"Wenn" alle Vegan währen ...

Save the World?
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 10. Jan 2013 13:47

Z.B. Das ist ja keine Frage des Veganismus sondern der Verteilung. Die Nahrungsmittelproduktion ist groß genug.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Mac
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Re: "Wenn" alle Vegan währen ...

Beitrag von Mac » 10. Jan 2013 13:54

Da bin ich ganz bei dir, mir ging es mit meinem Einwand auch nicht darum, dass ich eine vegane Lebensweise aller Menschen nicht für grundsätzlich möglich halte, sondern für praktisch nicht durchführbar, ohne dass nicht ne ganze Menge anderer Dinge im Vorfeld geschehen müssten. Vegan leben zu können ist für mich derzeit großteils ein #firstworldblessing.

PS: Und ich glaube auch nicht, dass sich mit der veganen Lebensweise aller Menschen und praktisch alle Probleme in Luft auflösen würden. ;-)
Die Henne ist nur die Methode, mit der ein Ei ein anderes Ei produziert.

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Beitrag von Akayi » 10. Jan 2013 14:00

Ja, das sehe ich ebenso nicht. Mir ist es nur wichtig zu betonen dass es durchaus möglich wäre das alle Menschen vegan leben. Gerade bei dieser rethorischen Kniffe von Omnivoren knicken VeganerInnen - meiner Erfahrung nach - schnell ein. Und das ist absolut nicht notwendig, wie ich finde. Und dass eine vegane Welt nur möglich ist, wenn sich viele Dinge ändern, das liegt doch auf der Hand.
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Re: "Wenn" alle Vegan währen ...

Beitrag von Mac » 10. Jan 2013 14:04

Klar ist das trivial, aber gerade in der Diskussion würde ich das trotzdem vorausschieben, denn in der Praxis ist imho schon wichtig, sich von jeglichem Romantikspinnerverdascht zu befreien.
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Beitrag von Akayi » 10. Jan 2013 14:42

Mh, als das sehe ich schon sehr anders. Ich halte es eher für problematisch jemandem zu erzählen, eine vegane Welt würde das menschliche Massensterben voraussetzen. Aus dem einfachen Grund, das es nicht stimmt. Und wie gesagt finde ich es auch unnötig neunmalklugen Omnivoren da Recht zu geben.
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Beitrag von Mac » 10. Jan 2013 14:47

Akayi hat geschrieben:Mh, als das sehe ich schon sehr anders. Ich halte es eher für problematisch jemandem zu erzählen, eine vegane Welt würde das menschliche Massensterben voraussetzen. Aus dem einfachen Grund, das es nicht stimmt. Und wie gesagt finde ich es auch unnötig neunmalklugen Omnivoren da Recht zu geben.
Oha, so sollte das auch nicht rüberkommen, das würde ich keinesfalls wollen. Ich dachte daran eher, dass man ruhig selbst voranschieben kann, dass es natürlich weder möglich noch realistisch noch wahrscheinlich ist, dass alle Menschen von jetzt auf gleich vegan leben. Ich denke, dass das für Leute, die nicht vom Weltfremdzweifel von Haus aus befreit sind, hilfreich sein kann. Und der Beitrag von Magic, auf den ich mich ja bezog und zu dem ich eine überspitzte Gegenposition eingenommen hab, der hat für mich deutlich einen verklärten, etwas naiven Anstrich (sorry, Akayi zwingt mich dazu).

Man bist du anstrengend. ;-)
Zuletzt geändert von Mac am 10. Jan 2013 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Akayi » 10. Jan 2013 14:54

Ich nehme es gerne genau^^

(Bei Interesse: die damalige Diskussion zum ähnlichen Punkt: Akayi @ Omnivore und ihre Überredungskunst)
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Beitrag von Gorilla » 21. Mai 2013 23:48

Zombienator hat geschrieben:Obs genau zusammenbrechen würde bin ich mir nicht mehr so sicher aber es gäbe riesige Probleme u.a
weil es ja nicht zu schlachtungen kommen würde, würde sich die Population in kürzester Zeit vervielfachen (kenne die genauen zahlen nicht) Methanwerte würden steigen, Nahrung und Wasser währen viel knapper, das Platzangebot würde sinken usw usw ..
Von Welcher Tierart sprichst du? Von Kühen? Schon mal Kühe beim Sex gesehen? Nein? Könnte daran liegen dass der schon vor ziemlich vielen Jahren in der normalen Fleisch und Milchproduktion abgeschafft wurde. Kälber entstehen durch Besamung. Das Sperma von aufs höchtse gezüchteten Bullen wird den Kühen genau im richtigen Moment (wenn sie im richtigen Moment des Zyklus' sind, was alle drei Wochen für ein Paar Stunden der Fall ist) iniziiert. Wie technisch das ist kann man in einem super spannenden Artikel in der ZEIT lesen: http://www.zeit.de/2013/18/telekom-digi ... wirtschaft

Würde die Welt von heute auf Morgen vegan, dann müssete man, um keine Kühe töten zu müssen, die Paar Millionen halt noch die 20 Jahre durchfüttern die sie theoretisch Leben könnten, danach würden all die Nutzrassen ziemlich schnell aussterben.

Oder meinst du Hühner? Schon mal Legehennen beim Sex gesehen? Nein? Nun, Legehennen können sich auch nicht mehr fortpflanzen, zumindest die in den USA und Deutschland verwendeten Rassen (von anderen Ländern hab ich keine Quellen, aber ich geh von ähnlichem aus) sind durch die Überzüchtung nicht mehr zur Reproduktion fähig. Alle Küken, und zwar auch die Bioküken vom kleinen Biohof um die Ecke sind Hybridküken und müssen künstlich im Labor gezüchtet werden. Kein Huhn dessen Fleisch oder Ei auf unseren tellern landet hat heute mehr Sex.

Ähnlich ist es bei anderen Tierrassen.

Nähmen wir also das Geld, das die Milch- und Fleischindustrie plötzlich nicht mehr für Werbung und Studien ausgeben müsste, könnten wir die übriggebliebenen Tiere die Paar jahre noch schön durchfüttern und dann aussterben lassen, damit ursprünglicherere Tierrassen ihren Platz einnehmen können - in Freiheit, in der Wildnis.

Und nein, es tut mir nicht weh, wenn eine Hybridhühnerart ausstirbt. Oder das Hausrind. Oder der amerikanische Thanksgivingtruthahn...

Das nur mal ein Paar Gedanken meinerseits
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Wenn alle vegan wären - bzw. eben nicht

Beitrag von Gorilla » 22. Mai 2013 00:09

Ich hatte heute eine Diskussion mit dem Partner meiner besten Freundin und bin etwas unbefriedigt mit dem Ausgang. Er war interessiert, daran weshalb ich vegan lebe und wir haben uns dann in den Umweltfragen verfangen. Abgesehen von ethischen Aspekten Tieren gegenüber oder Schlachtarbeitern oder was auch immer, abgesehen von vielem was vielleicht grundsätzlicher wäre,ging es nur um die bestmögliche Nutzung von Land. Seine Position war folgende:

"Es gibt viele Regionen auf der Erde wo kein Getreide angebaut werden kann, nehmen wir zum Beispiel die Schweizer Alpen: dort wächst kein Getreide, aber Kühe können dort weiden. Wenn wir also die Welt möglichst effizient ernähren wollten, müssten wir alles Land möglichst gut nutzen. Das heisst im brasilianischen Weideland wo heute Rinder leben Mais und Weizen anbauen, aber in Bergregionen Vieh halten. Das würde zu einer Ernährung führen, die tierische Produkte beinhaltet, aber nur in kleinem Rahmen."

Er sagte auch noch, dass es demnach heuchlerisch ist sich vegan zu ernähren, da es ja gar nicht die beste Landnutzung sei, und ich also kein Recht habe mich vor dem Speck auf seiner Pizza zu ekeln. Aber davon mal abgesehen, dagegen kann ich gut genug argumentieren... Was sagt ihr zu dem obigen Statement?
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aus einem anderen Thread

Beitrag von Akayi » 22. Mai 2013 05:11

Gorilla hat geschrieben: "Es gibt viele Regionen auf der Erde wo kein Getreide angebaut werden kann, nehmen wir zum Beispiel die Schweizer Alpen: dort wächst kein Getreide, aber Kühe können dort weiden. Wenn wir also die Welt möglichst effizient ernähren wollten, müssten wir alles Land möglichst gut nutzen. Das heisst im brasilianischen Weideland wo heute Rinder leben Mais und Weizen anbauen, aber in Bergregionen Vieh halten. Das würde zu einer Ernährung führen, die tierische Produkte beinhaltet, aber nur in kleinem Rahmen."
Diese Form der Tierhaltung ist überaus ineffizient (warum das so ist, habe ich hier verlinkt). Wenn es darum geht, die Ressourcen dieser Erde möglichst schonend zu nutzen würden man am besten auf Tierhaltung - insbesondere die Weidehaltung - verzichten.
Gorilla hat geschrieben:Er sagte auch noch, dass es demnach heuchlerisch ist sich vegan zu ernähren, da es ja gar nicht die beste Landnutzung sei, und ich also kein Recht habe mich vor dem Speck auf seiner Pizza zu ekeln.
Wie gesagt: Weidehaltung ist keine effiziente oder in irgendeiner Weise ressourcenschonende oder gar nachhaltige Landnutzung.
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