Ist ein Tempolimit sinnvoll?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 20. Apr 2022 09:29

Ich denke mal dass sich Autos besser verkaufen wenn deren Geschwindigkeit auch ganz legal genutzt werden kann.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 20. Apr 2022 10:01

@Murphy seit ich einen Führerschein habe hasse ich die tatsächlich noch mehr. Glaub generell hat sich meine Haltung da noch intensiviert, ich könnte jedes mal ausrasten wenn ich bei mir keinen Parkplatz finde, weil die leute irgendwie parken und das dann ggf mit ihrern fetten Autos begründen ("da passen nur 3 nebeneinander"), Tiefgarage ist natürlich leer. Wenn man was zum Ausladen hat, bleibt einem da dann nur die Feuerwehreinfahrt (die nicht als solche gekennzeichnet ist, puh^). So viel Flächenverschwendung für nichts. Und die schreckliche Autobahnsituation im Kontext Tempolimit wurde mir da acuh iwie erst klar.

Wüsste nicht, warum einen das als Autofahrer nicht auch interessieren sollte. Ich mein ich hab auch keine Lust Fahrradfahrer zu überfahren, da wäre mir eine Fahrradfahrerfreundliche Straßenführung (zb durch mehr Platz für Fahrradfahrer oder generell eine Straßenführung, bei der Fahrradfahrer sichbarer werden) einfach deutlich lieber, genauo wie Autos, bei denen im kontext des Wettrüstens auf der Straße nicht allein auf die Sicherheit der Insassen geachtet wird. Und ich hab auch keine Lust, wenn ich schon auto fahre übermäßig klimaschädigend zu sein.
Iwie hab ich das gefühl das so schonmal geschrieben zu haben aber da seh ich tatsächlich auch die Hersteller in der Verantwortung.
Das Auto was ich benutze ist geerbt, deshalb haben wir tatsächlich gerade 2, meine Mutter fährt mit dem anderen täglich zur Arbeit, ich und mein Vater benutzen das geerbte. Wie schon gesagt, ist es etwas schmalbrüstig (auf der Landstraße lass ich das mit dem Überholen meistens auch lieber bleiben und den Berg hoch fahren ist auch kein Spaß). Bin vor nem Jahr ausnahmsweise mal mit dem von meiner Mom quer durch Bayern gefahren (wegen der vernbauches und allem, es ist wesentlich neuer). Es war so unfassbar schwer, nicht aus versehen zu schnell zu fahren. Man tippt mit dem fuß aufs gas und schon fährt man 170. Wenn ich mit dem alten Auto fahre hört es sich spätestens bei 140 schon an, als ob es stürbe und man kann gefühlt sehen, wie sich Tanknadel bewegt. Mach ich freiwillig nicht. Da bin ich mit maximal 120 auf der Autobahn glücklich und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Landstraße seh ich meist als Erleichterung, weil dann hab ich immerhin ne Ausrede wenn ich nicht gleich 100 fahre (die zählt in Deutschland aber glaub ich nicht^^).
Die modernen Autos scheinen so gebaut zu sein, dass man erst ab nem ziemlich hohen Tempo spürt, dass man schnell fährt. Dämmung spielt da sicher auch eine Rolle und die Entwicklung geht da ja auch weiter (las neulich was vom Versuch, Noise-cancelling Autos zu bauen, glaub es war Tesla). Schätze das hat auch einen Einfluss darauf, bei welcher Geschwindigkeit Leute tempobedingten Spaß am Fahren haben, ist aber auch nur eine Vermutung. Letztendlich ist es Gewöhnungssache und wir haben uns halt an völlig overpowerte Karren gewöhnt. Finde ich problematisch.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 20. Apr 2022 10:13

Sabotagehase hat geschrieben:
20. Apr 2022 10:01
Iwie hab ich das gefühl das so schonmal geschrieben zu haben aber da seh ich tatsächlich auch die Hersteller in der Verantwortung.
Warte mal, die Konzerne die Autos herstellen haben eine Verantwortung für die Produkte die sie auf den Markt werfen?
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Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 20. Apr 2022 13:02

Oh, nein, ich glaube das musst du falsch verstanden haben :P

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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 22. Apr 2022 13:15

Toller Thread, und mal echt irgendwie klassisch: ohne irgendein Nachdenken werden wieder mal die Mainstream-Parolen nachgebetet. Am 31.03. gab es bei NDR-Info einen Kommentar von Evi Seibert - genauso denkbefreit: "Es gibt so viele Gründe für ein Tempolimit (...). Dagegen nur eines: ich will rasen". Bei solchen Themen frage ich mich, warum Denken so unpopulär und offenbar unerfreulich ist, dass es eigentlich lieber seingelassen wird, und Kommentare in öffentlich-rechtlichen Medien vor allen solchen Menschen überlassen werden, die keine differenzierte Betrachtung leisten können oder wollen.

Tatsächlich gibt es ein Tempolimit - physikalisch und via Straßenverkehrszulassung nämlich. Warum keine neuen Verbote? Klar, wer auf Verbote steht und gerne eine emsige staatliche Domina in jeder Sekunde seines Lebens hinter sich wissen möchte, um sich immer wieder schön bestrafen zu lassen, oder sich daran zu erfreuen, der Bestrafung anderer beizuwohnen, wird den Grund nicht verstehen. Freiheit? Offensichtlich ebenso unpopulär und unerfreulich, wie das Denken.

Ich empfehle immer das Selber-Denken; sich die "warum"-Frage zu stellen, und sich die Randpositionen klarzumachen . Die Antworten sind fast immer so einfach zu finden, wenn man erst einmal damit angefangen hat. Aber ich erlebe auch jeden Tag, dass es eine große Ablehnung dagegen gibt...

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 22. Apr 2022 13:18

Querdenker querdenkt. lol
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"Gibt es einen Thread zu...?"-Thread

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Beitrag von Shub-Niggurath » 22. Apr 2022 13:26

Wenn noch einer von euch Hanswürsten Freiheit quakt, vergess' ich mich! I DARE YA, I DOUBLE DARE YA!
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

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Beitrag von Akayi » 22. Apr 2022 13:38

@Palmesel, du magst Recht haben dass in diesem Sinne ein Tempolimit gibt. Was hier gemeint ist, ist ob man eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit für die Autobahn strafbewehrt festhält. Du unterstellst niemand würde nachdenken und der Grund hinter der Forderung nach einem Tempolimit wären irgendwelche anrüchigen aber inhaltlich unwichtigen Bedürfnisse. Wenn man offen denkt, was spricht denn gegen eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn wie in anderen Ländern?
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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 22. Apr 2022 13:54

@Murphy: wenn jedes Denken schon Querdenken ist, zu welchem Schluss man ja kommen mag dieser Tage, dann hättest Du wohl Recht. Doch wenn ich in diesem KiTa-Grabenspiel mitspielte, sollte ich jetzt von Schlafschafen fabulieren - ein ebenso hirnaktivitätsfreies Narrativ, wie das vom bösen Querdenker, imho. Deshalb nein, das ist nicht meins: spiel den Schmähkrieg ohne mich.

@Shub-Niggurath: Was kann denn noch schlimmer sein? Freiheit! Freiheit! Freiheit!

@Akayi: Alle Argumente, die für niedrigere Geschwindigkeiten sprechen, sprechen auch dafür, gar nicht mehr zu fahren. Aber ein Tempolimit von 0km/h zu fordern, dazu sind selbst die treuesten Schlaumeier dann doch noch zu schlau. Die Frage müsste, wenn man sie ernsthaft verfolgte, zu einer sachlich validen Abwägung von Vor- und Nachteilen führen. Derzeit ist dabei die einzige unabhängige Größe, dass die anderen Länder es ja auch machen. Mag sein. Die pflegen auch in gesellschaftlicher Akzeptanz ihren Nationalismus, also sollten wir das folglich auch wieder bei uns einführen? Finde ich nicht. Der Verweis darauf, was andere machen, ohne eine Referenz auf valide Gründe, warum sie es machen, ist imo nichts wert.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 22. Apr 2022 14:01

Ja, gut. Jetzt versuchst du das Argument nur ad absurdum zu führen. Wenn es bereits sinnvoll wäre die Geschwindigkeit zu begrenzen, dann spricht die Tatsache dass ein Fahrverbot sogar noch besser wirken würde nicht dagegen. Im Gegenteil, eine Begrenzung bringt den Nutzen und minimiert die negativen Folgen eines kompletten Fahrverbots. Der Verweis auf andere Länder gilt nur als Hinweis, dass das ganze nicht so absurd ist wie du es versuchst darzustellen (Deutschland der Hort der Freiheit weil kein Tempolimit, alle anderen europäischen Länder masochistisch veranlagte Freiheitsfeinde).
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