Atomkraft und alternative Energiequellen

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 15. Feb 2013 13:28

that_way hat geschrieben:Sollte sich für die Windkraft-Vogel-Problematik jemand wirklich interessieren, kann ich mal n paar Texte raussuchen/-scannen.
(Mal ganz davon abgesehn, dass es da auch um Fledermäuse, nicht nur um Vögel geht!)
Mich würds interessieren.
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that_way
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Re: Atomkraft und alternative Energiequellen

Beitrag von that_way » 15. Feb 2013 18:04

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Curumo
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Beitrag von Curumo » 16. Feb 2013 15:24

Wasserkraft wird leider völlig unterbewertet.
Europa mit seinen "tausend Strömen"...
Aber da sollen ja die Schiffe drauf fahren, weil das Schienennetz
ein Witz ist.
Und "Just in Time" bevorzugt wird, solange man noch die Spediteure schröpfen kann
(an denen bleiben die Energiepreise/Transportkosten nunmal hängen)...

Atomkraft rentiert sich ohnehin nur, weil die (End)Lagerkosten gar nicht eingepreist werden.
Wir merken uns: Gewinne aus (Ab)Nutzung der Natur schöpft man mit beiden Händen, denn die tatsächlichen Kosten
unserer "end-of-the-pipe"-Entsorgung zahlt ja der Staat oder immer häufiger der Konsument...
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Beitrag von Spreewaldgurke » 18. Feb 2013 09:23

HomoGermanicus hat geschrieben:Wasserkraft wird leider völlig unterbewertet.
Europa mit seinen "tausend Strömen"...
Aber da sollen ja die Schiffe drauf fahren, weil das Schienennetz
ein Witz ist.
Und "Just in Time" bevorzugt wird, solange man noch die Spediteure schröpfen kann
(an denen bleiben die Energiepreise/Transportkosten nunmal hängen)...

Atomkraft rentiert sich ohnehin nur, weil die (End)Lagerkosten gar nicht eingepreist werden.Wir merken uns: Gewinne aus (Ab)Nutzung der Natur schöpft man mit beiden Händen, denn die tatsächlichen Kosten
unserer "end-of-the-pipe"-Entsorgung zahlt ja der Staat oder immer häufiger der Konsument...
Sehr richtig! Obwohl das eh nicht zu beziffern wäre...
Außerdem wurde/wird auch der Aufbau der Atomenergie nicht eingepreist. Das ist einfach über Subventionen aus dem Steuertopf gelaufen. Über die 5ct. EEG Abgabe (nur weil die transparent sind) muss man sich aber medial aufregen. Da krieg ich nen riesen Hals :x
Nichts gegen Transparenz ich finde die direkte verpreisung gut - aber bitte für alle.
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Beitrag von spellon » 18. Feb 2013 10:23

Spreewaldgurke hat geschrieben:Frontal 21 Sendung : Wer profitiert vom Netzausbau.
Der Stromkunde soll zahlen: Für die Energiewende.
Tatsächlich werden die Leitungen aber stark überdimensioniert, für den Export der Atom-/Kohleenergie


http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... zausbau%3F
Der ZDF-Beitrag zeigt hier nur einige der Auswirkungen der "Energiewende" so wie sie tatsächlich stattfindet.

Aus veganer Sicht sind die Wirkungen verheerend.
Denn durch den Ausbau der alternativen Energien werden nun wieder massenhaft Lebensräume von Tieren UND Menschen zerstört bzw. degradiert. Die durch Windräder getöteten Vögel sind nur die Spitze des Eisbergs.
Die Auswirkungen sind so unüberschaubar groß, dass man sie hier nur andenken kann:
1. der Bau von Windkraftanlagen und Solarpaneel-Feldern ist mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Hierbei hängt es vom Standort ab, wie zerstörerisch die Eingriffe sind.
Die Produktion und Entsorgung der Anlagen ist ebenfalls mit Umweltschäden verbunden.
2, Nun werden vermehrt Kohlekraftwerke gebaut: ebenfalls mit Lebensraumvernichtung verbunden
3.Wie schon weiter oben gesagt wurde sind auch Staudämme sehr zerstörerische Eingriffe in die Natur.
Mon sollte die vorhandenen Talsperren nutzen, doch keine neuen bauen !
4. Auf immer mehr Flächen wird Biomasse angebaut. Man sollte sich klarmachen wieviel pflanzliche Nahrung, und bei biologischem Anbau wieviele Tiere auf 1 ha Land leben können - während diese auf den Biomassefeldern vernichtet werden...
4.der Stromnetzausbau.. (siehe ZDF-Beitrag)

5.....Das heißt nicht dass Atomkraft gut ist, doch objektiv gesehen waren die Schäden für Mensch und Tier in DTl. zumindest bisher verschwindend gering im Vergleich zu andern Technologien.

Trotzdem sollte eine Energie- und Lebensstil-Wende stattfinden ! (ohne Atomkraft)

Eine bessere Alternative zu den o.g. Planungen wäre :
Bau von großen Solaranlagen und von Windkraftanlagen in kargen Wüsten- und Steppenregionen , dort wo Schäden für Menschen und Tiere gering sind - und den Strom von dort importieren. In der Sahara hat man damit begonnen, warum wird
diese LÖsung nicht vorrangig angestrebt ? Es gäbe sicher Hunderte geeignete Regionen (außerhalb von DE)

Dagegen wären aber KLEINE dezentral aufgestellte Windräder, kleine Solaranlagen, Wasserräder und kleine Biomasseanlagen, die nur organische Abfälle verwenden (dh. nicht extra hierfür angebaute Pflanzen) in DE sinnvoll . Diese könnten dann an den Wohnorten Strom erzeugen ohne große Überlandleitungen.

Und den wichtigsten Beitrag zu einer Wende sollte das Energiesparen leisten. Heute werden enorme Mengen Energie für sinnlose Zwecke verschwendet. Alles was mit der Tierhaltung zusammenhängt ist aus veganer Sicht ...einfach nicht nötig.
In

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Beitrag von Spreewaldgurke » 18. Feb 2013 10:57

@spellon:
Sehe ich größtenteils auch so, auch wenn man natürlich hinterfragen muss.
Zum Beispiel beim Thema Solarstrom aus der Wüste bin ich eher skeptisch (Versorgungssicherheit, Leitungen, Kosten...)
Bei den Windrädern hab ich noch keine abschließende Meinung, das mit den Vögeln verstehe ich noch nicht so ganz...

Entscheidend fände auch ich eine dezentrale Versorgung vor Ort beim Nutzer. Das muss ja nicht nur auf Dörfer beschränkt sein. In Städten könnte man die Dächer auch mit Solaranlage vollpflastern. Zumindest für die privaten Haushalte würde das reichen (spekuliere ich mal frank und frei ;) )
Für die Industrie müsste man dann noch andere Lösungen haben. Das könnte man dann z.B. mit KWK - Gaskraftwerken machen...


Edit:
Übrigens beim Thema (angeblich saubere) Atomkraft nicht vergessen, dass der Uranabbau verheerende Umweltschäden verursacht, und auch die Arbeiter nur unzureichend gesundheitlich geschützt sind. Nebenbei werden sie noch anderweitig ausgebeutet...
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Beitrag von that_way » 18. Feb 2013 11:27

Spreewaldgurke hat geschrieben: Bei den Windrädern hab ich noch keine abschließende Meinung, das mit den Vögeln verstehe ich noch nicht so ganz...
Es geht dabei vor allem um Schlagtod, eben Vögel und auch Fledermäuse.
Die häufigsten Unfälle gibts da wohl während der Zugzeiten (grob gesagt Frühjahr/Herbst), wobei die Zahlen da an sich auch schwer fest zu stellen sind, weil zB viele Opfer nachts ziehen (die Flugzeugsignalzeichen sie zT stark 'verwirren') und nach der Kollision in den Morgenstunden von Assfressern (Greifvögel wie Bussarde oder Füchse) geholt werden, eben bevor man diese Toten statistisch aufnehmen kann.
Die Forschung allerdings ist jetzt zumindest so weit, dass zum einen gewusst wird, wie/dass die Signallicher anders leuchten müssen, in welcher Anordnung die Räder am wenigsten Schaden anrichten (paralell und nicht senkrecht zur Zugrichtung, ...) und auch, dass in bestimmten Gebieten erst gar keine WKA gebaut werden (wofür Experten die Flächen vorher mehrmals begehen um dann fest zu stellen, was/wie viel/wann dort an Avifauna zu finden ist).
Natürlich sind das dann Erkenntnisse, die ncht unbedingt mit den Vorstellungen von Vattenfall und Co Hand in Hand gehen und ich weiß leider nicht, in wie fern diese Dinge berücksichtigt werden (müssen) (vor allem in nicht-Schutzgebeiten). Bei Berücksichtigung kann da aber die Zahl der toten Vögel wohlo stark minimiert werden.
Und häufig sind die für WKA 'guten' Stellen dann auch die 'guten' Stellen für Zugvögel, eben geografische Punkte, an denen seit Ewigkeiten die Zugrouten verlaufen (zB Gebirgspässe, Küsten).

Dazu kommt auch hier der Lebensraumverlust, va. problematisch für Wiesenbrüter.
Als besonderes Problem seh ich persönlich da Offshore-Windparks.


@spellon: Kohlekraftwerke als alternative Energie zu sehen ist aber auch komisch :eh:
Außerdem entstehen auf Flächen von ehemaligen Braunkohleabbaugebieten auch seltene, schützenswerte Lebensräume für (sehr) selten gewordene Vogel- und Insektenarten (+Reptilien?!), wenn auch eher mittelfristig (20 Jahre vielleicht, wenn man nicht weiter 'eingreift'), eben so, wie mans zB von Truppenübrungsplätzen oder ehemaligen Steinbrüchen kennt.
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Re: Atomkraft und alternative Energiequellen

Beitrag von spellon » 18. Feb 2013 11:42

that-way:
Ich sehe Kohlekraftwerke nicht als alternative Energie, doch sie werden infolge der AKW_Abschaltung nun wieder gefördert !

Ja, beim Braunkohleabbau werden später Flächen renaturiert. Ab erst in ferner Zukunft, und das sollte keinesfalls rechtfertigen heute noch mit weiterem Abbau zu beginnen.
Die bisherigen Abbauflächen renaturieren, und dann Schluss! (schön wärs´s..)

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Re: Atomkraft und alternative Energiequellen

Beitrag von that_way » 18. Feb 2013 11:55

Mir gehts in dem Fall eben genau NICHT um eine Renaturierung, sondern um ein bewusstes brach liegen lassen der Flächen.

Ansonsten: Gut, hab mich schon wundern wollen.
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Beitrag von Spreewaldgurke » 18. Feb 2013 11:57

that-way:
Danke für die Zusammenfassung.
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