenüber Verbrennungsmotor Fahrzeug.

Auch wenn ich auch der Meinung bin, das Konzept Individualverkehr ist für die Tonne, in ländlichen Regionen fehlen leider überzeugende Alternativen zum Individualverkehr.

2 Beispiele aus meinem weitläufigeren Umfeld. Es handelt sich um während der Pandemie in geerbtes bzw gekauftes Haus in kleine Orte im Einzugsgebiet von mittelgrosser Stadt umgezogene Familien:

- Eltern in den 30ern, klassischer Präsenzarbeitsplatz + Arbeitsplatz mit Home Office & Präsenztagen, 2 Kinder Mittelstufe. Vorher 1 PKW, nun 2 PKW. 2ter PKW wird mangels ÖPNV Verbindungen gebraucht für morgendlichen Transport der Kinder in die Schule & um an den Präsenztagen zum Arbeitsplatz & wieder zurück zu kommen.

- Eltern Anfang & Ende 40, klassische Präsenzarbeitsplätze, 1 Teilzeit, 1 Vollzeit, 1 studierendes Kind mit studierendem Partnermenschen in Einliegerwohnung, 1 Kind Oberstufe, 1 Kind Mittelstufe. Vorher 1 PKW, nun 3 PKW. 2ter & 3ter PKW werden mangels ÖPNV Verbindungen gebraucht für Transfer Haus - Arbeitsplätze bzw Uni & für morgendlichen Transport der Kinder zu den Schulen.

Es fehlen morgens akzeptable ÖPNV Verbindungen zu Schulen & Uni, es fehlen akzeptable Verbindungen zu den Arbeitsplätzen. Gegen 05 - 06 Uhr weggehen, um via ÖPNV um 08 Uhr an Schule bzw Uni bzw Arbeitsplatz zu sein ist indiskutabel. Nachmittags & abends fehlen zT Verbindungen zurück.

Mit mehr Bus- & Bahnverbindungen & mit Sammeltaxen Verbindungen & mit Car Sharing Angeboten kämen die beiden Familien mit je 1 PKW aus oder könnten sogar ganz auf eigene PKW verzichten.

Oder ich. Haus in Kleinstadt, arbeite in eigenen Büro im Souterrain. Für Durchführung von Terminen in anderen Städten fehlen mir in ca 1/2 der Fälle akzeptable Verbindungen via Nah- & Fernverkehr. Ich nutze dann relativ umweltfreundliche Miet-/Leihwagen anstatt meines grossen Benziner Geländewagens, den ich fast nur für grössere Einkäufe nutze & für Notfälle vorhalte. Für grössere Einkäufe würde ich auf Car Sharing Angebot mit Kombi/Kleinlieferwagen Elektro Fahrzeug zurückgreifen, wenn es dieses hier gäbe.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 22. Jul 2022 12:01

Die Busverbindungen im Einzugsgebiet der weiterführenden Schule sind so schlecht dass es 2-3 h für die Strecke bräuchte?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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