Regional/Saisonal vs. Fair Trade?

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 24. Feb 2013 12:56

Akayi hat geschrieben:
Vampy hat geschrieben: ach so meinst du das. wobei regional einzukaufen ja kein "künstliches am leben halten" ist. man wählt einfach die produkte, die in der region produziert werden, ist also ein simpler marktmechanismus.
Nein, denn die regionale Produktion gibt es nur noch, weil sie mit Subventionen am Leben erhalten wird.
oder weil der käufer den dafür angemessenen preis zahlt. außerdem sind die transport- und lagerkosten u.u. wegen der geringeren entfernung niedriger.
Akayi hat geschrieben:
Akayi hat geschrieben: ich finde, es hilft dabei sich eine meinung zu bilden, wenn man mitdiskutiert :P
Touché. Vollkommen richtig.
jetzt schreib ich EINMAL was richtiges, und dann schreibst du frechdachs deinen namen ins quote! :kloppe:
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 24. Feb 2013 13:04

Vampy hat geschrieben: oder weil der käufer den dafür angemessenen preis zahlt. außerdem sind die transport- und lagerkosten u.u. wegen der geringeren entfernung niedriger.
Nun, der Markt ist ja bereits abgeschirmt und die Subventionen (einmal für den konventionellen Anbau, und dann dazu noch für Ökolandbau) werden auch ausgeschüttet. Nimmt man das weg, dann hättest du noch ein viel umfangreicherers Bauernsterben als zuvor. Transportkosten kannst du praktisch ignorieren. Nur deswegen kann man doch überhaupt Gemüse und Obst aus Israel, China und Argentinien hier für wenig Geld anbieten. Lagerkosten entfallen bei der sog. "just in time" Logisitk ebenfalls.
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Lachflash
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Re: Rustikal oder Rohkost

Beitrag von Lachflash » 24. Feb 2013 13:35

Mh, wenn man jetzt aber noch die Umweltkosten dazuzieht (unrealistischer Krams, ich weiß),
dann dürfte importiertes Zeug doch nicht mehr so viel billiger sein, oder?
Also wenn ich jetzt regional und saisonal kaufe (und am besten noch bio), dann dürfte das ja auch nicht viel teurer sein,
als importiert, saisonal, fair und bio, oder?
Also Bananen kann ich natürlich nicht in Deutschland anbauen, aber halt so Krams der hier gut wächst, Äpfel und sowas müssten doch eigentlich dann gleich viel kosten?
Eine weitere Überlegung war, dass man ja nicht nur kauft, weil es billig ist, aber hier in Deutschland wird ja nicht gern Geld fürs Essen ausgegeben,
also die Überlegung, dass mehr Menschen regional (& saisonal) kaufen würden, weil es ökologisch sinnvoller ist und dafür dann auch höhere Preise akzeptieren würden,
ist wahrscheinlich völlig utopisch.
Es gibt da ja noch diese EU Normen, dass zB. Kartoffeln mindestens so und so groß sein müssen,sowas müsste dann ja auch eigentlich weg.

Vielleicht, wenn man sagt, dass in jedem Land (oder immer 2 Ländern) gewisse Obst und Gemüse angebaut werden und dann kriegen die anderen Länder auch einen Teil?
Am besten so verteilt, dass Ernteausfälle in einem einzelnen Land nicht so stark ins Gewicht fallen?
Wäre das logisch? Auf so große Dimensionen kann ich mir das nicht vorstellen, ist halt dieser Gedanke "Hey du hast ganz viel Tofu und ich ganz viel Seitan, du kriegst
was von mir und ich was von dir, damit wir beide mehr Abwechslung haben"?
Mhhh
Und nehm alles locker hin, ob das Glas halb leer
Oder halb voll ist, ist mir scheißegal, ist da Wodka drin?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 24. Feb 2013 13:48

Die Grundlage der Überlegung ist, dass sich Anbau in der EU im allgemeinen ohne Subventionen nicht mehr lohnen würde. Sprich: Fallen die Subventionen erstmal weg, dann macht es für die meisten Produzenten keinen Sinn mehr Obst und Gemüse anzubauen. Entsprechend gäbe es auch gar kein ausreichende Angebot mehr an regional angebauten Lebensmitteln.
Lachflash hat geschrieben: Vielleicht, wenn man sagt, dass in jedem Land (oder immer 2 Ländern) gewisse Obst und Gemüse angebaut werden und dann kriegen die anderen Länder auch einen Teil?
Am besten so verteilt, dass Ernteausfälle in einem einzelnen Land nicht so stark ins Gewicht fallen?
Wäre das logisch? Auf so große Dimensionen kann ich mir das nicht vorstellen, ist halt dieser Gedanke "Hey du hast ganz viel Tofu und ich ganz viel Seitan, du kriegst
was von mir und ich was von dir, damit wir beide mehr Abwechslung haben"?
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Klar ist das logisch. Genug produziert wird sowieso. Das Problem ist da wiederum nur dass eben für Profit produziert wird, und nich um die Bedürnisse der Menschen möglischt optimal zu befriedigen. Profitieren würde davon jedeR.
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jekaterina
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Beitrag von jekaterina » 24. Feb 2013 13:58

land grabbing ist hier das stichwort. ich kenne kein beispiel, in dem die bevölkerung davon auch profitierte.. kennt jemand eins?

bei früchten ist es ja zb. so, dass man schon vor dem transport schon aussortiert und die dann dort an die bevölkerung verkauft werden.. zu welchen preisen, weiß ich aber nicht.
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Beitrag von Akayi » 24. Feb 2013 14:08

Naja, die übliche Argumente sind ja immer Investitionen, Arbeitsplätze etc. Das würde aber auch stattfinden, wenn man grundsätzlich kein Eigentum an Land bzw. Grund und Boden erwerben könnte. Die Frage des "fairen" bzw. "unfairen" Handels bleibt davon aber unberührt. Außer das es natürlich noch ein wenig dreister ist, sich das Land anzueignen, die Rohstoffe zu exportieren, in Europa zu verarbeiten und die Waren dann wesentlich profitträchtiger zu verkaufen - am Besten noch im Ursprungland der Rohstoffe.
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Beitrag von jekaterina » 24. Feb 2013 15:20

gings dir nur darum den widerspruch zu zeigen oder möchtest du auf etwas spezielles hinaus? es erscheint mir trotzdem noch am sinnvollsten fairtrade und regional zu kaufen ^^
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Beitrag von Akayi » 24. Feb 2013 15:26

Nö, es ging mir schon um diesen Widerspruch. Das kam mir erst vor Kurzem. Ob es sinnvoll ist regional zu kaufen hängt vom Standpunkt zu Fair Trade ab. Unterstützt man diesen Ansatz, dann sollte man von regionalen Angeboten möglicht die Finger lassen.
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Lachflash
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Beitrag von Lachflash » 24. Feb 2013 15:55

Und wie soll man dann einkaufen? Also was? :kk:
Und nehm alles locker hin, ob das Glas halb leer
Oder halb voll ist, ist mir scheißegal, ist da Wodka drin?

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Beitrag von Akayi » 24. Feb 2013 17:38

Wie's grad passt, meiner Ansicht nach :D
Nur eben nicht den Fehler begehen, sich darauf etwas einzubilden.
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