Vegan-Forum

Die Busverbindungen sind auf dem Land schon für Grundschüler ziemlich schlecht, weiterführende Schulen nicht besser.

Von uns zur Grundschule (4km) und für die erste Klasse sieht es so aus:
Der Bus fährt 42min vor Unterrichtsbeginn los und ist 2:29h nach Unterrichtsende wieder da .... oder nur 46min, wenn die Lehrer sie ~10min vorher aus dem Zimmer lassen, da der Bus exakt 1min vor Unterrichtsende abfährt, das machen allerdings nicht alle Lehrer mit.
Wer das geplant hat gehört geschüttelt.

Regulär an 4 von 5 Tagen: 180 min Unterricht, 191 min für Hin und Rückweg, 88 min, wenn sie früher gehen dürfen. (am 5. Tag 270 min Unterricht, 86 min für den Weg)

Gymnasium 1: 206 min, wenn Buskinder früher gehen dürfen: 82 min
Gymnasium 2: Hin- + Rückweg: 126 min

Zur Grundschule dürfen sie offiziell nicht mit dem Rad kommen und zum Gymnasium führt kein durchgängiger Radweg; 1 km auf einer stark befahrenden Landstraße.

Ich finds so krass wie sich das 0 verbessert hat in den letzten 30
Jahren. Meine beste Freundin hat während unserer gesamten Schullaufbahn bei uns (7 min Schulweg zu Fuß) gefrühstückt, weil der Bus sie entweder eine Stunde zu früh oder eben genau zu spät gebracht hätte. Fahrzeit war auch ewig, weil der eine Bus eben alle Käffer abklappert.
2 befreundete Schwestern wurden im Halbschlaf vor der Arbeit bei der Oma abgeliefert, damit sie da frühstücken und fertig gemacht werden, weil gar kein Bus zwischen Wohnort und Gymnasium gefahren ist.

In meiner Umgebung, ca 40 km von Köln entfernt,waren Busverbindungen zum nächsten Bahnhof bisher schon ganz gut (stündlich),doch die Busse nur unter 30 ℅ besetzt .Nun wurde der Fahrtakt sogar auf halbstündlich verbessert.Keine langen Wartezeiten,.Und dann noch das 9 Eur -Ticket. Man hätte erwarten dürfen dass jetzt viele auf den ÖPNV umsteigen---aber denkste, die meisten Busse sind so leer wie vorher...und man ist einem pausenlosen Autoverkehr ausgesetzt,wenn man auf den Bus wartet...Hier wohnt eine bescheuerte Bevölkerung...

Mervon, die zusätzliche Nutzung des ÖPNV nach Einführung des 9 Euro Tickets ist lokal sehr unterschiedlich. ZB im Raum Frankfurt & im Raum München soll es nach Einführung des 9 Euro Tickets durch zusätzliche Nutzung des ÖPNV sogar zu spürbarer Entlastung der Strassen vom Berufsverkehr gekommen sein.


@Rosiel

Rosiel, was du schilderst ist hier vergleichbar.

Nachvollziehbar, da in diesem Zeitraum leider nur an wenigen Orten in den Ausbau des ÖPNV investiert wurde.

ZB in Hessen wurden seit den 80ern, evtl sogar bereits früher, viele Bahnstrecken stillgelegt. Schulbusse & normale Linienbusse sind meist sehr alt, es fehlen MitarbeiterInnen.

Rüsselkäfer hat geschrieben: ↑

22. Jul 2022 12:49

Die Busverbindungen sind auf dem Land schon für Grundschüler ziemlich schlecht, weiterführende Schulen nicht besser.

Da will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber 2-3 Stunden im Einzugsgebiet finde ich schon sehr happig. Aber das kann natürlich auch daran liegen wie eventuelle Verspätungen einkalkuliert wurden. Ich bin halt immer zu spät gekommen. Da kam niemand auf die Idee eine Stunde früher aufzustehen

Naja, das hätte zumindest an meinen Schulen nicht funktioniert.

Hogwarts?

Akayi, oft sind die Bushaltestellen auf dem Land 1/4 - 1/2 Stunde Fussweg vom elterlichen Haus bzw von der elterlichen Wohnung entfernt. Busse halten oft nicht direkt bei Schulen, sondern wie zB hier ca 10 - 15 Minuten Fussweg von Gymnasium bzw Berufsschule entfernt, über eigene Bushaltestellen verfügen hier nur Grundschule & Gesamtschule. Durch Abklappern von 20 - 30 Haltestellen in kleinen Ortschaften kann eine Busfahrt zur Schule bereits wesentlich länger als 1 Stunde dauern.

An der von mir besuchten Grundschule mussten sich häufig zu spät kommende Kinder für den Rest der 1ten Stunde in die Ecke stellen. In der Mittel- & Oberstufe gab es Strafarbeiten.

Um den ÖPNV auf dem Land attraktiver zu machen sind wesentlich mehr Busse & kürzere Fahrzeiten erforderlich. Sammeltaxis machen ebenfalls Sinn. Wirtschaftlich kann ÖPNV auf dem Land IMO nicht sein, allenfalls innerhalb einer Mischkalkulation. Verkehrswende mit Anschaffung von vielen Elektro Bussen & Elektro Sammeltaxis muss subventioniert werden. Arbeitssuchende Menschen mit Führerschein für Personenbeförderung wachsen nicht an Bäumen, so dass auch für Ausbildung von genügend Bus- & SammeltaxifahrerInnen öffentliche Investitionen erforderlich sind.

Da müssten die Verantwortlichen echt mal nach CH kommen. Wir können auf wenig stolz sein (wenigstens die letzten Jahre), aber der ÖV klappt soweit.

Ich wohne hier in einem unter 10k Ort. Die ganzen Dörfer um das nächste Zentrum herum sind mit einem Netz aus ÖV verbunden mit Bus, Tram oder Zug. Bei mir ist es der Bus. Der fährt quer durch das Dorf durch, ab kurz vor 6 Uhr bis ca. Mitternacht. Montag bis Samstag im Viertelstundentakt, zu den Stosszeiten Montag bis Freitag auch im 7.5 Minutentakt. Einzig Sonntags und ab ca. 21 Uhr fährt er nur noch alle halbe Stunde.

Will man also ins nächste Zentrum lohnt es sich nur dann das Auto zu nehmen, wenn man viel Schleppen muss. Ansonsten ist es teurer (Parkgebühren) und auch mühsamer und zeitaufwendiger (Parkplatz finden) das Auto zu nehmen

This just dropped