Deutschlandticket, Quo Vadis? (9 Euro - Ticket bundesweit von 01.06.-31.08.22 - Bus und Bahn)

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Beitrag von somebody » 22. Okt 2022 20:04

Verbraucherorganisationen & Sozialverbände halten 49 Euro ebenfalls für zu teuer für sehr viele Menschen.

Ansicht des Verkehrsministeriums ist, so wie ich es verstand, etwaige Rabatte auf die 49 Euro für bestimmte Personenkreise seien Angelegenheiten der Länder & der Kommunen.

Prinzipiell wäre es sinnvoll, wenn das Angebot an Flatrate Tickets vereinfacht würde. ZB in Hessen gibt es bereits 30 Euro Tickets mit Gültigkeit Hessen für SchülerInnen & Menschen im Alter von ab 65 Jahren, ferner Flatrate Tickets für MitarbeiterInnen von Behörden etc. Daneben die Streckentickets für PendlerInnen, die Tickets für StudentInnen. Wenn diese Tickets alle wegfallen würden & stattdessen ein BürgerInnenTicket eingeführt würde, das anfangs 49 Euro Basispreis hat, auf den SchülerInnen, Menschen <18 Jahre, Menschen ab 65 Jahre, Transferleistungen beziehende Menschen & andere Personenkreise Rabatte bekommen, fände ich gut.
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das 9 bzw 49 Euro Ticket soll künftig Deutschland Ticket heissen

Beitrag von somebody » 3. Nov 2022 13:16

Das wesentliche Ergebnis des gestrigen Länder Bund Events im Zusammenhang mit dem Ticket ist der neue Name Deutschland Ticket.

Das Deutschland Ticket soll ausdrücklich ein monatlich kündberes Abo sein.

Wesentliche Finanzierungsfragen sind nach wie vor ungeklärt. Es fehlt noch immer sehr viel Geld für flächendeckenden Erhalt & Ausbau von Verbindungen, Menschen ausserhalb von Ballungsgebieten haben wenig - keinen Nutzen vom künftigen Deutschland Ticket.

Etwaige Preisnachlässe auf den Basispreis aus gesellschaftspolitischen Gründen sind Sache der Länder & der Kommunen, diesen wiederum fehlt Geld. Etwaige Pläne sind noch nicht bekannt. Berlin bietet befristet ein eigenes 29 Euro Ticket für Berlin (& Brandenburg?) an, das ab Januar um ein 9 Euro Sozialticket ergänzt werden soll.

Alternativen zum Smartphone Ticket sind nach wie vor unklar. Am plausibelsten dürfe alternative Kunststoff Karte mit Chip sein.

Ob Fahrräder, kleine Kinder ohne Mehrpreis mitgenommen werden können, ist ebenfalls noch unklar.

Einführung möglicherweise erst März oder April 2023.

Ab 2024 kann der anfängliche Basispreis von monatlich 49 Euro angehoben werden.
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Update zum Deutschland Ticket

Beitrag von somebody » 11. Nov 2022 13:23

Wesentliche Finanzierungsfragen sind leider noch immer ungeklärt.


Die Deutsche Bahn hat eine Infoseite zum Deutschland Ticket:
https://www.bahn.de/angebot/regio/deutschlandticket


In Hessen will Hr Al-Wazir nach eigenen Angaben klären, ob auf das Deutschland Ticket vergünstigte zusätzliche Angebote wie das Sozialticket aufgesetzt werden können. In der Vergangenheit fielen die Grünen in der Hessischen Landesregierung leider nicht durch soziales Engagement auf, vielmehr trugen sie den der CDU geführten Landesregierung betriebenen Sozialkahlschlag anscheinend um des Koalitionsfriedens wegen mit.
Bei Angeboten wie dem Schüler- oder Seniorenticket soll sich in Hessen nichts ändern.
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Deutschland Ticket - Finanzierung anscheinend noch immer ungesichert

Beitrag von somebody » 15. Nov 2022 16:41

heise telepolis hat geschrieben:Das "Deutschlandticket" steht auf der Kippe. Stellen Bund und Länder nicht mehr Geld zur Verfügung, wollen Kommunen und Betriebe das Ticket nicht einführen.
https://www.heise.de/tp/features/49-Eur ... 39354.html
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Beitrag von somebody » 20. Nov 2022 13:26

illith hat geschrieben:
14. Okt 2022 19:18
besteht immer noch die Chance, dass es da noch was Günstigeres für Minderjährige gibt? für unsere Schutzbefohlenen war das 9€-Ticket eine gute Sache...
illith, in einer Meldung von n-tv von heute wird beiläufig erwähnt, auch Niedersachsen habe ein Sozialticket in Aussicht gestellt:
n-tv.de hat geschrieben:Berlin und Niedersachsen hätten bereits angekündigt, Sozialtickets auflegen zu wollen.
https://www.n-tv.de/politik/Sozialverba ... 30066.html

Anderswo habe ich davon bisher nichts mitbekommen.


BTW, der oberste Grüne in der Hessischen Landesregierung, Hr Al-Wazir, soll vergangene Woche in einer Rede im Landtag zum Einwand, 49 Euro könnten sich Transferleistungsbezieher nicht leisten, sinngemäss gesagt haben, das Bürgergeld enthalte 45 Euro für Personenbeförderung.
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Beitrag von Wunderblümchen » 20. Nov 2022 17:17

Ich würde mich freuen, wenn sich die Forderung des VdK für ein bundesweites Sozialticket von 29 Euro durchsetzen könnte!
https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... ro,TNiGQjl
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Beitrag von somebody » 21. Nov 2022 17:44

Wunderblümchen, sinnvoll wäre das aus gesellschaftspolitischen Gründen zu 19 oder 29 Euro.

Mal abwarten, ob die nächste Verkehrsministerkonferenz, die sollte diese oder nächste Woche stattfinden, diesbezüglich zu einem Ergebnis führt.

Ich habe den Eindruck, in der Politik & in Verkehrsunternehmen wird befürchtet, bei einem Sozialticket würden die Züge, Busse, Bahnen zum Teil überlastet.

Problem ist neben fehlender Ausrüstung zu geringe Stellenzahl, wobei die wenigen Stellen noch nicht einmal besetzt werden können. In Hessen fallen momentan allerlei Verbindungen mangels einsatzfähigen ZugführerInnen & BusfahrerInnen aus.

Alleine in Hessen fehlen lt Angaben des zuständigen Unternehmensverbands ca 800 BusfahrerInnen. Anscheinend gibt es keine arbeitslosen, arbeitssuchenden BusfahrerInnen in Hessen & Geld für deren Ausbildung fehlt den Unternehmen ebenfalls. Busführerschein kostet ca 10.000 Euro & die finanziert normalerweise kein Arbeitssuchender auf eigene Kosten vor. Früher konnten zumindest ZeitsoldatInnen bei der Bundeswehr kostenlos Führerscheine für LKW & Busse erlangen. Die Möglichkeit wurde irgendwann abgeschafft & das führt jetzt zu den unbesetzten Stellen.
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Beitrag von Wunderblümchen » 22. Nov 2022 05:10

@ somebody: es muss auch ohne Bundeswehr möglich sein, für Berufe des täglichen Lebens ausgebildet zu werden und wie es aussieht, waren die damaligen Zivis dann wohl benachteiligt??

Bei 10000 Euro Kosten für den Busführerschein muss man sich wohl nicht über Mangel an Fahrenden wundern?? Bist du sicher, was die Kosten betrifft?

Vielleicht sollten Führerscheine für den Beruf staatlich gefördert werden. Oder auch Arbeitsuchende sollten Kredit dafür erhalten können.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Beitrag von somebody » 22. Nov 2022 13:21

Wunderblümchen, Details kenne ich nicht. Einer meiner Mitschüler verliess nach der mittleren Reife die Schule & wurde später Zeitsoldat. In seiner Zeit bei der BW erwab er kostenlos den LKW Führerschein. Nach der BW arbeitete er bei einem Fuhrunternehmen. Bis in die 90er Jahre sah ich sporadisch im Strassenverkehr Bundeswehr LKW & Busse mit Hinweisschildern Fahrschule.

Die 10.000 Euro sind ein in Medienberichten genannter Durchschnittswert für Bus/LKW Führerscheine.

Voraussetzung für Busführerscheine ist Vorhandensein des PKW Führerscheins. Klassischer Busführerschein Kosten für Gebühren, Theoriekurs etc insgesamt wohl mindestens knapp 1.000 Euro. Mindestanzahl Fahrstunden abhängig von bisheriger Dauer PKW Führerscheinbesitz. Im günstigsten Fall Mindestanzahl Fahrstunden bereits über 50 Fahrstunden zu je 60 - 100 Euro. Mit zusätzlichen Fahrstunden & mit Prüfungswiederholungen können die Gesamtkosten leicht über 10.000 Euro steigen.

Die Hartz IV Behörde kann Kosten übernehmen. Ich weiss nicht, wie oft das in der Praxis vorkommt & was die Voraussetzungen sind.
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Beitrag von Wunderblümchen » 22. Nov 2022 18:07

Ja, sowas wie diese Ausbildungen sollten halt ein Anreiz sein, bei der Bundeswehr mitzumachen.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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