Kann Schafwolle eine Lösung sein?

Save the World?
Pumpkin
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Beitrag von Pumpkin » 7. Mai 2023 08:55

Weißt du, wer die biologische Tierhaltung kontrolliert? Anders gefragt, kaufst du bei Heß Natur, oder bei ein paar Öko freaks, die ihre Schafe mit der Hand scheren?

Flachländer
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Beitrag von Flachländer » 7. Mai 2023 09:10

Ich kaufe bei Finkhof.
Die Frage ist immer berechtigt, was Zertifizierungen bedeuten. So gibt es viele Label, die nicht mehr als bunte Bildchen sind und es liegen ja auch bei Lebensmitteln Meilen zwischen EU-Bio und Bioland. Ich weiß nur nicht, wie ich durchs Leben komme, wenn ich generell alles anzweifle. Ich versuche mich zu informieren, z.B. bei Utopia und bei Skandalen reagiere ich.

Pumpkin
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Beitrag von Pumpkin » 7. Mai 2023 13:50

Ja, stimmt, das macht das Leben kompliziert, wenn man alles anzweifelt. Ich machs mir einfach, und kauf nix Tierisches. Es gibt ja genug pflanzliche Fasern, die auch recycelt werden können und am Ende verrotten, wie Baumwolle, Leinen, Tencel, etc. Da muss man halt dann auch Marken wählen, die vegan und ohne Ausbeutung produzieren.

Flachländer
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Beitrag von Flachländer » 7. Mai 2023 16:46

Ich will’s mir nicht zu einfach machen. Was trägst du im Winter? Im Sommer sind Baumwolle und Leinen ja okay, aber auch nur, wenn es rein ist. Mischgewebe geht wieder nicht. Im Winter wäre ich mit Baumwolle ein wandelnder Eiswürfel.
Meine Prioritäten der letzten Jahre war Müllvermeidung in jeder Hinsicht.

Pumpkin
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Beitrag von Pumpkin » 7. Mai 2023 18:23

Im Winter hab ich meist mehrere Lagen an, also langärmliges T-shirt und Baumwollpulli und Weste drüber, z. B.
Haut ganz gut hin. Ich hab halt schon mehrere Reportagen gesehen, wie die Schafe da übelst rumgeworfen wurden und verletzt durch das Scheren. Und die Mohairziegen auch, so etwas möchte ich auf keinen Fall mehr unterstützen.
Ich find Müllvermeidung auch sehr wichtig, und überlege halt sehr genau, bevor ich was kaufe, ob ich das wirklich brauche. Ich hab meine Sachen auch ewig.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 7. Mai 2023 19:06

Der schnerzhafte und verlerzende Umgang mit Schafen ist abzulehnen und sich dagegen einzusetzen macht Sinn.
Aber die Schafwolle, solange es Schafe gibt und sie geschert werden müssen, auf dem Müll zu entsorgen halte ich auch für kontraproduktiv. Manche düngen anscheinend sogar damit.

https://www.hessenschau.de/gesellschaft ... n-100.html
Ein Großteil der Wolle von deutschen Schafen landet derzeit auf dem Müll. Eine Schande, finden Schafhalter und eine Startup-Gründerin aus Mittelhessen. Sie wollen, dass regionale Schafwolle wieder geschätzt und verwertet wird - einerseits zum Stricken und andererseits zum Düngen.
Das Fatale ist das Zeit-Nutzen-Profit - Prinzip bei der Haltung von Tieren.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

Flachländer
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Beitrag von Flachländer » 7. Mai 2023 22:11

Es gibt - finde ich - für beides Argumente. Wer sich dabei schlecht fühlt, sollte es lassen. Gerade bei Massentierhaltung werden Tiere gequält. Ich war ja lange Vegetarierin, aber ich hatte mir nie bewusst gemacht, wie es in der Milchindustrie abläuft. Das muss einem nahe gehen. Ich persönlich habe jedoch kein schlechtes Gewissen bei Kleidung von Finkhof o.ä. Mein ältestes Wollkleid ist über 20 Jahre alt und immer noch schön.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 8. Mai 2023 00:10

Finkhof bietet anscheinend nicht nur flauschige Socken sondern auch Schafsalami und andere Produkte aus Schaf. Da wird ganz nachhaltig das ganze Tier verwurstet verarbeitet. So bleibt sicher wenig Müll übrig.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Lovis
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Beitrag von Lovis » 8. Mai 2023 08:15

Ich halte es wie Pumpkin und lehne jede Form von Ausbeutung ab. Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass wir in unseren Breitengraden keine Wolle brauchen, die uns vor dem Erfrieren schützt. Mit einem "Zwiebel-Look" kommt man hier sehr gut über den Winter. Die meisten meiner Klamotten sind aus Second-hand-Läden und von Kleidertauschbörsen (Unterwäsche ausgenommen).

https://www.ariwa.org/wolle/

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PinkCoconut
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Beitrag von PinkCoconut » 8. Mai 2023 17:08

Klar, hat Wolle einige Vorteile, die andere Produkte nicht haben. Aber sind mir diese das Tierleid wert, dass großteils mit der Produktion nach wie vor verbunden ist? Dass sich die Armen Wollsachen leisten können sollten, ist vielleicht ein löblicher Gedanke, aber in der Praxis würde das bedeuten, dass die Preise sinken müssten, und Dumpingpreise bedeuten leider meistens noch schlechtere Haltungsbedingungen. Ich sehe das sehr kritisch. Außerdem muss es meiner Meinung nach nicht sein. Ich versuche, wenn möglich Bio-Baumwolle zukaufen, oft auch Second-Hand und gute Qualität, damit die Kleidungsstücke möglichst lange halten. Wenn ich es wärmer brauche, dann eben mehrere Schichten ;)

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